Wie hast du dich in den letzten 10 Jahren verändert und bist du damit zufrieden?

In den letzten Zehn Jahren bin ich viel selbstbewusster geworden was den Umgang mit anderen Menschen angeht. Das kommt zum einen durch Erfahrung mit verschiedenen Menschen und durch meine Arbeit auf einer geschützten Station einer Kinder und Jugendpsychiatrie.

Ich wurde älter und reifer!

Von der Persönlichkeit her bin ich nicht mehr mit meiner Persönlichkeit von vor 10 Jahren zu vergleichen.

Bin jetzt 27. Ob 16 oder 27, da liegen Welten dazwischen! Ich würde nicht mehr so jung sein wollen bzw. bin froh über die Lebenserfahrung die ich dazugewinnen konnte!

Ich habe gelernt, keine Erwartungen mehr zu haben.

Das gnaze Leben ist ein Lernprozess, jeden Tag lernt man dazu bis zum letzten Atemzug.

Vor 10 Jahren war ich in einer Beziehung, die mir dauerhaft gar nicht gut getan hat. Nur habe ich das jahrelang nicht "gesehen". Erst vor 5 Jahren fing eine Veränderung an. Vorausgegangen war eine schwere Erkrankung, durch die ich mich durchkämpfen musste. Das hat mich nach und nach verändert. Ich wurde stärker, selbstbewusster, kritischer, aber auch weniger wehleidig, weil ich so viel hinter mir hatte und alles danach leichter zu händeln war. Durch eine Trennung vor 2 Jahren habe ich noch wesentlich mehr Kraft dazu entwickelt. Bis vor kurzem war ich deswegen eine sehr selbstständige Frau, voller Energie und Lebensfreude. Und das habe ich ausgestrahlt und bin so einem Mann aufgefallen, der mich noch in der Aufbauphase erlebt hat und der es total toll fand und findet, wie ich mich entwickelt habe. Mein neues Ich finde ich inzwischen großartig und bin stolz darauf, auch, dass ich die Liebe dieses Mannes zulassen kann, ohne Hintergedanken, dass ich eine Beziehung eigentlich gar nicht brauche. Rückblickend also, auf die letzten 10 Jahre, habe ich mich um 180 Grad zum Positiven verändert. Ich bin mehr als zufrieden. Ich bin glücklich mit meinem Leben und dem, was ich erreicht habe. Und ich bin noch lange nicht am Ende angekommen.

Vor achteinhalb Jahren bin ich Vater geworden wobei gleichzeitig die Mutter meiner Tochter tragischerweise verstorben ist. Das hat mich schon sehr verändert muss ich sagen.

Zunächst hab ich mir die Rolle als alleinerziehender Vater kaum zugetraut. Ich hatte ja keinerlei Erfahrung mit Babys. Aber man wächst mit der Aufgabe und so wie es derzeit schein hab ich das wohl ganz gut hingekriegt. Jedenfalls ist meine Tochter ein fröhliches, ausgeglichenes und liebenswertes Mädchen und ich bin wahnsinnig stolz auf sie. Wir beide - meine Tochter und ich - sind im Laufe der Zeit auch zu einem richtig guten Team geworden. Inzwischen wurde unser Team noch ergänzt, durch meine Nachbarin, die beinahe von Anfang an öfter mal die Babysitterin für meine Tochter gemacht hat. Vor einem guten dreiviertel Jahr hab ich diese Nachbarin nämlich geheiratet. Sie und meine Tochter verstehen sich zwar nicht als Mutter und Kind sondern eher wie große Schwester und kleine Schwester aber das ist auch voll okay so - ich würde es gar nicht anders haben wollen und bin ohnehin froh, dass das alles so harmonisch funktioniert.

Durch die Beziehung zu meiner Nachbarin (die Anfangs - als wir zusammengekommen sind erst 19 Jahre jung war) hat sich mein Leben nochmal erheblich verändert. Aber ich bin sehr glücklich und froh, dass alles so ist wie es ist.