Ab wann gilt man in der deutschen Gesellschaft als integriert?

3 Antworten

Wo ich geboren wurde und aufgewachsen bin, war ich irgendwie selbstverständlich integriert.

Ich gehörte dazu, meine Eltern gehörten schon lange dazu, und auch meine Großeltern waren dort ansässig.

Man kannte sich, wußte, wer wie mit wem zusammenhing, stand unter sozialer Kontrolle

Man half sich gegenseitig, lud sich ein, war quasi wie eine riesengroße Familie

Man stritt sich und vertrug sich---oder auch nicht :-))

Als ich dann in derselben Stadt in einen anderen Stadtteil umzog ( nach mehrjährigem Kampf hatte ich endlich eine Wohnung bekommen )..beachtete mich eigentlich gar niemand.

Keine Einladungen, keine Hilfen bei irgendwas...manchmal kam ich mir vor wie Luft

Es dauerte viele Jahre der Nachbarschaft, ehrenamtlichem Einsatz sowie Vereinsmitgliedschaften mit entsprechendem Engagement, bis ich mich einigermaßen anerkannt und 'integriert fühlte.

Vielleicht sind da andere Gesellschaften anders....aber in Deutschland gehört sehr viel Eigeninitiative dazu.

Wenn es dann mal soweit ist...ist es dafür umso besser

Heute ( nach rund 20 Jahren) will ich nicht mehr wegziehen...die ersten paar Jahre wollte ich nur wieder wegziehen.

Oberflächliche Kontakte waren kein Thema, aber um mich so richtig heimisch zu fühlen, fehlte lange Zeit etwas.

Selbst Kontakte mit anderen "Reingeschmeckten gestalteten sich schwierig, da alle aus verschiedenen Orten oder Stadtteilen kamen, und somit keine gemeinsame Geschichte vorhanden war.

Daher:

um integriert zu sein, muss wohl ein Stück weit eine gemeinsame (Lebens-)Geschichte vorhanden sein

Sehr unterschiedlich. Bei einem Teil nach 15 Generationen, bei anderen bei der Einreise. Da wirst du keine einheitliche Anerkennung erhalten.

bei mir: wenn man die Sprache hinreichend kann, die dt. Gesetze einhält und einen Job hat. Fertig.

Zur Integration gehört nicht die Liebe zu Helene Fischer, auch nicht zu Goethe und zum Schweinebraten. Nicht mal blondes haar und Sepplhose.