Ab welchem spO2-Werten sterben Gehirnzellen ab?

Die Verhältnisse sind offenbar recht kompliziert.

Die Sauerstoffsättigung, wie sie durch ein übliches Pulsoxymeter gemessen wird (z.B. am Finger) liegt bei gesunden Menschen zwischen 90 und 100 %. Es handelt sich dabei um den SpO2-Wert.

Misst man aber mit speziellem Gerät den Sauerstoffgehalt an den Blutgefäßen des Gehirns (cerebrale Oxymetrie) so erhält man bei gesunden Menschen dort einen Wert zwischen 60 bis 70%.

Zitat:

" Bei jungen gesunden Patienten, die normale Luft atmen, beträgt die Sättigung in diesem kapillarähnlichen Bereich ca. 60–70 %. Bei älteren oder kranken Patienten kann dieser Ausgangswert auch niedriger sein. Kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn, z. B. durch eine Unterversorgung mit Blut, fällt dieser Wert ab. Nach Schätzungen sind 50 % als der absolute untere Grenzwert anzusehen, bei dem Hirnschäden entstehen können." https://de.wikipedia.org/wiki/Pulsoxymetrie

Ich fand nur eine Aussage über den Zusammenhang des sogenannten "arteriellen Sauerstoff-Partialdrucks (paO2)" und dem Absterben von Hirnzellen.

Nach meinem Verständnis ist dieser Partialdruck erst nach längerem und intensiverem Abfall der Sauerstoffsättigung (SpO2) gefährdet.

Für diesen Partialdruck gilt laut Wikipedia-Artikel (Hypoxie):

"Bereits eine 3 Minuten andauernde Hypoxie kann zu einer irreversiblen Schädigung der Gehirnzellen führen. Ab einem paO2 von 70 mmHg konzentriert sich der Körper auf die Versorgung lebenswichtiger Organe mit Sauerstoff, vorrangig auf das Gehirn. Dieser Kompensationszustand bricht ab einem paO2 von 50 mmHg zusammen: Die Herzfrequenz fällt ab (Bradykardie) und der Blutdruck nimmt ab (Hypotonie). Ein paO2 ab 30 mmHg wird als letale Schwelle angesehen."

Mein Fazit: Ein mehrminütiger SpO2-Wert um die 80 stellt noch keine wirkliche lethale Gefährdung für Hirnzellen dar. So schnell verläuft der Prozess des Absenkens des Parialdrucks paO2 nicht nach meiner Recherche.

Der Sauerstoffbedarf ist nicht das einzige Kriterium für das Überleben der Gehirnzellen. Der Mangel an Blutzucker ist ebenso wesentlich. Wenn im Schockzustand eines unterzuckerten Diabetikers Gehirnzellen absterben, sind irreversible Schäden bis zum Tod zu erwarten.

Erst über einen längeren Zeitraum oder sofort? Ist es schlimm wenn er für ca. 20 Sekunden auf 80 ist? Oder ist das bei so einer kurzen Zeit unbedenklich?

Unter 90% wirds gefährlich