125er Mit oder ohne ABS?
Hallo, Hab nun bald meinen A1, nur kommt jetzt die Frage auf welches Motorrad? War mir eigendlich schon ziemlich sicher, die Yzf R125 zu kaufen. Nur ist da noch die Sache mit dem ABS. Ne R125 scheints mit ABS ja nicht zu geben und es sollte eigendlich eine Supersportler/Sportler werden nu hab ich halt die Frage, gibt es noch andere 125er mit ner netten Optik und ABS die für mich infrage kommen, oder wirds die Yamaha?
2 Antworten
Also ich halte generell nichts von 125er Supersportlern und von ABS erst recht nichts...
Ich kann dir auch sagen warum: Ich sehe immer wieder 16 jährige, besonders mit der CBR125 und mit der YZF125, die scheinbar der Meinung sind, dass sie eine 1000er Fireblade oder eine R1 fahren, nur weil sie einen Sportluftfilter und einen Akrapovic Auspuff dran haben... Da werden dann völlig kranke Überholmanöver gestartet, obwohl die Dinger mit Rückenwind grad mal 130 km/h laufen. Das sind einfach nur Posermoppeds, mit denen man auf dem Schulhof interessant ist, bis jemand mit einer richtigen Supersportler kommt. Sorry, dass ich da vielleicht Vorurteile habe, aber dieses Klischee wird durch die Selbstüberschätzung von diesen Kiddies immer wieder bestätigt. Kauf dir lieber ne 125er Enduro oder ne Supermoto... KTM Duke 125 zum Beispiel.
Zum Thema ABS. Es ist schön und gut und es mag auch zur Sicherheit beitragen. Alles keine Frage. Solange es funktioniert. Wenn es mal nicht funktioniert, dann wird es schweineteuer.
Ich bin der Meinung, dass man gerade als Anfänger erstmal lernen sollte, ohne ABS zurechtzukommen. Denn die richtige Dosierung und das Zusammenarbeiten von Vorderrad- und Hinterradbremse muss man auch erstmal lernen. Und daher finde ich es schon irgendwie kontraproduktiv, wenn man von Anfang an mit ABS unterwegs ist und gar nicht mehr weiß, wie sich eine Maschine ohne ABS verhält. Denn das ABS soll dich nur unterstützen, aber nicht die ganze Arbeit für dich machen.
Ohnehin stehe ich dem ABS bei Motorrädern sowieso skeptisch gegenüber. Denn genaugenommen bremst man gewöhnlich selbst bei einer Schrecksekunde nur mit 70% der eigentlichen Bremskraft. Und da blockieren die Räder noch nicht... Es sei denn, man latscht nur voll in die Hinterradbremse, aber sowas macht man einfach nicht. Ich persönlich komme auch ohne ABS wunderbar klar, meine CBR1100 hat nur eine Integralbremse. Meine Kollegen fahren auch fast alle ohne ABS, bisher hat sich da auch noch nie jemand beschwert. Ich finde eine gute Koordination von beiden Bremsen ist mehr wert, als das beste ABS.
Von daher würde ich ABS nicht zu einem Kaufargument machen. Letztendlich ist es aber deine Entscheidung, du musst wissen ob dus brauchst oder nicht.
Du tust grade so als ob es bis jetzt ein völlig wahnwitziges Unterfangen gewesen wäre ohne ABS zu fahren. Was haben denn die Leute noch vor 5 Jahren gemacht? dr.house hat mit dem was er schreibt schon recht. Es ist weitaus angebrachter ersteinmal ohne ABS zu fahren. Und wieso? Weil heute einfach zuviele der jungen A1 fahrer nur das rasen und schnell fahren im Kopf haben, sich und andere mit Ihrem Fahrverhallten in Gefahr bringen und immer darauf vertrauen, dass das ABS seinen Dienst verrichtet ohne vorher zu überlegen ob das ABS überhaupt in der jeweiligen Situation helfen kann. Habe mich noch vor kurzem mit nem 125iger fahrer angelegt weil er der festen überzeugung war, mit ABS könnte er alles machen und fahren wie er will, ihm würde nichts passieren. Auf meiner Frage, was ABS denn am Motorrad bringt und wann es hilft bekam ich nur einen dummen Spruch zu hören. Keine 5 Minuten später raste er wieder mit vollgas vom Moped Treffpunkt weg wärend die anderen mit ihren dicken 1000ccm Maschinen schön vorsichtig fuhren bis sie ein gutes Stück von all den anderen Menschen entfernt waren.
Das beste ABS nützt nichts, wenn man nicht genug Fahrerfahrung besitzt. Wenn man ohne ABS fährt und mal in einer brensligen Situation gerät, überlegt man sich beim nächsten mal zweimal ob man noch so weiter düst wie bisher. Das schlimme an der Sache ist auch, das die Anfänger gelegentlich in einer Situation landen, wo ihnen das ABS hilft, die es aber überhaupt nicht merken, folglich werden die immer bis zum Limit so weiterfahren bis es irgendwann richtig knallt.
Ich möchte dir und Anderen, die genauso denken, mal diesen Link ans Herz legen. Besonders wichtig die ersten beiden Kommentare: http://www.motor-talk.de/forum/s3-abs-t4174505.html?page=3
Grüße, Imaxx
Hier sieht man wieder, wer wirklich einen Plan vom Motorradfahren hat und wer nicht. Als erstes mal ein dickes Dankeschön an Imaxx. Dass du das ganze genauso siehst wie ich zeigt, dass auch du schon einiges an Fahrpraxis hast und die ein oder andere brenzlige Situation ohne ABS bei dir auch schon einen Lerneffekt hatte. Ist bei mir genauso.
@Chacruna28: Bei dir würde mich mal interessieren, wie lange du überhaupt schon Motorrad fährst und vor allem: Was für eine Maschine.
Denn ich glaube mit deiner Argumentation bist du auch so einer, der blind auf die elektronischen Helferchen vertraut. Genau wie manche S1000RR Fahrer, die sich auf die 20 Kg Elektronik verlassen, die in der Maschine verbaut sind. Nach dem Motto "Ich kann machen was ich will, ESP und ABS werden mich schon retten".
Fakt ist: Das mit 70% hilft sehr wohl ganz schön weiter. Denn wenn man weiß wie, dann kann man mit einem Motorrad ohne ABS sogar noch schneller zum stehen kommen, als bei einer Maschine mit ABS. Warum? Weil das ABS nicht den Bremsweg verkürzt, sondern dafür sorgen soll, dass die Räder nicht blockieren und das Motorrad steuerbar bleibt. Wenn man aber bei einer Maschine ohne ABS beide Bremsen richtig anwendet, dann blockieren die Räder selbst bei einer Vollbremsung nicht.
Das ist auch der Grund, weshalb bei den ADAC Motorrad-Fahrtrainings (Von denen ich schon mehrere für Fortgeschrittene besucht habe) vom Trainier gefordert wird, dass man das Vorderrad absichtlich zum Blockieren bringen soll. Und da merkt man erstmal, wie sehr man die Bremsen greifen muss, damit überhaupt etwas blockiert. Und wenn man den Punkt kennt, bei dem das Vorderrad anfängt zu blockieren, dann weiß man auch, ab wann es brenzlich wird. Wenn man dagegen von Anfang an nur mit ABS fährt, lernt man diesen Punkt nie kennen und das ist meiner Meinung nach gefährlich.
Netter Link. Vielleicht liest du auch die anderen Kommentare weiter unten, nicht nur die, die dir in den Kram passen :-)...
Wie auch immer, man kann nicht bestreiten dass ABS ein enormer Sicherheitsgewinn für unerfahrene Fahranfänger ist. Ich kenne das Problem mit dem jugendlichen Leichtsinn und der geistigen Umnachtung, aber das hat absolut nichts mit dem ABS zutun. Wenn die Leute mehr in der Birne hätten wüssten Sie wann ein ABS eingreift und wann nicht. Hier ist einfach Aufklärung nötig. Gerade wegen diesem Leichtsinn sollte ABS meiner Meinung nach Pflicht werden, vorallem für Anfänger. Wer das Bedürfnis hat eine Maschine ohne ABS auszuprobieren, kann das im Nachhinein immernoch tun.
Achja, zu dem Argument "vor 5 Jahren wäre es ein wahnwitziges Unterfangen gewesen, ohne ABS zu fahren" nur soviel... Das kommt ganz auf die Situation an... Ich kenne einige, denen ein ABS das Leben gerettet hat. Das sollte Argument genug sein.
Just my 2 cents
drhouse1992 hat dir schon eine sehr gute antwort geliefert und würde das an deiner Stelle auch beherzigen. Muss auch klipp und klar sagen, das es meiner Meinung nach eher ein Vorteil ist, wenn du ein kleines Motorrad OHNE ABS für den Anfang fährst. Es sind vorallem die Fahranfänger, die glauben das sie völlig waghalsige Manöver fahren könnten nur weil sie ABS haben. Das schlimme an der Sache ist jedoch, das einige Manöver dann auch noch irgendwie klappen aufgrund es ABS. Nur kommst du auch genauso häufig in Situationen wo selbst das ABS nicht mehr hilft und dann scheppert es richtig...
Du solltest ersteinmal das Gefühl kennen lernen, ohne ABS zu fahren, dann wirst du auch später, wenn du vielleicht deinen großen Schein machst, weitaus Profimäßiger unterwegs sein weil du viel besser einschätzen kannst, was deine Maschine aushällt und was nicht. Wenn du so fährst, das dein ABS recht regelmäßig sich meldet bzw anschlägt, dann fährst du definitiv falsch. Es ist nützlich wenn man mal in eine Situation gerät, welche du nicht selbst zu verschulden hast, das passiert aber generell recht selten.
ABS ist erst innerhalb der letzten 2-4 Jahre ein serienmäßge Teil der Motorräder, sehr viele haben das sogar noch gar nicht. Mehr als 100 Jahre sind die Leute ohne ABS gefahren, es ist also kein MUST HAVE sondern nur eine sehr gute Ergänzung für Leute, die schon Erfahrung gesammelt haben ohne ABS, jedoch logischerweise so sicher wie möglich unterwegs sein wollen.
Um es nocheinmal in aller deutlichkeit zu sagen: ABS bringt erst dann wirklich was, wenn man genug Erfahrung gesammelt hat um den Unterschied zu merken bzw aufgrund der Erfahrung so fährt, dass das ABS nur seeeeeehr selten anschlägt.
"Das schlimme an der Sache ist jedoch, das einige Manöver dann auch noch irgendwie klappen aufgrund es ABS." Ist das dein Ernst?
Diese Wahrweise die du ansprichst hat einfach absolut nichts mit ABS zutun, sondern mit der Unwissenheit und nicht gegebenen geistigen Reife der Fahrer.
"Das schlimme an der Sache ist jedoch, das einige Manöver dann auch noch irgendwie klappen aufgrund es ABS." Ist das dein Ernst?
Ja, das ist sehr wohl sein ernst. Und meiner im übrigen auch. Warum? Wie Imaxx schon gesagt hat, gab es bis vor einigen Jahren noch gar keine 125er mit ABS. Und irgendwie ging das damals auch.
Und da du hier die "Unwissenheit der Fahrer" ansprichst... Der Fragesteller ist Fahranfänger. Und als Fahranfänger sollte man erstmal Erfahrung sammeln und eigentlich die erste Zeit gar nicht in Situationen kommen dürfen, in denen man ABS überhaupt bräuchte. Denn wenn man sich von Anfang an auf das ABS verlässt und das zu einem Kaufargument macht, dann verfehlt das ABS seinen eigentlichen Sinn.
Der Sinn des ABS soll es sein, im Notfall noch ein Ass im Ärmel zu haben, wenn man die Grenzen der Maschine überschreitet. Wenn man jedoch gar nicht weiß, wo die eigentlichen Grenzen sind, dann hat man dieses Ass auch nicht mehr im Ärmel...
Man kann in Amerika Motorrad ohne Helm fahren, das geht auch...
Die Frage ist nur, wie sicher das ist? Einfach darauf zu verlassen, dass man selbst nicht in solche Situationen kommt, halte ich für leichtsinnig und sehr optimistisch. Gerade so etwas sollte man einem Fahranfänger nicht um die Ohren hauen. So etwas verfehlt nämlich den eigentlichen Sinn!
Och komm... Helmpflicht und ABS sind schon zwei unterschiedliche Dinge... Ich muss es mal in aller Klarheit sagen: Lieber nehme ich es im kauf, das die Leute anfänglich ohne ABS fahren, sich selbst etwas überschätzen und einen kleinen Unfall bauen sodass sie ab dem Zeitpunkt Grundlegend anders und Vorsichtiger fahren, als das sie von anfang an ABS am Möp haben und durchgehen wie die letzten Idioten unterwegs sind und nix dran ändern bis sie irgendwann dermaßen waghalsige Manöver fahren, wo es wirklich zu schwerwiegenden Veletzungen und zum Tod kommt. Würden die Leute grundlegend anständig fahren in dem alter, würde ich auch sagen das ABS natürlich vorteilhaft ist. Aber leider sind es einfach zuviele, die mittlerweile Ihre Grenzen nicht mehr kennen und denen dann noch in die Hände zu spielen, indem sie ABS am Möp haben, hilft da rein gar nicht weiter.
Der Sinn wird grade dadurch verfehlt, wenn ABS als technisches Hilfmittel angesehen wird um noch schneller und bekloppter unterwegs zu sein als es ohnehin schon der Fall ist. Leider ist gerade das bei zuvielen jungen A1 Fahrern der Fall! Da muss man auch nicht drumherum reden, es ist einfach so!
So einen unverantwortlichen Kommentar zum ABS habe ich selten gelesen. Einen Fahranfänger zu raten, ein Motorrad ohne ABS zu kaufen mit dem Argument, man muss erstmal OHNE ABS fahren lernen ist schon fast größenwahnsinnig und absolut unverantwortlich!!! Ja soll man denn erst auf die Schnauze fliegen, weil man kein ABS hat und in einer Gefahrensituation, in der das eigene Leben abhängt, man völliger Unferfahrenheit falsch bremst?!! Gehts noch? Das "Argument" mit den 70% der eigentlichen Bremskraft hilft da auch wenig weiter...
Gerade als Anfänger sollte man lieber mehr Geld bezahlen und auf ABS definitiv nicht verzichten! Das ABS übernimmt bestimmt auch nicht wie "ganze Arbeit", einfach mal informieren...