... Frage zu "Rebecca" Film von Hitchcock?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, das wird offengelassen.

Warum es keine Fotos gibt, wird nie geklärt.

Könnte sein, dass Max die einfach nach dem Tod der Frau unter dem Vorwand, sie in der Trauer nicht ertragen zu können, vernichtet hat. Könnte auch sein, dass Rebecca einfach keinen Wert auf Fotos oder Bilder legte. Wichtig ist der Effekt, dass man sie eben nur aus Erzählungen verschiedener Menschen kennenlernt, die alle eine andere Beziehung zu ihr hatten und sie daher anders beschreiben.

Im Buch wird Mrs. Danvers Beziehung zu ihr nicht eindeutig erklärt. Wir erfahren ja nur aus Mrs. Danvers Erzählungen/ Monologen, dass sie früher das Kindermädchen von Rebecca war und sie halt sehr vergöttert hat. Ob das, was sie erzählt, der Wahrheit entspricht oder einem verklärten oder verdrehten Bild einer vergötterten Herrin, ist für den Leser nicht eindeutig nachzuvollziehen.

Es gibt ein Buch von Sally Beauman, "Rebeccas Geheimnis", in dem es Passagen der (verstorbenen) Rebecca gibt, die aus ihrer Sicht eine ganz andere Beziehung zu Mrs. Danvers erzählt, eine, bei der ihr selbst Mrs. Danvers auch eher unheimlich war, es zumindest keine so enge Beziehung wie im Originalroman gab. Daraus wird deutlich, dass einfach sehr viel in dem Roman der Interpretation des Zuschauers unterliegt.

Die gesamte Erfahrung der neuen Frau in der ersten Hälfte des Films, bis das Boot gefunden wird, wird ja auch nur durch die Interpretation dieser Frau geschaffen. Eine selbstbewusstere Frau, eine Mrs. van Hopper zum Beispiel, hätte das alles nicht als bedrückend und bedrohlich erlebt und sich, wie vermutlich Rebecca selbst, einfach ihres Lebens erfreut.

Der Roman ist natürlich so aufgebaut, dass Spannung entsteht und dafür darf es kein Bild und bspw. keine schriftlichen Zeugnisse von Rebecca geben, es muss eine Unsicherheit der neuen Ehefrau geben und Max muss in sich ziemlich verschlossen sein.

Z.B. hätte die neue Frau auch erst mal eine Hausführung verlangen können und dann entscheiden können, dass sie Rebeccas altes Schlafzimmer neu einrichtet, die Essensbestellungen ändert und die Routinen im Haus abschafft und es wäre keine Spannung wie in der Vorlage aufgekommen. Umgekehrt hätte so eine Frau vermutlich in der zweiten Hälfte des Romans die Scheidung eingereicht und es wäre nicht unbedingt zu dem bekannten Ende gekommen. Wäre Max nicht so passiv gewesen, hätte er Mrs. Danvers einfach gekündigt und potenzielle Anschuldigungen ihrerseits als Tratsch einer Verrückten abgetan.

Nur durch das Zusammenspiel all dieser Faktoren kommt ja diese Stimmung auf und dieser Handlungsverlauf zustande.

Jede andere Frau hätte bspw. unabhängig vom Bootsfund ihrem Mann erzählt, dass die Haushälterin sie morgens zum Selbstmord aufgefordert hätte.

Rebecca (1940) – Wikipedia

Rebecca erhielt als einziger Hitchcock-Film (und zugleich als erster Kinofilm im Verleih der United Artists) einen Oscar als bester Film. Dieser ging allerdings an den Produzenten David O. Selznick. Joan Fontaine wurde für den Oscar in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle nominiert. Der Preis ging aber völlig überraschend an Ginger Rogers für ihre Rolle in Fräulein Kitty (Kitty Foyle). Auch die für die beste Nebenrolle nominierte Judith Anderson, die die dämonische Haushälterin Mrs. Danvers spielte, und Laurence Olivier gingen leer aus.

Hitchcocks erste US-Produktion, die aber von Stil, Ambiente und Auswahl der Schauspieler her noch sehr „britisch“ war (auch Joan Fontaines Vater war Brite), machte nebenbei ein Stück typisch britische Damenoberbekleidung weltweit populär: der von Joan Fontaine in vielen Szenen getragene Cardigan mit rundem Halsausschnitt wird im Spanischen Rebeca genannt.[3]

Seine Uraufführung erlebte der Film am 27. März 1940 in Los Angeles. Die Deutschlandpremiere fand am 6. Juni 1951 im Titania-Palast in Berlin-Steglitz statt. Rebecca lief dort außer Konkurrenz als Eröffnungsfilm der ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin. Kinostart in Deutschland war im Oktober 1951.

Am 6. November 1950 sendete der Radiosender des CBS das 53-minütige Hörspiel Rebecca,[4] dessen Dialoge Hitchcocks Film entlehnt wurden. Laurence Olivier spricht darin ebenfalls den Maxim de Winter. Damals ging auch sein Wunsch in Erfüllung, seine Ehefrau Vivien Leigh möge die Rolle der neuen Mrs. de Winter übernehmen. Bereits 1943 sprach Joan Fontaine die Rolle der neuen Mrs. de Winter in einem 30-minütigen Hörspiel[5] der CBS.

Von Experte WhoreOfTime bestätigt

doch, da gibt es doch das große Gemälde. Aber das ist die ältere Filmversion. Aber ich glaube, im Remake gibt es das auch.

Bild zum Beitrag

Und nein, so nahe wäre sie der vergötterten Rebecca nie gekommen.

 - (Film, Aussehen, Fotografie)

Tasha  15.08.2024, 13:19

Das Gemälde zeigt aber nicht Rebecca, sondern Max Vorfahrin, nach deren Kleid Rebecca ein Kostüm anfertigen ließ.

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RadomiraM512 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 21:29
@Tasha

Vermutlich wird sie nicht gezeigt, weil es die Figur an sich noch geheimnisvoller macht, wenn man sie nicht zeigt...

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RadomiraM512 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 21:39

Aber war sie nicht von der Tendenz her doch lesbisch? So eine Verehrung ist für Heteros doch sehr ungewöhnlich...

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