* LANGER TEXT* Keine Freunde, "Isoliert"?

3 Antworten

Hallo,

ich kann erstaunlicherweise einen Großteil deiner Geschichte auf mich selber übertragen. Auch ich hatte früher sehr viel Kontakte (bis 18Jahre). Gute Schulfreunde, Freunde aus der Kindheit und Freunde mit denen man ständig Cod gezockt hat. Jahr für Jahr ist der Kreis kleiner geworden, weil der eine die Schule gewechselt hat, der andere eine Ausbildung angefangen hat usw.... . Genau wie du, kann ich mit fremden Menschen überhaupt nicht umgehen, ich pflege einen sehr kleinen Bekanntenkreis, mit dem ich aber sehr zufrieden bin. Desweiteren habe ich auch nicht wirklich Zeit für Freundschaften.

Du fragst ja, ob du sozial isoliert bist..naja laut deiner Geschichte würde es ja dann zutreffen. Der Punkt ist aber: Empfindest du das als Mangel? Wenn nein, ist doch alles gut. Wenn du gut zurecht kommst mit der Einsamkeit oder sogar dich damit besser fühlst, dann gibt es keinen Handlungsbedarf. Dich zwingt ja keiner zu etwas.

Ich glaube das hat nicht direkt damit zu tun, ob man symphatisch ist oder nicht. Ich kann dich ja jetzt schwer einschätzen, aber es gibt eben Menschen, die so eine Persönlichkeit haben, s.d. sie mit fremden Menschen nichts anfangen können. Also, wenn man keine Freunde hat, bedeutet es nicht, dass man nicht symphatisch ist.

Hi,

ob du in den letzten Jahren die falschen Entscheidungen getroffen hast, können wir dir nicht sagen. Du hast aber sicher eine Entscheidung nicht getroffen - und zwar schon zu der Zeit, in der du noch mit deinen damaligen Freunden befreundet warst: Du bist nicht nach draußen gegangen.

Das Leben findet nunmal nicht vorm Bildschirm statt, sondern da draußen. In der Schule, auf der Arbeit, in der Stadt, auf Sportplätzen - überall. Dort lernt man Menschen kennen. Je mehr Hobbys du hast, je mehr Dinge du in deinem Alltag unternimmst, desto mehr Menschen laufen dir über den Weg. Natürlich knüpft man mit diesen Menschen dann noch mehr Kontakt, wenn man aufgeschlossen ist und ganz offen und direkt mit Menschen redet, vielleicht auch um absichtlich Freudschaften zu schließen. Wenn das aber nicht zu dir passt, wenn das nicht dein Ding ist - was solls. Es muss nicht jeder extrovertiert sein. Das heißt ja aber nicht, dass du nicht auf Menschen treffen kannst, die ihrerseits den Kontakt zu dir suchen. So gleicht sich das dann aus.

Worauf ich hinaus will: Freundschaften kommen und gehen. Insofern ist es normal, dass du deine bisherigen Freunde verloren hast. Sowas passiert und kaum jemand behält einen Freund für alle Zeit. Irgendwann trennen sich nunmal die Wege.

Jetzt warten da draußen aber 7 Milliarden weitere Menschen. Wenn du dein Leben aber zwischen deiner Ausbildung und dem PC lebst, kannst du kaum mit diesen Meschen in Kontakt kommen. Du musst die Kiste ausschalten und dir da draußen in der echten Welt Hobbys und Interessen suchen. Dabei muss gar nicht die Absicht, neue Menschen kennen zu lernen an erster Stelle stehen. Fang mit Sport an oder tritt irgend einem Verein bei - der Sache wegen. Die ganzen Menschen lernst du dann schon kennen, das kommt von selbst.

Bis dahin: Eine Phase, in der man ganz auf sich selbst gestellt ist, erleben wohl viele. Meiner Meinung nach ist das gar nicht mal so dramatisch: So lernt man sich selbst sehr gut kennen. Und das ist noch wichtiger, als andere Menschen kennen zu lernen.

heutzutage ist es schwer als ein "originaler " Mensch Menschen zu finden, die zu einem passen. daher mach dir keine gedanken darüber, dass du keine Freunde hast und isoliert bist du noch lange nicht


Thrilller 
Beitragsersteller
 03.02.2017, 23:49

Das mag wohl stimmen.... Ich bin gespannt was sich daraus entwickelt und vielen dank für lesen und deine Zeit!

0