Als Vegetarier wieder Fleisch essen?

20 Antworten

Du solltest dich nicht von Meinungen anderer abhängig machen.

Wenn du es mit dir abmachen kannst, dass du ab und an mal Fleisch isst, dann mach es. Du wirst ja eine Überzeugung haben, warum du es nicht essen willst.

Es gibt mittlerweile so viele "Ersatz-Produkte", die fleischähnlich sind, dass man auch sicher damit seine Lust nach "Fleisch" befriedigen kann. Wir sind Fleischfresser...ich sehe auch keinen Grund, dass nicht zu sein. Mein Mann hat von letzten Einkauf die "Next Level Burger" mitgebracht und sagte, dass er die mal probieren will. Ich bin tolerant genug alles auszuprobieren...als wir Mittags dann Hamburger gegessen haben, war ich überzeugt, dass Ersatzprodukte absolut empfehlenswert sind.

Ich gehe keinem damit auf den Wecker, missioniere niemanden aber beim Grillen liegen die immer mit dabei. Ich erzähle auch nicht, dass es Veggie ist, das würde nur dumme Sprüche geben. Ich esse die gerne, es ist eine Möglichkeit mehr für mich "Fleisch"-Produkte zu essen (ich esse nur Geflügel, Rind und Fisch).

Wenn Du zu Weihnachten deine Fleischlose Zeit aufheben willst, dann mache dich auf die gleichen doofen Sprüche wie am Anfang gefasst... es ist deine Entscheidung.

Ich kenne das von Freunden und Bekannten, die einfach wieder fleisch gegessen haben. Eine Bekannte hatte während ihrer Schwangerschaft derart großes Verlangen nach einem Steak, dass sie nicht an sich halten konnte und es sich gegönnt hat.

Das alles bedeutet nur: Iss, wonach dein Körper ruft.

Findet dein Körper Fleisch nicht gut, lass es. Will er es, iss es. Nicht immer so viel darüber nachdenken. Dein Körper weiß oft besser was Du brauchst, als Du es Dir in deinem Kopf zusammendenkst.

Da du ja nicht lange Vegetarier bist, kann es schonmal vorkommen, dass man mal wieder diesen Geschmack erleben möchte.

Falls du dich entscheiden solltest, doch nochmal Fleisch zu essen würde ich persönlich nicht "das Handtuch werfen", denn das hier ist kein Spiel. Du kannst weiterhin vegetarisch leben. Es geht nicht darum irgendjemandem etwas zu beweisen, sondern du solltest dir bewusst sein, warum du es machst bzw. aus welchen Gründen du angefangen hast. Es ist vor allem eine gute Entscheidung für das Tierwohl, die Umwelt und im Besten Fall deiner Gesundheit.

Geschmack ist subjektiv und wenn du dich nach diesem Geschmack sehnst, kannst du verschiedene Ersatzprodukte ausprobieren, bis du eines gefunden hast, welches dir schmeckt. Glaub mir: Nach einem schlechten Ersatzprodukt sollte man nicht ausgehen, dass alle so schmecken. Manchmal dauert es auch, aber es gibt für einen persönlich einen, welches hilft ^^

Vegetarisch heißt ja jetzt auch nicht, dich nur von Ersatzprodukten zu ernähren. Möglicherweise möchtest du (unbewusst) vielleicht auch einen neuen/anderen Geschmack ausprobieren. Vielleicht suchst du Internet nach neuen Rezepten und probierst es aus :-)

Zu Weihnachten kannst du ja z.B. selber diese Rezepte ausprobieren/selber kochen und etwas vorbeibringen oder deinen Gästen servieren. Zu Familie kann man auf jeden Fall noch sehr vieles zusätzliches schreiben, aber letztendlich ist das deine Entscheidung und auch wenn es für sie anstrengend ist: Am Ende akzeptieren sie es ja :-)

Ich finde den Ansatz vegetarisch zu sein sehr gut. Und dennoch solltest du essen was du willst. Geb doch nicht so ein großen wer auf das lable „Vegetarier“

dann iss ab und zu mal Fleisch wenn du Lust drauf hast aber dafür dann sehr selten, damit hilfst du der Umwelt und den Tieren trotzdem. Das wichtige ist nicht komplett darauf zu verzichten sondern es nur selten zu essen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss auf einem ernährungswissenschaftlichen Gymnasium

Das ist so, wie wenn man einen Schritt nach vorne macht, und anschließend wieder zwei Schritte zurück. Du solltest dir vielleicht nochmals überlegen, warum man besser kein Fleisch isst. Um auf Fleisch oder Tierprodukte im Allgemeinen zu verzichten gibt es viele Gründe. Das fängt damit an, dass die Tiere die in unserer Gesellschaft getötet und gegessen werden, auf genau die gleiche Weise empfindungsfähig wie wir. Das, was wir ihnen antun, nehmen sie sicher genau so wahr, wie wir es an ihrer Stelle tun würden. Sie mögen nicht unseren Intellekt haben, aber um zu Leiden braucht man keinen Intellekt. Dabei gibt es in den Industrienationen der ersten Welt heute keine Notwendigkeit mehr Tiere zu essen oder als Rohstoffquelle auszubeuten. Kein Tier will ausgebeutet werden, kein Tier will eingesperrt sein, und kein Tier will sterben.

Hinzu kommt, dass viel zu viele Menschen viel mehr Fleisch essen, als überhaupt ökologisch verträglich produziert werden kann. Die moderne Nutztierhaltung ist einer der größten Einzelposten des menschengemachten Klimawandels. Allein die Mengen an Treibhausgasen welche die Tiere selbst produzieren machen 15 % am Gesamtvolumen aus, und da sind die CO2 Emissionen für Haltung, Schlachtung, Verarbeitung, Lagerung und Transport noch gar nicht eingerechnet. Hinzu kommt der große Zusatzaufwand an Energie, Wasser und Nutzflächen. Dazu kommt der exorbitante Ressourcenverbrauch. Es müssen durchschnittlich sieben und in manchen Fällen bis zu 33 Kalorien pflanzliche Nahrung aufgewendet werden, um eine Kalorie Fleisch zu produzieren. Die moderne Nutztierhaltung vernichtet tatsächlich mehr Nahrungsmittel, als sie produziert.

In Deutschland werden dem Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft 60 % der Ackerflächen für den Anbau von Tierfutter in Beschlag genommen. Auf vielen dieser Flächen könnte auch Nahrung direkt für den Menschen angebaut werden. Trotzdem müssen noch ca zwei Drittel der Eiweißfuttermittel für Nutztiere in Deutschland aus dem Ausland importiert werden. 2016 waren das 2,37 Millionen (!) Tonnen. Diese stammen hauptsächlich aus Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern, wo für den Anbau der Regenwald brandgerodet wird.

Die Entsorgung der Fäkalien verseucht das Grundwasser mit Nitrat, und die Ammoniak-Ausdünstungen sind die größte Feinstaubquelle im Land. So lange das alles so ist, ist jeder, der bereit ist kein Fleisch mehr zu essen, ein Segen für Mensch und Umwelt. Für die Tiere sowieso.

Außerdem gibt es mittlerweile viele Daten die zeigen, wie sich das Risiko von Zivilisationskrankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen mit dem Anteil an Fleisch und weiteren tierischen Nahrungsmitteln in der Ernährung erhöht.


friesennarr  26.09.2019, 23:35

Duch den Verzehr von Getreide und Mehlen sind die Zivilisationskrankheiten so enorm angestiegen - nicht wegen Fleisch.

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BerwinEnzemann  27.09.2019, 08:08
@friesennarr

Auch wegen dem übermäßigen Verzehr von Weißmehl und raffiniertem Zucker. Aber auch wegen dem übermäßigen Verzehr von Fleisch. Vor allem rotem und verarbeitetem Fleisch.

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friesennarr  27.09.2019, 09:15
@BerwinEnzemann

Da steht das Wort das ich suchte "übermäßig" genau darum geht es. Wenn man von allem etwas isst ist man vermutlich am gesündesten - von der Ernährung her.

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BerwinEnzemann  27.09.2019, 09:36
@friesennarr

Trotzdem finde ich es am besten, wenn man gar kein Fleisch isst. Nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil viel mehr Fleisch gegessen wird, als ökologisch nachhaltig produziert werden kann. So lange zu viele Menschen nicht bereit sind ihren Fleischkonsum zu reduzieren, ist jeder der gar kein Fleisch isst ein Segen für die Umwelt. Für die Tiere ist es natürlich auch besser.

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