Wieso werden viele neue Eindrücke/Erfahrungen erst viel später verarbeitet?

2 Antworten

Es sind einfach zu viele, die man nur nach und nach verarbeiten kann.


Timo3681 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 13:30

Theophilus77

Was hätte es für Nachteile, wenn es bei Erwachsenen noch so wäre wie in dem ersten 7 Lebensjahren? Also das man jede Nacht mehrere Jahre eines Lebens träumt und es sehr viele Bilder und Szenen sind, womit alle erlebten Eindrücke und Erfahrungen verarbeitet werden und uns die Nächte auch in Erwachsenenalter noch sehr lang vorkämen.

Theophilus77  22.09.2024, 13:31
@Timo3681

Wäre toll, ist es aber nicht. Damit müssen wir uns derzeit noch abfinden.

Es geht ja nicht um die Menge der Eindrücke, sondern um deren Qualität, ihre Nachhaltigkeit und Tiefe. Und im Alltag merken wir oft nicht, wie wir Dinge einfach wegwischen, die eine nähere Betrachtung wert sind. Ohne es zu merken oder zu wollen, sind wir sogar ziemlich oberflächliche Wesen.

Das ist vielleicht nicht gut, aber es hat einen naheliegenden Nutzen. Zum einen müssen wir nicht jeden Reiz neu bewerten, was unsere Handlungen sehr beschleunigt und in einer gefährlichen Umwelt das Überleben sichert.

Zum anderen dient es unserer Persönlichkeitsformung. Das ist aber auch der ganze Haken an der Sache, die Fallgrube des Ego. Ich weiß das, ich denke so, ich bin ich. Was sehr subtil anfängt und in den ersten Jahren unserer Autonomie dient, wird über die Jahre zu einem Rucksack voller Steine und Vorurteile.

Wenn nach Jahren einer dieser Steine rauspoltert, ist das doch bemerkenswert! Also hoffe doch nicht auf mehr Traumbilder, sondern arbeite mit dem, was Du hast. Achtsamkeit ist kein Modewort, sondern eine Lebensweise.