3-4 Stunden Kopfhörer mit 60% tragen schädlich innerhalb von ca. 9 Monaten?
Hallo Miteinander,
Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch im Leben, leider aber nicht was Musik und meine Ohren angeht, wie ich im Nachhinein leider erst bemerkte.
Nach eine Party im April habe ich einen Tinnitus bekommen. Bin in Behandlung und habe alles versucht was es gibt. Das Mentale leidet sehr. Nun macht mein Kopf aber ganz komische Dinge. Ich gebe mir selbst die Schuld für diese Situation, da ich im letzten Jahr im Homeoffice über In-Ear Kopfhörer Musik gehört habe. dies jeweils eine Stufe unter der Hörwarnung, aber leider auch eine Stufe im roten Bereich. Dies macht mir sehr zu schaffen, dass ich nicht einmal auf die Idee gekommen bin, mich über das Gehör zu informieren. Sonst Google ich ja auch praktisch alles nach und ich wäre so ne in den roten Bereich gegangen.
Ich habe die Musik nie 4 Stunden am Stück gehört, sondern beispielsweise 2 Stunden am Morgen und am Nachmittag wieder. Ich denke mal die Wiedergabe war zwischen 80-90Db. Draussen habe ich Autos knapp gehört, Lastwagenund Züge gut gehört. Mein durchschnittlicher Konsum pro Woche gemäss Spotifystats. ist 12 Stunden Mo-Fr. Am Wochenende habe ich nie über In-Ear Musik gehört. Die Musikrichtung war Hauptsächlich Hip Hop. Sonst war mein Leben eigentlich sehr ruhig. Keine grossartige Clubhistorie, ruhige Umgebung und immer mit Ohrenschutz geschlafen, wegen den Nachbarn. Und nun habe ich selbst ein Geräusch im Kopf.... ich dreh durch.
Mir ist bewusst, dass dies sehr individuell ist. Aber kann das innerhalb eines Jahres dazu beitragen, dass das Gehör beschädigt wird? Ich höre Exzellent und weit besser als meine Freunde in meinem Alter (24). Meine Ohren hatten nie irgendwelche Anzeichen gezeigt (Temporärer Klingeln oder Schmerzen etc.) Ich weiss auch, dass ich nichts daran ändern kann. Aber eventuell kann hier jemand die Situation besser Einschätzen.
Mich erinnert einfach alles an früher, wie es einmal war und wie schön es nun ist ohne Kopfhörer zu leben bzw. über Musikboxen zu Streamen. Dies ging leider vorher nicht, da ich niemanden im Haushalt damit belästigen wollte. Zum damaligen Zeitpunkt waren also Kopfhörer die beste Wahl. Mich ärgert hier, dass ich bei diesen In Ear geblieben bin und nicht auf Overear umgestiegen bin.
Diese ganzen Gedanken schiessen mir täglich durch den Kopf. Tun jetzt hier nichts zur Sache, wollte ich aber kurz loswerden. Es tut gut.
Besten Dank und einen schönen Tag wünsche ich.
5 Antworten
Deinen Ohren ist es völlig egal, woher der Klang kommt. Bei 60% bist du sicherlich nicht bei über 90db.
80 dB sind 40h die Woche kein Thema.
LG
Diese Warnung sagt wenig aus. Entscheidend ist die Leistung des Handyverstärkers sowieso der Wirkungsgrad und die Impedanz des Kopfhörers. Sag mir beide Faktoren und Ich kann eine Einschätzung abgeben. Kopfhöremodell reicht.
LG
Es waren die Kopfhörer die mit dem S10 mitgeliefert wurden. Ich denke es sind die: EO-IG955 von AKG. Meine waren oben einfach komplett schwarz. Die Daten werden aber sicherlich gleich sein.
Ich danke Dir
Habe noch Daten gefunden: 32 Ohm, nehme an das meinst Du mit Impedanz (?) und gefunden habe ich noch in der Beschreibung max. Pegel 93db. (Wirkungsgrad?)
Wir haben hier einen verhältnismäßig schlechten Wirkungsgrad. Du kommst also vielleicht mit Mühen über die 90dB.
Mach dir bei 60% keine Sorgen.
LG
Was bedeutet das "einen schlechten Wirkungsgrad" und mit mühen auf 90dB? Was sind denn die DB ungefähr bei 60-65%?
Danke
Dazu müsste man die Ausgangsleistung deines Handys wissen, die bewegen sich aber in der Regel bei um die 100-200mW Ausgangsleistung.
Du hast nicht viel mehr also 75dB,wenn überhaupt.
Danke das beruhigt mich.
Ich frag mich halt woher dieser rote Bereich kommt. Die Kopfhörer sind ja von denen selbst, also müssten die das doch anhand von denen 'berechnet' haben oder nicht?
Die Wirkung von In-ear-Kopfhörern im Vergleich mit anderen Kopfhörern oder Lautsprechern ist kaum möglich. Eine kausale Ursache deines Tinnitus mit dem Hören von Musik über diese Kopfhörer ist zwar denkbar aber nicht begründbar.
Bei dir handelt es sich wohl um einen subjektiven Tinnitus. Es handelt sich also nicht um eine Funktiosstörung des Hörorgans sondern um eine Störung des Gehirns. Auch diese kann an verschiedenen Stellen vorliegen. Dies kann mit bildgebenden Verfahren (MRT) festgestellt werden. Momentan wird dies aber angeblich nur im Forschungsbereich gemacht und noch nicht zur Unterstützung von Diagnosen. Deshalb funktionieren vermutlich manche Therapien bei einigen Patienten und bei einigen nicht.
Allgemein gilt, dass eine "Nichtbeachtung" des Tinnitus zur Besserung der Symptome führt. Um dies zu erleichtern, ist es naheliegend mit Hilfe eines akustischen "Grauen Rauschens" über Kopfhörer das Tinnitusgeräusch zu überdecken. Entsprechende Erfolge dieser Methode sind aber statistisch nicht belegt. Es gibt aber viele weiter Therapieversuche (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus). Da diese alle keinen Wirksamkeitsnachweis haben, werden sie von der Krankenkasse nicht bezahlt.
Da Denkvorgänge die synaptischen Empfindlichkeiten verändern, kann dir möglicherweise eine von dir gewählte Methode helfen, wenn du an ihre Wirksamkeit glaubst. Nach meiner Einschätzung ist der Tinnitus mit ähnlichen Methoden zu therapieren wie man Phantomschmerzen therapiert.
Gute Besserung wünscht dir Littlethought.
P.S.: Meine Mutter hatte auch Tinnitus.
Danke für diese tolle Antwort. Es fällt mir leider sehr schwer den Tinnitus nicht zu beachten. Obwohl ich ihn sehr leise habe. Mich fressen meine Selbstvorwürfe auf und ich stelle mir immer vor, wie ich durch frühere Kenntnis über die Ohren etc. ein normales schönes Leben führen könnte, ohne diese sorgen und ohne solche Fragen im Internet. Ich hatte immer Angst vor chronischen Symptomen oder Krankheiten und nun habe ich eine.... es ist grausam.
Ich hoffe deine Mutter hat weniger gelitten.
Danke für die Genesungswünsche.
Speziell der Schmerz ist auch subjektiv. Das Kleinkind muß sogar erst lernen von welcher Stelle seines Körpers ein Schmerz, den es empfindet, herkommt. Auch die Schmerzempfindlichkeit der Menschen ist entsprechend verschieden. Der subjektive Tinnitus scheint mir eine "erlernte" Überreaktion zu sein und deshalb vermute ich, dass man ihn, wie den Phantomschmerz, auch wieder verlernen kann. Vielleicht kann dir auch autogenes Training diesbezüglich weiterhelfen.
Auch Phantomschmerzen lassen sich unter Versuchsbedingungen erlernen.
Ähndlich hat es mir mein Arzt erklärt, bei dem ich Akkupunktur mache. Mir geht es teilweise auch besser während der Akkupunktur. Er meint auch, dass er sich sehr schlecht vorstellen kann, dass dies bei mir nach so kurzer Zeit einen schaden anrichten konnte. Viele Menschen gehen an Partys und hören selbst auch Musik, aber noch lange nicht jeder von denen hat einen Tinnitus. Ich werde mich mal darüber informieren, danke Dir nochmals und eine gute Zeit wünsche ich. Ich hoffe ich werde eines Tages Tinnitusfrei sein.
Als ich Teenager war, war die Musik in der Disco LAUT! Es gab noch keine Hörwarnungen oder Dezibelangaben. Man wusste noch nichts von Tinitus oder Gehörschäden. Das kam dann mit dem Walkman.
Nach jedem Discobesuch samstagabends klingelten meine Ohren! Immer! Aber das ließ dann auch wieder nach. Meine Ohren sind immer noch perfekt nach all den Jahren. Auch den Walkman habe ich schadlos überstanden.
Deswegen wundere ich mich, was Du Dir gegeben hast! Mag sein, dass wir alle da ein wenig verschieden ticken.
Dein Ohrenarzt kann Dir mehr sagen!
Die Ohrenärzte sehen mich als Gesund, da ich perfekt höre. Siehe noch die Detaillierte Antwort an Nikki.
Danke für deine Antwort. Ich habe diese tatsächlich schon sehr oft gelesen bzw. gehört. Ich kenne Leute, die pumpen die Kopfhörer auf MAX Volumen durch seit Jahren, hören zwar schlechter, aber haben keinen Tinnitus. Auch wenn dies mir direkt nicht hilft, tut es irgendwie mental gut. Klingt komisch, ist aber so. In meinem Umfeld weiss übrigens auch niemand etwas von Tinnitus. Ich wusste nicht einmal wie genau DB Angaben funktionieren. Ich war so naiv und dachte 100 DB sei das Doppelte von 50DB. Wurde darüber nie aufgeklärt. Somit dache ich 60% Kopfhörer Volumen seien sicher... warum auch immer.
Kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das irgendwelche Schäden hinterlassen hat.
Aber hier kann auch keiner einschätzen wie laut die Musik wirklich war, geschätzte Dezibelwerte sind ja eher nicht so genau.
Ich würde einen Arzt fragen, und keine Laien hier im Forum.
Danke für deine Antwort. Für die HNO Ärzte bin ich gesund, da kein Hörschaden vorliegt und ich bis in hohe Frequenzen alles höre.
Das ist richtig mit der Schätzung. Fakt ist, dass es teilweise eine Hörwarnung gegeben hat. und dies belastet mich sehr. Ich war wohl einfach Naiv und dachte ich sei unverletzbar.
Also unterwegs kann ich Kopfhöhrer verstehen, aber nicht wenn man zuhause sitzt und Musik hört, das geht überhaupt nicht... Guten Klang kann man da nicht erwarten, lieber eine anständige Hifi-Anlage mit guten Lautsprechern, die klint auch bei Zimmerlautsärke perfekt, kenne mich damit gut aus. Extrem laut sollte man nie machen wenn man Köpfhöhrer trägt, und der ganze InEar Quatsch braucht kein Mensch. Wenn du zuhause schon so hörst besorg dir ein offenes System, für 100-300 Euro kriegste da schon was. Lass noch mal nen Hörtest woanders machen wenn du dir nicht sicher bist.
Das ist mir jetzt leider auch bewusst worden. Ich "traute" mich halt nie, da man bei uns in der Wohnung wirklich jedes mickrige Geräusch hört. Deshalb sah ich mich wie ein wenig gezwungen mit Kopfhörer Musik zu hören. Ich kannte das halt nie anders. Aber ja, nun im Nachhinein würde ich mir sofort eine solche Anlage holen. Die anderen nehmen auch keine Rücksicht auf mich.
Hörtest war ich bei drei. War alles perfekt. Ich merke ja auch selber nichts an einem Hörverlust o.ä. Im Gegenteil, mir wurden die Ohren gereinigt und seither höre ich sogar noch besser.
Wie gesagt ne gute Anlage klingt auch bei Zimmerlautsärke großartig, ich hör kaum über dem Pegel und der Raum ist dennoch mit Klang gefüllt. Was würdest ausgeben wollen wenn du evtl. eine Anlange holst ?
Kommt ein wenig darauf an wie sich nun der Tinnitus entwickelt. Aktuell ist mir leider die Lust an Musikhören vergangen. Bzw. es erinnert mich an eine gute Zeit und das schmerzt aktuell noch ein wenig. Solides Einsteigermodell wäre sicherlich mal okay für mich.
Das hier ist ein ganz gutes Set :
https://www.hifi-im-hinterhof.de/dali-oberon-3-paar-plus-marantz-pm6007.html#92=440
Bei kommt und geht manchmal Tinitus, das hat aber andere Gründe durch 2 Ohr Op's usw. hör auch auf den rechten Ohr viel weniger. Aber dennoch hab ich ein extrem gutes Gehör für Hifi.
Hallo Tonis,
Danke für die Antwort. Das habe ich auch mitbekommen. Jedoch würde ich niemals 85DB oder darüber über Boxen Musik hören. Das Problem an Kopfhörern ist halt einfach, dass man die Lautstärke sehr schlecht einschätzen kann.
Mir macht halt sorgen, das ich je nach Stresslevel (bei 65-70%, 2 Stufen über der hälfte) Musik gehört habe. Dies ist beim Samsung halt rot. Das würde ja eigentlich bedeuten, dass 85 DB überschritten werden würde nach EU Gesetz. Oder kommt diese Warnung bereits ab 80Db?
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
LG