2 mal falsche Diagnose in der Tierpraxis - Liebling verstorben?
Nachdem unser Labradoodle (5 Jahre) immer schlechter drauf war, schlecht fraß, oft spuckte, mit den Hinterläufen hinkte brachten wir ihn am Montag zum Tierarzt.
Der Arzt diagnostizierte einen Kreuzbandriss. Um seine hohe Temperatur runter zubekommen wurde ihm Schmerzmittel injiziert. Der Arzt schickte uns mit weiteren Schmerztabletten wieder nach hause und meinte wir sollten eine Woche abwarten. Sollte das Fieber wieder zurückkommen, sollten wir ihn erneut aufsuchen.
Nach 2 Tagen stieg sein Fieber erneut. Daraufhin brachten wir ihn erneut in die Praxis. Hier wurde diesmal eine Muskelentzündung höhe seiner Hüfte diagnostiziert, da diese ungewöhnlich verhärtet sei. Unser Hund litt nun zusätzlich an absoluter Essenverweigerung, Desorientierung, null Laufbereitschaft, dafür trank er jedoch ungewöhnlich viel, behielt es aber nicht für sich. Nach einer Blutabnahme wurden keine lebensbedrohlichen Werte registriert. Auf einem Röntgenbild sei nichts auffälliges. Alle Organe seinen an ihrem Platz. Damit seine Niere nicht kaputt gehe, kam er für 2 Stunden an den Tropf inkl. Schmerzmittelinjektion.
Nach der erneuten Entlassung mit weiteren schmerzhemmenden Injektionen und Magensaft zum schlucken als Beruhigung des Magens, ging es unserem Hund zuhause immer schlechter und wir entschieden 3 Stunden später in die Notfall-Tierklinik zu bringen.
Hier ergab die Diagnose "Sepsis". Laut der behandelten Ärztin schwammen die Organe unseres Hundes bereits im Eiter. Eine sofortige Operation sei unausweichlich. Eine Garantie, dass unser Hund gerettet werden kann gab sie uns nicht.
1 Stunde später war er noch vor der Betäubung verstorben. Laut der Ärztin würde unser Hund mit der richtigen Diagnose und Behandlung 3 Tage vorher heute noch leben.
Hier liegt für uns ganz klar eine zweifache Fehldiagnose in ein und derselben Praxis von zwei unterschiedlichen Ärzten vor.
Natürlich haben wir die Rechnung trotzdem bekommen.
Wie können wir dagegen vorgehen? Wer kann helfen? Lieben Dank Martin
7 Antworten
Mein herzliches Beileid für euren Verlust. Ich würde mich Mal bei einem Anwalt erkundigen ob man da etwas machen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine soweit fortgeschrittene Sepsis am Blutbild nicht erkennen kann oder durch andere Untersuchungen hätte erkennen können, die in der Tierklinik haben es ja auch zügig herausgefunden.
Medizinische Prozesse sind unglaublich schwierig und teuer in D zu führen.
Wenn du keine Rechtsschutz dafür hast, würde ich das unterlassen.
Mit Rechtsschutz geh zum Anwalt.
Eine Sepsis sollte man erkennen können. Ich hatte 2 mal eine und bei mir hatten die Ärzte das auf Anhieb festgestellt.
Wäre sonst auch schlechter für mich gewesen.
Der hätte nur Antibiotika gebraucht.....
Mit Versicherung würde ich es versuchen, ohne nicht.
Gute Anwälte für eine Hundesache auf Rechtschutz?
Wenn er auch einen Hund hat, wäre gut...
Anwälte unterscheiden sich gar nicht so sehr in dem, was sie können.
Also rechtlich.
Ein guter Anwalt kniet sich in deinen Fall rein und das ist wie Detektivarbeit.
Der muss da Bock drauf haben.
Ich habe eine Rechtsschutz. Aber ob diese auch bei meinem Hund greift ist fraglich.
Hallo Du,
mein tiefempfundenes Mitgefühl für deinen Verlust.
Nach einer Blutabnahme wurden keine lebensbedrohlichen Werte registriert. Auf einem Röntgenbild sei nichts auffälliges. Alle Organe seinen an ihrem Platz.
Welche Blutwerte deuten auf eine Sepsis?
Charakteristische Laborbefunde bei einer Sepsis sind: Anämie, Leukozytose mit anfänglich oft normaler Leukozytenzahl oder Leukopenie, Thrombozytopenie, beschleunigte Blutsenkung, erhöhtes C-reaktives Protein (CRP), erhöhte Procalcitonin-Werte von mehr als 3 ng/ml sowie eine Zunahme der α2- und γ-Globuline.
Wie erkennt man beim Hund eine Blutvergiftung?
Fieber oder Untertemperatur.
Schwäche und Apathie.
Appetitverlust.
Lähmungserscheinungen.
Muskelschmerzen und -zittern.
blutiger Durchfall und Erbrechen.
verringerte Harnproduktion.
beschleunigte Atmung und schneller Herzschlag.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass 2 Tierärzte die den Hund allgemein untersuchen (mit Abhören des Herzens etc.) + röntgen + Beobachtung in der Praxis mit Infusion so komplett daneben liegen können.
Mhm ....
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.
Der Arzt hat gesagt, dass es wichtig sei, dass der Urin beim Wasser lassen nicht bräunlich ist, was auf ein Nierenproblem schließen würde. Das war aber im Beisein des Arztes der Fall. Darauf hin bekam ich Kochsalzlösungen um diese unserem Hund zuhause per Tropf zu verabreichen.
Mein Beileid zu eurem Verlust. Ich kann mir zwar nur schwer vorstellen, wie das nicht im Blutbild und im Röntgen ersichtlich gewesen sein soll, aber nun ist es so, wie es ist.
Zahlt die Rechnung und hakt die Sache ab. Was nützt euch ein Rechtsstreit? Dadurch wird euer geliebter Hund auch nicht wieder zum Leben erweckt werden. Ich verstehe euren Kummer, aber das würde es womöglich nur schlimmer machen.
Zuerst würde ich in der Tierklinik die schriftliche Bestätigung holen, das der Hund mit richtiger Diagnose 3 Tage vorher zu retten gewesen wäre. Sollten die bei der Aussage kneifen hast du wenig Chancen dein Recht zu bekommen. Mein Beileid zum unnötigen Verlust deines Hundes.
Ich möchte gerne einen Anwalt einschalten bzw. mich beraten lassen. Nur wie finde ich einen guten? Und dann auch noch in meiner Umgebung?