Als Minderjähriger ein Buch schreiben?


16.11.2021, 20:49

Weil das Buch habe ich ja grundlegend schon fertig (teil 1)

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung. Weiterhin ist klar, dass alle geschäftlichen Aspekte über deine Eltern abzuwickeln sind, solange du noch minderjährig bist; sie sollten daher also mit deinem kreativen Hobby einverstanden sein. - Aber warum sollten sie das auch nicht ? -

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Die Allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Piraten-Roman an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu (also niemals das vollständige Manuskript ! Der Tipp "schick dein Manuskript an einen Verlag" wäre direkt der erste Anfängerfehler!) Bedeutet: Rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten, nicht zwingend der Buchbeginn. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist:

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier. Eine schwarze Liste, veröffentlicht vom Bund Deutscher Schriftsteller, findest du hier:

https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Good Luck!

Ja, natürlich geht das.

Über einen Verlag, wie sonst auch.

Aber die Verträge muss ein Elternteil vermutlich mit unterzeichnen.


Tomatenveteran 
Beitragsersteller
 16.11.2021, 20:42

Und wie funktioniert das? Wenn dem Verlag das Buch gefällt nimmt er einen an? Kann ich das Buch über OpenOffice schreiben?

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jort93  16.11.2021, 20:43
@Tomatenveteran

Jop. Ganz genau.

Haben aber hohe standards.

Es gibt auch direct publishing dienste, z.B. bei amazon.

Dann können leute deine bücher auf amazon kaufen und die werden erst gedruckt wenn die wer kauft.

Da kann jeder bob sein buch reinstellen.

https://kdp.amazon.com/de_DE/

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Ja klar geht das!
Viele Jugendliche schreiben Bücher!

Schau mal bei Wattpad, Fanfiction, Beletristica,...
Das sind Portale, wo viele Tausende jugendliche Autoren ihre Geschichten/Bücher veröffentlichen, sich austauschen und erste Erfahrungen als Autor sammeln.

Viel Spaß beim Schreiben!

Noch eine Anmerkung:
Der Gedanke an eine Verlags-Veröffentlichung ist für unerfahrene Jugendliche bei ihren ersten Schreib-Versuchen noch viele Nummern zu groß.
Soagar solche Genies wie Astrid Lindgren und J.K.Rowling haben viele Jahre gebraucht, bis sie eine Chance bei einem Verlag bekommen haben.


Tomatenveteran 
Beitragsersteller
 16.11.2021, 20:43

Kann ich ein Buch mit OpenOffice schreiben? Und wie startet man am besten?

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Rubezahl2000  16.11.2021, 20:50
@Tomatenveteran

Ist egal, welches Schreib-Programm du verwendest.
Und wie du startest, das zu entscheiden, das ist DEINE Aufgabe, wenn du dich entschieden hast, ein Buch zu schreiben.

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Tomatenveteran 
Beitragsersteller
 16.11.2021, 20:50
@Rubezahl2000

Ich hab ja das Buch grundlegend schon fertig. Meinte ob das Format auch OpenOffice beim Einsenden sein kann?

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Guten Abend,

Ich kenne nur einen Dienst, Wattpad, da kann man eigene Geschichten veröffentlichen. Leider ist die Plattform mehr auf Serien, Anime und Filme fokussiert, aber es gibt auch ziemlich viele eigene Bücher dort. Kannst es ja mal versuchen, aber garantieren kann ich dir da nichts.

LG


Tomatenveteran 
Beitragsersteller
 16.11.2021, 20:44

Möchte gesellschaftskritische Bücher schreiben. Kritik am Bildungssystem, Kritik an Religion usw.

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BudgieLover1844  16.11.2021, 20:47
@Tomatenveteran

Kannst du ja mal versuchen, aber wie gesagt befindet sich dort äußerst viel "unangenehmes Zeug". Ein Verlag oder eine andere Plattform wäre da deutlich besser. Ich selber benutze Wattpad maximal wenn ich meine Geschichten mit anderen die es sowieso nicht sehen werden teilen möchte.

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BudgieLover1844  16.11.2021, 20:56
@Tomatenveteran

Am Besten du lässt noch eine andere Person (-des Vertrauens) das Buch lesen, nach Fehlern suchen damit du es dann auf mehreren Diensten veröffentlichen kannst. Achte dabei immer darauf, dass du deine Urheberrechte überall hast oder sie so einstellst, dass niemand deine Werke kopieren kann. Rede am Besten noch mit deinen Eltern darüber.

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Moin,

bei entsprechenden Verlagen anfragen, ob sie dein Buch veröffentlichen! ...

Grüße