Alles riskiert und alles verloren - eine falsche Entscheidung führte zur privaten Katastrophe - was nun?

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Ich lese als Familienrechtsanwalt sehr oft Gutachten und Fachaufsätze von Kinderpsychologen zu diesen Fagen, und alle sagen dasselbe: Für Kinder ist es zwar eine schmerzliche Erfahrung, wenn sich die Eltern trennen, sie kommen aber ganz gut mit der Situation zurecht, wenn sie das begründete Gefühl haben, dass beide Eltern weiterhin für sie da sind. Es kommt da ganz entscheidend auf die Qualität Eurer Umgangskontakte an.

Du hat ja großes Glück, wenn Dein Sohn so oft bei Dir ist. Viele Väter in deiner Situation sehen ihre Kinder nur alle 14 Tage, oft noch seltener und in nicht wenigen Fällen gar nicht mehr. Offenbar ist Deine Ex recht vernünftig und lässt ihre Wut über Dich nicht am Kind aus. Das heißt, Ihr seid beide trotz der Trennung eigentlich recht gute Eltern.

Es spricht sehr für Dich, dass Du Dein eigenes Verhalten reflektierst und nicht, wie es sonst fast immer passiert, die Schuld nur beim Exehegatten sucht (nach dem Motto "ich musste ja fremdgehen, weil ... "). Für Deine nächste Beziehung ist es wichtig, eigene Fehler zu verstehen und beim nächsten mal möglichst zu vermeiden - was schwer genug ist. Dafür bist du noch längst nicht zu alt. Ich selber habe erst mit 43 Jahren geheiratet, was die beste Entscheidung meines Lebens war.

Auch wenn es platt klingt: Alleinstehende Väter haben bei manchen Frauen sogar einen Vorteil ... :-)

Allerdings: so gut es ist, dass Du über deine eigenen Fehler nachdenkst, sollte das nicht zu dauerhaften Depressionen führen. Sind diese bereits eingetreten, so musst Du Dir, wie andere schon zutreffend geschrieben haben, ärztliche Hilfe suchen. Selbst der härteste Kerl kann eine ausgewachsene Depression nicht selber besiegen, denn das ist eine ernste Krankheit. Du solltest auch deinem Sohn nicht das Bild eines "jammernden Vaters" geben, der nur über die Vergangenheit lammentiert. Das ist ja erstens kein Vorbild, und zweitens könnte es dazu führen, dass Dein Kind vielleicht irgendwann die Lust am Umgang verliert.

Das Kind ist auch noch zu klein, um mit ihm die Angelegenheit zu besprechen - was ohnehin mit den eigenen Kindern immer eher heikel ist.

Einen 7-jährigen Sohn zu haben, mit dem man was unternehmen kann, gehört für einen Vater zu den schönsten Dingen der Welt. Du hast also allen Grund, froh zu sein, und dies deinem Kind auch zu zeigen, indem Du eine gute Zeit mit ihm verbringst. Oft ist es sogar so, dass getrennte Väter intesnsiver mit ihren Kindern interagieren, als Väter in einer bestehenden Ehe. Weil die getrennt lebenden Väter ein besseres Gespür dafür haben, wie wichtig die gemeinsame Zeit mit den eigenen Kindern ist.

Das Problem bei solchen Geschichten ist, daß die Menschen vergessen, daß Kommunikation auch das ist,was man nicht ausspricht. Solange das noch ein Büro Flirt war ,hat es funktioniert, es war was "verbotenes" und hatte seinen Reiz. Als es aber verbindlich wurde, ist euch wohl unbewusst klar geworden, daß der Andeer nicht sonderlich verlässlich ist. Du hast deine Familie verlassen und sie ihren Freund. Wahrscheinlich ist euch klar geworden,daß euch das genauso passieren kann,oder auch wird. Du sagst die Leidenschaft war nicht mehr da. Hast du erwartet dein Leben lang Schmetterlinge im Bauch zu haben?

Ich meine das auch absolut sachlich und gar nicht böse. Ich rate dir, zu überdenken, was du von einer Beziehung erwartest,bevor du dich wieder in eine stürzt. Einfach um weitere Enttäuschungen zu vermeiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

hmmmm....es gibt eben für nichts eine garantie...

also, ich würde mal in ordentliche therapie gehen und mich nicht allein mit medikamenten abspeisen lassen. eventuell wäre auch eine suchtberatung zusätzlich was für dich. und wie wär's auch noch mit einer kur oder auszeit? es läuft viel zu viel in deinem leben, achte auf dich!

Also erstmal- nach jedem Tief gehts irgendwann bergauf. Ich kenne das Gefühl, ich war sehr lange in einer Beziehung und habe mich auch hoffnungslos fremd verliebt. Das passiert. Wichtig ist aber zu sagen, dass es andere Lösungen gibt, sein Trauer zu bewältigen statt Drogen und Alkohol. Da du unter solchen starken Depressionen leidest, solltest du dringend deine Lebenseinstellung ändern und Anfang an dir selbst zu arbeiten. Kleine Schritte- step by Step: kein Alkohol mehr. Gehe zum Sport. Suche dir ein neues Hobby. Probiere etwas Neues aus. Tue das, was dir gut tut, gehe in ein Restaurant iss dort dein Lieblingsessen. Fahre an deine Lieblingsort. Höre Musik, die dir gute Laune macht. Und versuche wieder Lebensfreunde zu finden! Der Schmerz, das ist nicht mit der jüngeren Frau geklappt hat, wird erst mal bleiben aber er wird immer weniger. Die Last, die auf deiner Brust liegt wird jeden Tag immer weniger. Selbstliebe und Lebenssinn werden dir Kraft geben


Inkognito-Nutzer   28.08.2024, 00:52

Ich danke dir! Aber obwohl ich tatsächlich noch sehr starken Liebeskummer habe, ist das noch schlimmere, dass mein Sohn nie mehr ein normales Familienleben haben wird. Er lebt jetzt je 50% der Zeit abwechselnd bei mir und meiner künftigen Ex-Frau und es zerreißt mir jedesmal das Herz, wenn ich ihn wieder zurückbringen muss.