Abschluss zu dumm für Beruf?
Ist der Hauptschulabschluss mit quali eurer Meinung nach zu schlecht um Elektriker für Energie und Gebäude Technik zu absolvieren. Heute meinte das einer zu mir in der Arbeit. Jettt Zweifel ich
7 Antworten
Der Abschluss spielt keine Rolle, es kommt auf dich an. Ich kannte jemanden, der auch Hauptschulabschluss hatte und eine Lese-Rechtschreib-Schwäche... Trotzdem hat er es am Schluss geschafft zu studieren und einen Masterabschluss an einer TU in Elektrotechnik zu machen, was natürlich schon ziemlich anspruchsvoll ist. Aber ihm haben damals auch viele gesagt, dass er es ja zu nichts bringen könne...
ich lese aus der frage heraus, dass du bereits mit der ausbildung begonnen hast. falls ja, ist die frage bereits beantwortet.
denn dein chef hätte dich nicht genommen, wenn der abschluss dafür zu schlecht wäre. fakt ist, mit einem hauptschulabschluss kann man hier duchaus einsteigen.
eine der größten hürden ist das mathematische. aber du hast 40 monate zeit, das alles zu lernen.
die wichtigsten sachen im mathematischen bereich sind
- formeln umstellen
- dreisatz
- textaufgaben
- winkelfunktionen
ins besondere bei den textaufgaben wird es darum gehen, dass du die zusammenhänge kapierst, und den text entpsrechend in eine formel umwandeln kannst.
du wirst dann z.B. mal gefragt, wie dick eine leitung zu sein hat, wenn z.B. die verlustleistung bei 70% belastung der nennstromstärke nicht größer sein darf als....
lg, anna
mach dir mal keine sorgen, das wirst du noch lernen. du bist noch im ersten jahr. da kann man so was noch nicht...
ein anderes, vielleicht einfacheres beispiel:
ein zug soll mit schrott beladen werden. jeder wagon hat eine zulässige gesamtmasse von 75 tonnen. 15 tonnen wiegt ein leerer wagon. 510 tonnen sollen transportiert werden.
wie viele wagons werden benötigt?
die erste falle ist, dass man wenn man das versucht in einem rutsch zu rechnen nicht einfach 510 durch 75 minus 15 rechnen darf. auch wenns erst mal so scheint, denn zieht man die 15 tonnen eigengewicht vom zulässigen gesamtgewicht von 75 tonnen ab, bleiben 60 tonnen über, durch die die gesamtmasse zu teilen ist. d.h. es muss zu erst abgezogen werden. gibt man die sache so in den taschenrechner ein, teilt er erst, und zieht dann ab (punkt vor strich regel)
die zeite falle lauert da, dass 510 tonnen durch 60 tonnen 8½ wagons ergibt. die korrekte antwort wäre an der stelle eben 9 wagons, weil es ja keine halben gibt.
lg, anna
auch im zweiten muss man das noch nicht unbedingt können. ich helfe dir aber gerne mal ein wenig auf die sprünge.
konkretisieren wir die aufgabe:
An einem stromkreis, nennstromstärke 16 Ampere, darf bei 70% belastung und einer kabellänge von 8 metern die verlustleistung 56 watt nicht übersteigen.
dann rechnen wir also erst mal aus, dass die 70% von 16 ampere einer stromstärke von 11,2 ampere entsprechen. - 16 * 0,7
56 watt dürfen verloren gehen. da die leistung das produkt aus strom und spannung ist, können wir also ausrechnen, leistung und strom bekannt, wie hoch die spannung (also die die im kabel verloren geht) maximal sein darf, bis die 56 watt erreicht sind. jetzt kommt das ohmsche gestz ins spiel!
wir wissen, 5 volt und 11,2 ampere und nach R=U/I können wir nun ausrechnen, dass der widerstand der leitung maximal 0,446 betragen darf.
den widerstand einer leitung kann man anhand des spefischen widestandes (q), bei kupfer wäre das 1/56 also etwa 0,0179, der länge in metern (l) und dem querschnitt in mm² (a) ausrechnen.
die entsprechende formel lautet R=q*l/a
wir müssen halt eben nach R umstellen. also a = q * R / l
ungeachtet der praktischen umsetzung würde das bedeuten, dass das kabel um den geforderten widerstand zu erreichen mindestens einen querschnitt von 0,65 mm² erreichen muss. der nächst größere verfügbare querschnitt von 0,75 mm² wäre dem entsprechend die lösung.
lg, anna
Wenn du Hauptschulabschluss mit Quali hast, besitzt du doch die mittlere Reife. Anbei ein Link für deinen gewünschten Beruf, deine Chancen stehen gut:
https://www.ausbildung.de/berufe/elektroniker-energie-und-gebaeudetechnik/
Nein, ist er nicht.
Natürlich kannst Du damit durchaus eine Lehre anfangen. Solange Mathe, technisches Verständnis und logisches Denken deine Stärken sind, und Du auch lernbrereit bist, steht der Ausbildung definitiv nichts im Wege...
Das letzte hat mich verwirrt. Was ist nennstromstärke? Und nicht größer sein als?? Als was.