Abtastrate bei GarageBand
GarageBand kann ja "nur" in 44 kHz abspielen (oder hat sich daran mittlerweile etwas geändert?). Ich habe Dateien von 48-192 kHz in ein Projekt importiert, auf welche verschiedenste Effekte von Hall, über Auto Wah, bishin zu Geschwindigkeitsveränderungen wirken. Rechnet GarageBand in höheren Abtastraten als 44 kHz oder kriege ich Qualitätsverluste beim Importieren?
Ich möchte halt bloß beim Exportieren die größtmögliche Qualität, die Qualität beim Abspielen muss nicht perfekt sein. Und v.A. möchte ich die Vorteile von höheren Abtastraten bei der Aufnahme genießen, denn für Geschwindigkeitsveränderungen hilft das doch schon ziemlich, oder nicht?
Würde mich über Antworten freuen!
2 Antworten
Wer GarageBand hat, hat auch iTunes und kann AIF und WAV Dateien damit von 48 KHz auf 44,1 kHz konvertieren.
Ansonsten ist GarageBand nun mal nicht ein Tool, welches für kommerzielle Studios gedacht ist.
Aber es gab mal Zeiten, da war das, was GarageBand kann, das technisch bestmögliche. Zeiten, in denen man die Musik für eine CD in 16 Bit mit einer Samplingfrequenz von maximal 48 kHz produzierte.
Es ist so, dass vom reinen Frequenzgang her eigentlich schon 32 kHz reichen, 44,1 kHz ist in erster Linie deshalb besser, weil damit auch der Filter höher liegt und klangliche Auswirkungen auf tiefere Frequenzen geringer ausfallen.
Solche Samplingfrequenzen von 192 kHz haben die Filterung der Treppen so weit oben, dass der Filter den eigentlichen Frequenzbereich von 20 - 20000 Hz in keinster Weise beeinflusst.
Aber die Frage ist, ob das wirklich sich so sehr auswirkt.
Schwerer wiegt eher, dass GarageBand anscheinend nur 16 Bit kann.
Das könntest Du über einen Umweg ausgleichen, und zwar die Aufnahme nach 16 Bit konvertieren und in GarageBand ohne Rücksicht auf Quantisierungsrauschen bearbeiten, dann die Parameter dieser Bearbeitung mit Equalizer und Kompressor notieren.
Die 24 oder 32 Bit Version in WavePad oder Audacity entsprechend bearbeiten, normalisieren, in iTunes nach 16 Bit konvertieren und dann in GarageBand importieren.
Umständlicher, aber Logic Pro X kostet im Apple App Store 200 EUR und das kann 24 Bit Sound.
Diese 44 kHz Abtastrate normaler Audiosignale ist doch völlig ausreichend. Bei den von dir genannten Raten mögen ja ein paar höhere Frequenzen „mehr“ übertragen werden, doch kann man die i.a. sowieso nicht hören. Hören kann ein Mensch weder 44 kHz noch 192 kHz!
Hallo Wolfgang, der Sinn von höheren Frequenzen ist nicht, dass wir diese hören können, sondern dass ein Filter die Treppen glättet, dabei aber auch tiefere Frequenzen beeinflusst und es besser ist, wenn dieser Filter möglichst weit weg von unserem Hörbereich ist.
Die 44 kHz sind nicht die oberste Frequenz, sondern die Abtastfrequenz, welche immer etwas mehr als das doppelte der höchsten Frequenz sein muss.
Die Musik wird vor der Digitalisierung gefiltert, damit keine höheren Frequenzen als 20 kHz den AD Wandler erreichen.
Bei 88 kHz oder 96 kHz Abtastrate, braucht der Filter nur alle Frequenzen, die höher als 40 kHz sind, zu beseitigen.
Die Musik klingt besser, natürlicher, weil keine Phasenverschiebungen mehr enthalten sind und dies kann man auch sogar noch auf der CD hören.
Ich weiss nicht, ob du ein Instrument spielt. Aufgrund seiner Form und seiner Bauart hat jedes Instrument aber auch die Stimmen von MusikerInnen einen ganz eigenen Klang. Man erkennt sofort, wenn Paul McCartney oder John Lennon singen …
Vor der Digitalisierung von Musik wurden die Instrumente analog aufgenommen. Die Wiedergabe hatte dann bei Schallplatten den Nachteil, dass man selbst bei allerallerallergrößter Vorsicht nach dem ersten Abspielen der Platte an irgendeiner Stelle einen Kratzer hörte. Das gehörte quasi dazu.
Bei einer Digitalaufnahme kann man im Prinzip auch mit einer 512er oder noch höherer Datenrate aufnehmen. Das Problem dabei ist, dass die Aufnahme nicht zwangsläufig besser wird. Für die Klangfarbe eines Instrumentes oder einer Stimme benötigt man die Oberschwingungen. Genau aus dem Grund hat die Industrie sich für digitale Aufnahmen auf den Standard von 44,1 kHz und für DVD-Audio auf bis 192 kHz festgelegt. Wenn ich den Artikel in der Wikipedia richtig in Erinnerung habe …
Garageband nimmt die Aufnahmen zunächst so wie sie sind und bietet dir die Möglichkeit neben vielen anderen Effekten, die Aufnahmen zu dehnen bzw. stauchen; entsprechend wird das Ganze langsamer und tiefer bzw. schneller und höher … Natürlich rechnet Garageband da auch das eine oder andere. Inwieweit das dann deinen Vorstellungen entspricht mußt du dir dann anhören und ggf. die Änderungen akzeptieren oder verwerfen …
"Vor der Digitalisierung von Musik wurden die Instrumente analog aufgenommen."
Auf sehr hochwertigen Tonbandgeräten, welche einen excellenten Klang haben.
"Die Wiedergabe hatte dann bei Schallplatten den Nachteil, dass man selbst bei allerallerallergrößter Vorsicht nach dem ersten Abspielen der Platte an irgendeiner Stelle einen Kratzer hörte. Das gehörte quasi dazu."
Die Schallplatte war schon klanglich ein Kompromiss, man wollte bei der Einführung der Vinylplatte nicht die maximal mögliche Qualität, sondern einfach nur, dass sie etwas besser klang, als die bisherigen Schellackplatten und länger läuft. Was Vinylplatten im Prinzip können, merkt man bei Maxi-Singles oder Platten, die pro Seite nur 10 Minuten Musik haben.
"Bei einer Digitalaufnahme kann man im Prinzip auch mit einer 512er oder noch höherer Datenrate aufnehmen. Das Problem dabei ist, dass die Aufnahme nicht zwangsläufig besser wird."
Aber die Auswirkungen, welche der Filter hat, verschwinden.
"Garageband nimmt die Aufnahmen zunächst so wie sie sind"
aber im Gegensatz zu Logic kann Garageband eben nur den reinen CD Standard.
Allerdings denke ich, dass es einige Kniffe gibt, diese Beschränkungen zu umgehen und wenn nicht, ist Logic ja auch nicht so teuer, dass man ein Jahr lang darauf sparen muss.
Ich rede ja auch nicht vom Hören, sondern vom Rechnen der Effekte, wo ein paar mehr kHz angeblich geringfügig bessere Ergebnisse erzielen können (und vom Export, wobei das fast schon wieder egal ist). :-)