Adolf Hitler INFJ?
Hallo 🥰
Ich als ENFJ kenne den INFJ Als liebende zarte, nette mitfühlende und leidenschaftlich gute Menschen.
Adolf Hitler war aber auch ein INFJ.
Wie kommt es da zu seinem Verhalten?
6 Antworten
Ich liebe Psychologie und hab mich jetzt auch gefragt, welcher Persönlichkeitstyp denn Hittler gewesen sein könnte. (Ich weiß, bin bisschen spät dran)
Natürlich kann man bei historischen Figuren nie sicher sagen, welche Persönlichkeit sie waren, aber ich glaube nicht, dass er ein INFJ war.
Natürlich muss man unterscheiden wie er sich gegenüber der Öffentlichkeit und im Privaten verhält. Eins oder beides könnte auch eine vorgespielte Persönlichkeit sein, aber anhand seiner Ziele und tatsächlichen Entscheidungen kann man auch Informationen erlangen, die unabhängig von seinen Worten oder auch Lügen stehen.
Hier die 4 Punkte der Persönlichkeit, wie ich persönlich ihn einschätzen würde:
- Er hat sich vielleicht ab und zu in die Natur zurückgezogen, doch seine Energie hat er immer aus dem Kontakt mit Menschen gezogen, was typisch Extrovertiert ist. Er liebte es, durch seine Massenversammlungen und Reden im Mittelpunkt zu stehen. Wenn man bedenkt, wie schlecht ihn sein Vater behandelt hatte, könnte ich mir auch vorstellen, dass er durch diese fehlende Liebe unterbewusst an andere Aufmerksamkeit kommen wollte und sich so nur gut fühlte, wenn er Menschen um sich herum hatte
- INFJs sind typischerweise visionär und denken in abstrakten Konzepten. Hitler war eher pragmatisch und fokussiert auf konkrete Details, was eher zu einem Sensing-Typ passt. Das bedeutet, dass er immer alle Informationen aus dem Hier und Jetzt gesammelt hat um seine einzelnen Ziele sofort zu erreichen.
- Auch hier möchte ich widersprechen, ich denke nicht, dass Hitler ein Feeling-Typ war. Feeling bedeutet, nach Harmonie zu streben und die Gefühle aller zu berücksichtigen. Hittler jedoch wollte nie ein harmonisches Deutschland für alle Menschen, sondern ein starkes Reich nur für „die wahren Menschen“. Also eher ein Thinking-Typ, der anhand seines eigenen Glaubens und Ideologie handelt.
- Bei dem Judging-Typ stimme ich jedoch zu: sie sind strukturiert und organisiert mit einer klaren Vision. Vor allem Hittler hatte ja klare, strenge Regeln…
Somit finde ich, dass Hittler auch ein ESTJ-Typ sein könnte.
Hitler war einerseits ein rücksichtsloser Gewaltherrscher, andererseits erlebten ihn z. B. seine Sekretärinnen von einer freundlichen, zuvorkommenden Seite. Ein paar Zitate, um das zu untermauern:
Christa Schroeder, Privatsekretärin von 1933 bis 1945:
Wenn ich erkrankt war, so zeigte er sich besonders aufmerksam. Er sandte dann Geschenke und einmal, als ich mich auf einige Monate in einem Spital befand, kam er mich persönlich besuchen und sagte dem Arzt, daß alles Erforderliche getan werden müsse, um mich gesund zu machen.
(Schroeder, Er war mein Chef, 1985, S. 269.)
Mit mir unterhielt er sich vor und nach großen Diktaten in ausgesucht liebenswürdiger Weise, als wisse er, wie anstrengend es war, für ihn zu schreiben.
(Ebd.)
Traudl Junge, Privatsekretärin von 1942 bis 1945, über ihren Vorstellungstermin im Führerbunker:
Also, ich bin also rein in das Zimmer, und ich wusste schon, es ist sehr kalt – Hitler mochte keine warmen Räume. Und da hat er mich dann wieder sehr freundlich ... „Kind“, hat er gesagt, „haben Sie keine Angst. Sie können gar nicht so viel Fehler machen wie ich. Setzen Sie sich dahin. Soll ich Ihnen ein Öfchen bringen?“ Er wollte mir ein elektrisches Öfchen bringen.
(Interview, 2001, aus der Doku Im toten Winkel, 2002, ab Minute 15:28.)
Gerade der Mann, der so mit, wenn ich mir das vorstelle, seine Reden, wenn er mit so einem rollenden R und diese brüllende und abgehackt ... die habe ich nie bei ihm im Privaten gehört. Er konnte mit seiner Stimme so schmeicheln. Er konnte so moduliert sprechen.
(Ebd., ab Minute 22:16.)
Laut Zeitzeugen war seine Mutter sanft und einfühlsam, sein Vater hingegen jähzornig und unberechenbar. Durch die Prügel seines Vaters lernte er früh Gewalt als Mittel kennen, vermutlich trug er ein Trauma davon. Schroeder berichtet:
Er sprach auch von der Liebe seiner Mutter, an der er sehr hing und von der Strenge seines Vaters. »Meinen Vater habe ich nicht geliebt«, pflegte er zu sagen, »dafür aber um so mehr gefürchtet. Er war jähzornig und schlug sofort zu. Meine arme Mutter hatte dann immer Angst um mich. [...]«
(Schroeder, Er war mein Chef, 1985, S. 63.)
Nach dem Ersten Weltkrieg verstieg er sich in Verschwörungstheorien (Dolchstoßlegende, jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung, Goldene Internationale). Der Glaube an eine Verschwörungstheorie kann manche Menschen zu schlimmen Taten treiben (man denke an den Maskenverweigerer, der einen Tankstellen-Kassierer umgebracht hat). Der Psychologe Edleff Schwaab und auch der Psychiater Peter Tyrer kamen zu der Überzeugung, dass er an Paranoia erkrankt gewesen war (https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathographie_Adolf_Hitlers).
Außerdem ähnelte er dem Typus des missionsorientierten Serienmörders:
Der missionsorientierte Serienmörder tötet seine Opfer, weil sie ein bestimmtes Profil erfüllen (z. B. als Prostituierte arbeiten) und wähnt sich in der Rolle eines Vollstreckers mit dem persönlichen Auftrag, diese von ihm als „schädlich“ oder „gefährlich“ empfundene Personengruppe zu beseitigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mordserie#Tätertypologie_und_Motivation
Diese Frage zielt nicht auf einen Erkenntnisgewinn ab, weil man nach dem Stand der heutigen Forschung überhaupt nicht mehr mit dem Myers-Briggs-Typenindikator arbeitet. Die Forschung hat sich seit den 40er Jahren deutlich weiterentwickelt und viele alte Modelle zurecht überworfen. Demzufolge hat dieser Indikator aus heutiger Sicht keine oder kaum noch Aussagekraft. Orientier dich doch lieber an zeigtmäßer psychologischer Forschung zu Persönlichkeitsmerkmalen, die sind deutlich aussagekräftiger und auch interessanter.
Es ist ein theoretisches Modell. Wenn es immer und auf jeden zutreffen würde, gäbe es keine solchen Menschen.
Ja passt doch zu Hitler. Es wollen zwar viele nicht wahr haben, aber was er tat hielt er tatsächlich für das beste für sein Volk.
Wenn man einfach mal den Standpunkt des „Rassenkampfes und ein Weltjudentum“ akzeptiert, dann machen seine Handlungen plötzlich Sinn.
Dass diese Theorien nicht stimmten ist klar, aber Hitler glaubte daran und versuchte dann mit dieser Weltanschauung das beste für sein Volk zu tun.