Wie ist 1. Petrus 4,15 zu verstehen?

6 Antworten

Der Kontext ist zu beachten:

Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet über den Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch. Bei ihnen ist er verlästert, aber bei euch ist er gepriesen. Niemand aber unter euch leide als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder der in ein fremdes Amt greift. Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht; er ehre aber Gott in solchem Fall.…

Jesus wurde gefangen genommen, beleidigt und letztlich auch getötet, weil er den Willen des Vaters tat. Also ist es auch nicht verwunderlich, wenn Christen ähnliches erleiden.

Aber das Erleiden ist nicht gut, nur weil man leidet. Das Leiden wird mit selig beschrieben, wenn es auf Grund des christlichen Lebens erfolgt. Leidet man, weil man moralisch schlecht gehandelt hat, dann ist das ein Tun, welches eben nicht sein soll. Als Christ hat man sich moralisch einwandfrei zu verhalten.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

"Petrus betont, dass Bedrängnis von außen keine Entschuldigung für Gesetzesübertretungen ist. Die Christen sollen nie Gleiches mit Gleichem vergelten (1Pet 3,9), auf physische Gewalt nicht mit Mord, auf die Beschlagnahmung ihrer Güter nicht mit Diebstahl reagieren. Ganz gleich, was mit ihnen geschieht, dürfen sie nichts tun, was ihre Bestrafung als Übeltäter rechtfertigen würde (vgl. 1Pet 2,19;3,17 ). Sie sollen nicht als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der in ein fremdes Amt greift, verurteilt werden und leiden. Es ist den Christen auch nicht erlaubt, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen (vgl. 1Tim 5,13)."


MuTTanS  31.03.2022, 16:30

Niemand aber unter euch leide als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der in Fremdes eingreift.

Das kann mit den 10 Geboten aus dem alten Testament verglichen werden.
Dort heißt es "Du sollst nicht töten, Du sollst nicht stehlen, Du sollst nicht begehren, was Deinem Nächsten gehört".

Wenn man also Gottes Kind ist und der heilige Geist Gottes in einem wirkt, dann tut man all das nicht.
Und dann hält man sich möglichst auch aus Konflikten heraus, bei denen man vielleicht dazu gedrängt werden könnte.
Und man versucht Konflikte friedlich zu lösen.

Nahezu alles, was im Evangelium steht, nimmt Bezug auf das, was im Alten Testament steht.
Weil Jesus die Prophezeiungen des Alten Testamentes erfüllt.

So kann man vieles aus dem neuen Testament oft nur verstehen, wenn man dazu auch die Verweise zum Alten Testament liest/kennt.

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„Keiner von euch soll daher als Mörder oder Dieb oder Übeltäter leiden, oder weil er sich in fremde Dinge mischt; wenn er aber als Christ leidet, so soll er sich nicht schämen, sondern er soll Gott verherrlichen in dieser Sache!“

‭‭1. Petrus‬ ‭4:15-16‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1pe.4.15-16.SCH2000

Paulus z.B. war ein Gefangener unter der Gewalt gottloser römischer Kaiser - doch er hatte keine Ursache, sich zu schämen - er litt für Gottes gute Sache in einer bösen Welt.

Ich glaube die Stelle sagt, dass man kein Mörder, Übeltäter oder sich in Sachen einmischt, mit denen man nichts zu tun hat.

Als "gesuchter Verbrecher" (1.Petr.4,15)

sollten wir uns schon anklagen lassen.

"Für unseren Gott" sollten wir aber Verfolgung ertragen (1.Petr. 4,14. 16).

Woher ich das weiß:Recherche

eddyundtabi 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:44

Als "gesuchter Verbrecher" (1.Petr.4,15)

sollten wir uns schon anklagen lassen.

bitte was? als christ sollte man gesuchter verbrecher sein und sich dann anklagen lassen?

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