adam und Eva?

6 Antworten

Zwar erweckt die Tradition frei von jeder Bescheidenheit den Eindruck, es gäbe keine (menschliche) Existenz jenseits der ,,Weisheit" der Auslegungsgelehrten; Als wäre das menschengleiche, jüdisch-christliche ,,Herrgöttle" direkt nach der ,,Erschaffung" des angeblich ersten Menschen Adam in dessen Blickfeld gesprungen und hätte ,,Kuckuck, da bin ich!" gerufen. Aber Adam wie Eva waren zur Zeit der Paradiesgeschichte keine unbeschriebenen Blätter, sondern vollwertige Menschen mit persönlicher Biografie.

Gen. 2.7 verwendet nicht das Bild des Töpfers. Dieses taucht stattdessen u. A. in Hi. 33.6 auf. Allerdings hätte kein Hebräer daran gezweifelt, dass der fragliche Mensch Eltern hatte. Auch das Wörtchen ,,aus" steht nicht im Originaltext von Gen. 2.7.. Adam war nicht ,,aus Staub" entstanden, er war Staub und blieb es auch (Gen. 3.19.). Die Formulierung weist auf Adams materielle Beschaffenheit hin. Außerdem wird Adam nicht einfach zum Leben erweckt, sondern bekommt den Erkenntnisgeist des Lebens (hebr. neschamah). Es ist letztlich derselbe Vorgang wie in Jer. 1.5., nämlich die natürliche Entstehung eines Menschen durch Zeugung und Geburt. Bei Eva wird es sogar noch interessanter: Wie die biblischen Chronologien gemeinsam mit der Edenbeschreibung ergeben, lebten Adam und Eva im jungsteinzeitlichen Südmesopotamien, einem der wichtigsten Zivilisationsherde der Welt. Zur neolithischen Revolution gehört auch, dass die Männer ihre Beteiligung an der Fortpflanzung erkennen. Dies wird im vermeintlichen Rippenmärchen ausgedrückt. Vom ,,Fall" des Mannes (gemeint ist nicht die Rippe, sondern das männliche Glied) wird etwas genommen und im ,,Fleisch" (=Mutterleib) verschlossen. Wahrscheinlich brachte die Beobachtung der gehaltenen Tiere die Männer auf den Trichter. So erklärt sich auch, warum Adam zuvor die Tiere zugeführt werden.

Daraus ergibt sich nicht nur, dass Adam und Eva auch mal Kinder gewesen sind, vor allem gab es bereits vor und während ihnen Menschen. Und tatsächlich: Im ersten Genesiskapitel, in der Spätphase der sechsten Schöpfungsperiode, erscheint der Mensch sinnigerweise genauso im Kollektiv, sprich in unbestimmter Anzahl, wie die zuvor erscheinenden Pflanzen- und Tierarten. Ādām ist hier kein Personenname, sondern Artbegriff für ,,den Menschen" schlechthin. Diese namenlose Population hat sich zu Beginn der siebten Schöpfungsperiode ausgebreitet (Gen. 1.26- 31). Jedoch bleibt die übrige Bevölkerung zunächst noch anonym in Form von ganzen Ortschaften, Stadtstaaten und Ländern.

Buchtipp: ,,Auch Adam hatte eine Mutter" von Paul Hengge

Woher ich das weiß:Recherche

Wie meinst du das? Adam und Eva sind doch gestorben.

Sie hätten diese Sachen auch nicht von alleine wissen können, außer auf gut Glück, sozusagen. Das hätte schnell mit dem Tod enden können. Darum hat Gott ihnen alle Dinge gelehrt und auch die Namen aller Dinge brachte er ihnen bei.

Nun, Mann und Frau haben Bedürfnisse, die kommen schon alleine auf Verkehr. Und dabei wird eine Frau auch schwanger, wenn sie nicht verhütet.

Dass ein Kind nicht sofort rauskommt, bemerkt man ja, aber die hätten ja gar nicht gewand, was da ihr ihr ranwächst. Die hätte sich geängstigt. Das hat Gott ihnen natürlich auch alles vorher beigebracht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Naja. Das mit der Ernährung hat ja schon mal nicht so ohne Zwischenfälle geklappt.

Und für alles andere hatten sie ja Gott und die Instinkte, mit denen er jedes Lebewesen ausgestattet hat. 😌

die beiden hatten ein ganz anderes bewußtsein als heutige menschen.

Sie waren zwar nicht mehr im Paradies, aber nicht von Gott verlassen ;) Primär wurden sie wegen der Gefahr des zweiten Baumes (Baum des Lebens) verstossen. Nicht, dass sie dann noch mit der angeeigneten Erkenntnis ewig Leben ;)


miqona  13.01.2022, 20:51

Sie wurden später verstoßen, man schätzt 30 - bis 50 Jahre später

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