Ab wann kann man ein Pferd zum Fahrpferd ausbilden?

5 Antworten

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Traditionell wurden Pferde immer erst eingefahren, bevor sie eingeritten wurden.

Das einfahren kann schon viel früher geschehen, als das anreiten. Rückepferde beginnt man mit 2 Jahren einzufahren, und mit 2,5 Jahren ziehen die schon ihre ersten Bäume aus dem Wald. Auch für das normale Fahren werden die Pferde zwischen 2 und 3 Jahren angefangen zu arbeiten.

Ein eingefahrenes Pferd hat den riesigen Vorteil, das es schon Geländesicher ist, bevor man mit dem Beritt beginnt, auch der Muskelaufbau bei gefahrenen Pferden ist überragend gut, besonders die Rückenmuskeln sind in aller Regel schon gut aufgebaut. Ein Sattel bei einer normalen Remonte muß mehrmals angepasst werden, bei einem Fahrpferd maximal 2 mal.

Man muß immer bedenken, das eine Kutsche (wenn sie mal rollt) sehr leicht zu ziehen ist - zumindest auf der Ebene. Bergauf kommt dann schon mal etwas Zug extra mit drauf. Bergab haben unsere heutigen Pferde den Luxus einer Bremse an der Kutsche, sie müssen die Kutsche nicht mehr alleine aufhalten.

Ich würde immer erst einfahren bevor ich einreite. Die Komandos kommen sich nicht ins gehege - Pferde können sehr viel lernen, und auch unterscheiden, was zu was gehört.

Darüber streiten sich selbst Experten, man sollte aber nicht beides gleichzeitig machen. Die Vorarbeit zum Einfahren (Longieren mit einfacher Longe und Doppellonge, Fahren vom Boden, Schleppe) kann man schon relativ früh beginnen, aber nicht vor 2,5 Jahren, es kommt auch auf das Pferd oder Pony an, wie weit es entwickelt ist. Einreiten würde ich nicht vor dem dritten Geburtstag, auch dabei kommt es auf den Entwicklungsstand des Tieres an, besonders Ponys sind oft spätreif, manche kann man erst mit 5 reiten.

Häufig macht erst Anfahren mehr Sinn als erst Anreiten, da das Pferd Stimmkommandos lernt und festigt und viel Bodenarbeit gemacht wird, v.a. am Langzügel. Das Fahren ist - insofern man es mit dem Gewicht nicht übertreibt - weniger "schädlich" als das Reiten. Das Pferd schiebt, das ist nicht so anstrengend wie sich tragen. 

Eine Bekannte von mir hat ihr Pferd erst eingefahren, konnte mit ihm im Einspänner rausfahren und zum Anreiten musste sie ihn nur an den Sattel gewöhnen (was kein großes Thema war, da er das Geschirr und dessen Gewicht und Bewegung schon kannte) und dann saß sie drauf und los gings. Ihr Pferd hört auf die Stimmkommandos, sei es vor der Kutsche oder unterm Sattel. Nach dem 5. mal draufsitzen konnte sie alleine ins Gelände, war kein Problem. Das Pferd ist jetzt zusätzlich noch Therapiepferd für ängstliche Reiter weil er so brav auf Stimme hört. 

Wen ich beides machen müsste/würde, dann erst anfahren und dann einreiten. Einfahren kann man - meiner Meinung nach - ein Pferd mit 3 Jahren ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss. Man darf es natürlich nicht mit dem Gewicht überfordern und muss langsam rangehen. Ein Reitpferd würde ich persönlich nicht vor dem 4. Lebensjahr unter den Sattel nehmen

Wieso sollte es nicht gleichzeitig funktionieren? 

Was man zuerst macht, hängt davon ab, ob es primär gefahren oder geritten werden soll, würde ich sagen. 

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Hilaris  08.02.2016, 08:23

Oh, schade...

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Amira2013 
Beitragsersteller
 07.02.2016, 17:03

Tu ich leider nicht :(

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