140W in Bahn?

Gnurfy  16.06.2023, 21:18

Meinst Du mit "Steckdose" die Möglichkeiten von USB mit Power-Delivery, oder geht es Dir um die 230V Schuco-Anschlüsse in einigen Bahnwaggons?

Arksor 
Fragesteller
 16.06.2023, 21:21

ja die 230v steckdosen

was passiert wenn ich da mein 140w macbook ladegerät reinstecke?

4 Antworten

ja die 230v steckdosen
was passiert wenn ich da mein 140w macbook ladegerät reinstecke?

Das ist eine schwierige Frage bei der Bahn, denn besagte 140 Watt scheinen dabei ja nur die Wirkleistung zu sein, und nicht etwa die so genannte "Scheinleistung".

Es ist gut möglich, dass die Bahn jede einzelne 230V Schuco-Dose an den Sitzplätzen dann ggf. per integrierter Fein-Schmelzsicherung bei mit etwa 1-2 Ampere untergesichert hat, denn bei Schaltnetzteilen können im Produkt aus Wirk-/ und Blindleistung = Scheinleistung durchaus Überlastungen in der 230V - Niederspannungsverteilung der Waggons entstehen.

Von daher könnte dann entweder die Einzeldose am Sitzplatz, oder die gesamte Dosen-Unterverteilung des Waggons bei gesamtheitlicher Überlast durch gleichzeitige Nutzung an allen Sitzplätzen ausfallen.

Eine Standardabsicherung mit 10 A je Strang bei 10 A Dauerlast reicht dabei für ~ 25 Anschlüsse zu je 90 Watt Empfehlung je Steckdose und Strang bei 230V ~.

Daher ist es gut möglich, dass in einem relativ leeren Abteil trotz Anschlusses eines 140 VA - Schaltnetzteils insgesamt da erst mal im Waggon gar nichts passiert, wenn noch 5 oder 10 weitere dazu mit ihren PHONE-USB Ladeadaptern mit dran nuckeln.


heilaw  17.06.2023, 08:24

Schuko bitte.

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Meist fliegt direkt beim Einstecken die Sicherung heraus, da die heutigen Schaltnetzteile einen Kondensator am Eingang haben, der einen hohen Ladestrom zieht - unabhängig davon, ob sich das Netzteil im Leerlauf befindet oder nicht.

Der tatsächliche dauernde Leistungsbedarf des Netzteils hängt doch davon ab, was du damit betreibst (Rechner).

Das ist wie beim Auto: solange du das Gaspedal nicht durchtrittst, ist der Verbrauch entsprechend geringer....


Kelec  16.06.2023, 21:07

Ersteres hängt primär natürlich von der Auslösecharakteristik und Art der Sicherung ab.

Und bei 140W Steckernetzteilen oder dergleichen wäre mir so etwas nicht aufgefallen. Bei Desktop PCs kann es bei schnellen Sicherungen vorkommen, dass der Magnetauslöser auslöst.

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Doktorelektrik  16.06.2023, 21:16
@Kelec

Tja, einfach mal Zugfahren und sich über ausgelöste Sicherungen ärgern - oder eben nicht. Wo schon Schalter durch den Ladestrom verkleben können, ist das Auslösen einer auf einen sehr kleinen Wert ausgelegten Sicherung bestimmt nicht so selten.

Auf die Auslösecharakteristik im Zug hat man als Bahnfahrer keinen Einfluss, das ist außerdem eine theoretische Diskussion. In der Praxis ist die Sicherung eben ausgelöst bei so etwas. Danach darf man 3x raten, woran es wohl gelegen hat. Aber mit ein wenig Glück erwischt man doch den Moment, in dem die Spannung gerade in der Nähe des Nulldurchgangs ist, und nichts passiert.

Ich kenne kein einziges Billig-Netzteil mit einer Vorladeschaltung oder andersartigen Strombegrenzung. China macht es eben möglich....

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Kelec  16.06.2023, 22:08
@Doktorelektrik

Das lässt sich schwer vergleichen ein Lichtbogen setzt in so einem Fall mehr Leistung um als sie im Schmelzdraht einer Sicherung umgesetzt wird.

Der Kondensator ist am Ende ja auch extrem schnell voll. 5 Joule ist eben nicht sonderlich viel Energieinhalt und ich weiß nicht ob in dieser Zeit im Schmelzdraht genug Energie umgesetzt werden kann damit die Sicherung auslöst.

So 5A Glasrohrsicherungen schaffen ja auch 20ms den 10 fachen Nennstrom, was bei weitem genug ist um den Kondensator zu laden.

Natürlich kann man keine Garantie geben womit ich deinen Einwand ja auch nachvollziehen kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht üblich ist, dass da mal jemand den Laptop ansteckt. Ich mache das selbst wenn ich im Zug arbeite und da bin ich selten der Einzige, wobei ich aber nie darauf geachtet habe worauf die Dose am Ende abgesichert ist.

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Kelec  16.06.2023, 22:19
@Doktorelektrik

Kann ich mir bei 90W durchaus vorstellen, dass die Sicherung hier eher thermisch auslöst als magnetisch.

Bei 400mA Maximalstrom kann ich mir dann doch irgendwie keine Sicherung mit Magnetauslöser vorstellen.

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Doktorelektrik  16.06.2023, 22:35
@Kelec

Das mag daran liegen, dass du die kleinen üblichen Schutzschalter beispielsweise von ETA nicht kennst, dort beginnen einige Serien schon bei 50mA Nennstrom. Diese oder ähnliche finden sich in vielen Zügen wieder.

Im übrigen löst eben die magnetische Kennlinie schnell aus.

sieh mal hier zum Beispiel: D_3300_3400_de.pdf (e-t-a.de)

Solche oder ähnliche Typen werden schon mal direkt als Einzelabsicherung einer Zugsteckdose genommen.

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Kelec  16.06.2023, 22:39
@Doktorelektrik

Stimmt die kannte ich tatsächlich nicht. Allerdings wärs doch irgendwie komisch wenn in Zügen für die üblichen Steckdosen solche schnell auslösenden Sicherungen verbaut werden.

Immerhin ist wohl gerade da davon auszugehen, dass hier jemand seinen Laptop anschließt.

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Doktorelektrik  16.06.2023, 22:40
@Kelec

Bei Bombardier Niederflur üblich, Gott sei Dank mit "Kuli"-Öffnung zum Rücksetzen. Nach dem raschen Rücksetzen ging es dann meist mit dem Netzteil, weil es bereits entsprechend vorgeladen war, bis der Automat ausgelöst hatte.

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Kelec  16.06.2023, 22:46
@Doktorelektrik

Ja das ist bei den größeren Netzteilen am Ende ja auch so. Aber sind da am Ende wirklich so dünne Leitungen verbaut dass so ein Magnetauslöser benötigt wird.

Thermisch machts ja Sinn aber am Ende hat man ja bei der IT Verkabelung ja auch nur die C16 Automaten anstatt B16 und die haben mit dem Stoßstrom eigentlich ja kein Problem.

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Doktorelektrik  16.06.2023, 22:50
@Kelec

Nö, das tut eigentlich nicht Not.

Aber wenn es schon mal Ingenieure gibt, die nicht wissen, wie kleine Schaltnetzteile arbeiten, dann kommt es auch zu solchen praxisfremden Einbauten.

Dein Vorschlag wiederum funktioniert bei elektronischen Umformern - die sind dort üblich - eben nicht.

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Kelec  16.06.2023, 23:12
@Doktorelektrik

Kommt auf den Umformer an aber dann müsste der darauf ausgelegt sein, was da wohl eher nicht der Fall ist.

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Wenn du bei einer Steckdose die auf 90W abgesichert ist auf längere Zeit über 90W ziehst fliegt die Sicherung.

Allerdings bedeutet ein 140W Netzteil nicht unbedingt auch, dass das Gerät 140W benötigt. Also es kann je nach Betriebszustand etc auch unter 90W ziehen, aber eben maximal etwas mehr als 140W.


Arksor 
Fragesteller
 16.06.2023, 21:03

und dann hält der zug an?

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Kelec  16.06.2023, 21:05
@Arksor

Nein dann geht die Steckdose nicht mehr. Der Zug hält sicher nicht außerplanmäßig wegen so etwas an.

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Arksor 
Fragesteller
 16.06.2023, 21:06
@Kelec

aber alles läuft einfach weiter?

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Kelec  16.06.2023, 21:08
@Arksor

Wie meinst du alles läuft weiter? Vermutlich wird diese eine Steckdose dann eben keinen Strom mehr liefern, je nach Absicherung betriffts eventuell auch mehrere Steckdosen dem Zug an sich ist das egal.

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Arksor 
Fragesteller
 16.06.2023, 21:20
@Kelec

also der zug bleibt nicht stehen das licht geht aus oder so?

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Kelec  16.06.2023, 22:09
@Arksor

Der Zug bleibt sicher nicht stehen, ob das Licht an deinem Platz ausgeht oder nicht kann ich aber nicht sagen.

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Bestenfalls gehts, schlimmstenfalls knallt irgendwas durch. z.B. eine Sicherung. Dass der Zug anhält oder sonst was wird bestimmt nicht passieren. d.h. es wird sich der nächste, der die steckdose braucht ärgern, dass nichts mehr geht.