5. PK - Die Pest - Was sind gute interessante Leitfragen?

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Eine bislang ungeklärte Frage ist, ob die Pest tatsächlich durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht wurde oder nicht eher eine Viruserkrankung war, wahrscheinlich (Vogel)grippe. Für Grippe spricht vor allem die rasante Ausbreitungsgeschwindigkeit (Verbreitung durch Vögel) und der schnelle Verlauf der Krankheit (Ersticken nach zwei bis drei Tagen wegen vor allem Lungenentzündung als Folgeerkrankung).

Ungefähr 1342? (oder auch 1442) wütete die Pest in England. Jeder dritte starb. Bis dahin herrschte in England Leibeigenschaft. Infolge der Pest herrschte Arbeitskraftmangel. Die armen Burschen, die eigentlich Leibeigene waren, konnten wegrennen und bei einem anderen Adligen Arbeit finden, ohne dessen Leibeigener zu sein. Jeder Adlige war heilfroh, dass ihm überhaupt eine Arbeitskraft zulief. So ist die Abschaffung der Leibeigenschaft in England eine Folge der Pest. Merkwürdig positive Folge. Außerdem gab es zwischen 1300 und 1700 in verschiedenen Regionen immer wieder Zusammenhang zwischen Pest und Erstarken des Antisemitismus. Weil Juden als Brunnenvergifter verschrien wurden. Christliche Ärzte nicht zu jüdischen Patienten gingen und umgekehrt. Während einer Pest fragst du dich genau, wer dein Freund ist und wer nicht. Außerdem war das Ausbrechen der Pest manchmal kriegsentscheidend. Wenn in einem Heer die Pest ausbrach, konnte der entsprechende Herzog einpacken. Mit fallen grade keine Beispiele ein. Aber wenn ihr sucht, findest ihr welche. Manchmal wurden ja extra Pesttote über die Stadtmauer einer belagerten Stadt geschleudert. Das war jetzt Geschichte. In Richtung Biologe würde ich über Evolution nachdenken. Sind Seuchen, wie die Pest, ein Selektionsfaktor oder nicht? Außerdem interessant ist noch: Welche Quarantänemaßnahmen sind sinnvoll. Wie hat sich das Volk gegen Quarantänemaßnahmen gewehrt? Wer hat sie überwacht? Wie stärkte das die Polizei? Also ihr habt ein superinteressantes Thema!! Gesellchaftliche/geschichtliche Folgen eines biologischen/medizinischen Phänomens/Problems. Das klingt toll. Ihr findet bestimmt noch viele Informationen.

ein kleiner, aber interessanter Aspekt ist, dass man in der Kunst des Mittelalters, besonders in der Malerei ein von der Pest geprägtes weibliches Schönheitsideal erkennen kann, nämlich die ausgesprochene Betonung des Bauches, alle Frauen wirken irgendwie schwanger, auch betont durch die Kleidung. Die ausgesprochene Untervölkerung ließ "Schwangerschaft" schön (da wichtig) erscheinen, genau wie in Zeiten des harten und entbehrungsreichen Nomadentums die sog. Venus von Willendorf (dick) das Schönheitsideal war. Bsp. für "Bauch" Z.B. Hugo van der Goes, Adam und Eva (zahlreich Im IT)

vgl auch wiki schönheitsideal mittelalter, wobei hier leider nicht auf das "warum" eingegangen wird

Warum es in Gegenden der Gerber kaum Pestkranke gab.

Allgm Hygiene im Mittelalter


Bloodyrainbow  11.10.2013, 15:31

Könnte sie heute auch ausbrechen? Wenn ja wo? Wo wütete sie am heftigsten? Die Pest in Zypern. Welche Erreger waren beim Schwarzen Tod anders als bei der Pest? Gab es verschonte Orte? Wenn warum? (Mailand..) Wo blieb sie nur endemisch?

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