10 Gebote missachtet = Hölle?

12 Antworten

Hallo Wayyyy,

ich kann Dich beruhigen: Gott straft niemanden durch eine Hölle, die es übrigens gar nicht gibt! In vielen Bibelübersetzungen erscheint zwar mehrfach das Wort "Hölle", doch gibt dieser Begriff nicht den eigentlichen Sinn der zugrundeliegenden Wörter aus dem ursprünglichen Text der Bibel wieder. Das hat viel zur Verwirrung beigetragen und lässt noch immer viele Menschen an die Hölle glauben. Doch die wirkliche Aussage der Bibel ist eine andere!

Tatsächlich ist in vielen (oft älteren) Bibelübersetzungen der Begriff "Hölle" an verschiedenen Stellen zu finden. Dazu muss man aber folgendes wissen: In den hebräischen Ursprungstexten findet man z. B. das Wort "scheol". Dieses Wort wird zwar in einigen Übersetzungen manchmal mit "Totenreich" oder "Hölle" übersetzt, doch vermitteln diese Wörter nicht die eigentliche Bedeutung dieses hebräischen Begriffs!

In der Encyclopædia Britannica (1971, Bd. 11, S. 276) heißt es dazu: : „Der Scheol war irgendwo ‚unter‘ der Erde. Die Toten empfanden dort weder Schmerz noch Freude. Mit dem Scheol war weder eine Belohnung der Gerechten noch eine Bestrafung der Bösen verbunden. Gute und Schlechte, Tyrannen und Heilige, Könige und Weise, Israeliten und Heiden — alle schliefen zusammen, ohne voneinander zu wissen.“ Damit ist "scheol" einfach das Grab der Menschen.Dies ist in Übereinstimmung mit vielen weiteren Aussagen des Alten Testaments.

Ein Beispiel dazu ist das, was in Prediger 9:5,10 zu lesen ist, wo es heißt: Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst."

Dazu folgende Überlegung: Wenn die Toten "nichts mehr wissen", können sie auch keine Qualen empfinden, nicht wahr? Somit ist der Tod ein Zustand der Nichtexistenz.

Die Lehre von einem Ort feuriger Qualen stammt also eindeutig nicht aus Bibel sondern hat in babylonischen und assyrischen Überlieferungen ihren Ursprung, wonach das Totenreich einen Ort darstellt, der von mächtigen Göttern und Dämonen bewohnt wird.

LG Philipp

Zunächst einmal, in den 10 Geboten steht nichts von der Hölle.

Wenn man viele Jahre seines Lebens "gesündigt" hat, hätte man durch zB einen Lebenswandel zum Guten (nicht stehlen, lügen, dafür hilfsbereit sein und so) noch eine Chance in den Himmel zu kommen?

Der erste Mensch, der nach der Kreuzigung mit Jesus im Paradies war, war ein Verbrecher, sehr wahrscheinlich ein Mörder (Lk 23,39-43). Er konnte seinen Sinneswandel nicht mehr durch eine geänderte Lebensweise zeigen. Wenn der noch eine Chance hatte, dann du erst recht. Außerdem ist der Himmel ein Geschenk, das wir erhalten, nicht weil wir nach den 10 Geboten, sondern obwohl wir danach gelebt haben (Ist was zum Nachdenken 😉).

Und wie sieht es mit extremen Sünden wie Mord aus?

Wenn du es bereust, gibt es kein wirkliches Problem dafür. Eine Hilfe ist da in jedem Fall eine aufrichtige Beichte. Die (meisten) Mörder leiden an ihrer begangenen Schuld. Es ist absolut nicht leicht, mit dem Wissen zu leben, das Leben eines anderen Menschen ausgelöscht zu haben. Ausnahmen gibt es natürlich, sind aber eher selten, außer der Mord war religiös oder politisch motiviert.

Oder Selbstmord?

Die Verzweiflung eines Menschen ist in den barmherzigen Händen Gottes gut aufgehoben. Den Schmerz über die geglaubte Sinnlosigkeit und die Aggression gegen das Leben wurden von Jesus am Kreuz getragen, ausgehalten und für immer erlöst.

Und was ist, wenn man eine passive Haltung einnimmt, also sich nicht aktiv für andere Menschen einsetzt: kein Ehren der Eltern, Nächstenliebe und so,...

Da hast du Recht, Passivität und Gleichgültigkeit gehören zu den schlimmsten Sünden. Aber auch für diese gilt die Erlösung durch Jesus am Kreuz.

....aber trotzdem sündenfrei lebt...

Ganz ehrlich: Dazu fällt mir leider nix mehr ein, außer 1 Joh 1,8-10. Hab vielleicht schon genug geschrieben. LG

Du kommst nicht deswegen in den Himmel, weil du dich an die 10 Gebote hältst (das schafft niemand auch nur einen Tag), sondern weil du an Jesus Christus glaubst, dass er dich durch seinen Tod am Kreuz von deiner Schuld freigekauft hat. In Jesus wurde vor 2000 Jahren Gott selbst Mensch und hat als Jude das Heil vollbracht, das dich rettet.

Wenn du das glaubst, dann willst du selbst nicht passiv sein. Willst - weil du Gott zu lieben anfängst, gerne sein Wort halten. Weil du ihm dein Vertrauen schenkst, dass er mit seinen Geboten nur das Beste für dich will.

Sündigen wirst du bis an dein Lebensende täglich. Aber schon im VaterUnser ist die Bitte um Vergebung enthalten. Das VaterUnser gehört zu den täglichen Gebeten mindestens morgens und abends. Ganz besonders in der katholischen Kirche.

Selbstmord ist oft ein psychisch bedingter "Ausweg". Aber was willst du nach einem Selbstmord Gott sagen, wenn er dich fragt, warum du dich "aus dem Leben gestohlen hast"?

Jesus hat zu dem Verbrecher, der neben ihm gekreuzigt wurde und der zum Glauben fand, gesagt: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein." (Lukas 23,42)

Was dieser Verbrecher getan hat, um von den römischen Behörden gekreuzigt zu werden, ist nicht bekannt. Die Härte der Bestrafung könnte aber darauf hindeuten, dass er Menschen umgebracht hat, vielleicht als Aufständiger. Das ist aber nur eine Vermutung.

Die Bibel lehrt aber, dass jede Sünde vergeben werden kann: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit." (1. Johannes 1,9)

Außerdem hat Jesus davon gesprochen, dass wir "Buße" tun sollen. Buße hat nichts mit Bußwerken zu tun, sondern bedeutet "Änderung der Gesinnung". Man soll also versuchen, die Sünden nicht mehr zu begehen und sein Verhalten zu verbessern.

Wer also an Gott glaubt und um Vergebung seiner Sünden bittet, bekommt das ewige Leben (Himmel, Paradies) geschenkt, weil Gott gnädig und barmherzig ist.

Nach der Bibel ist das der einzige Weg in den Himmel. Durch unsere vermeintlich guten Werke können wir nicht zu Gott gelangen, da wir alle Sünder sind. Jeder Menschen sündigt in Taten, Worten und Gedanken: "Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns." (1. Johannes 1,10)

Gott ist rein, heilig und gerecht und kann deshalb keine einzige Sünde tolerieren. Eigentlich kann niemand zu Gott kommen und alle wären verloren. Deshalb hat Gott einen Ausweg erschaffen und ist selbst in Jesus Christus Mensch geworden, um als einziger nach einem völlig sündlosen Leben stellvertretend für unsere Sünden am Kreuz zu sterben: "Er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt." (1. Johannes 2,2)

"So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat." (Johannes 3,16) 

"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn." (Römer 6,23) 

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." (Johannes 5,24)

Nach christlichem Bericht kommt zuerst das Gericht Gottes über alle Menschen und die Gläubigen werden unmittelbar in das neue Himmlische Jerusalem eingehen. Die an Jesus Ungläubigen kommen in das Gericht und werden verurteilt und in den sog. Feuersee geworfen. Siehe unten, Offenbarung des Johannes.

Das ist der See aus Feuer:

Und der Tod und die Hölle (ᾅδης Hades, der Aufbewahrungsort) wurden geworfen in den Feuersee; das ist der zweite Tod. Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den Feuersee (Offb20,14f.; Anm.: Der erste Tod führt in den Hades, der zweite in den Feuersee)

Im Feuersee herrscht ewige Qual:

Der Teufel, der sie in die Irre führte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert, wo schon das wilde Tier und der falsche Prophet waren. Sie werden dann Tag und Nacht gequält für immer und ewig. (Offb 20,10)

Es geht also NICHT um "Hölle", es geht um den Feuersee.

Für alle Nicht-Geretteten, die Ungläubigen (alle, die nicht im Buch des Lebens stehen, in das die Gläubigen eingetragen sind) gilt, sie werden in den Feuersee geworfen:

Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den Feuersee (Offb20,15). Dieser ist der endgültige Aufenthaltsort. In diesem landen die sechs genannten Figuren bzw. Personengruppen.

Die Pein ist für alle dort ewiglich (wie auch das ewige Leben ewiglich ist):

Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben (Mt25,45f).

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Wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie diese Unzucht getrieben haben und nach einem andern Fleisch gegangen sind, zum Beispiel gesetzt sind und leiden des ewigen Feuers Pein (Judas 1,7).

Das Feuer ist ewig und ist nicht nur ein kurzes Zischen und weg sind sie.

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... und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so Gott nicht erkennen, und über die so nicht gehorsam sind dem Evangelium unsers HERRN Jesu Christi, welche werden Pein leiden, die ewige Zerstörung, weg von dem Angesichte des HERRN und von seiner herrlichen Macht (1Thess1,8f).

Das ewig andauernde Feuer zerstört ewiglich, nicht: endgültig.