Was ist falsch mit den Polizisten in Amerika?!

2 Antworten

In Amerika gibt es keine vernünftige Ausbildung, nicht nur für Polizisten, sondern auch in allen anderen Berufen. Da ist es wenig verwunderlich wenn solche Dinge passieren.


terminierertot  03.07.2024, 20:17

Das ist nur so halb richtig. Die Spezialisten in den USA sind wirklich gut ausgebildet. Die Kriminalpolizei oder die Spurensicherung zum Beispiel.
Auf der anderen Seite sind die Streifenpolizisten teilweise wirklich schlecht ausgebildet.
Die durchschnittliche Ausbildung zum einfachen Verkehrspolizisten dauert in den USA 21 Wochen.

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Artus01  03.07.2024, 21:06
@terminierertot
Die Spezialisten in den USA sind wirklich gut ausgebildet.

Das ist zwar richtig, aber vtrotzdem mit deutem Standart nicht vergleibar.

Auf der anderen Seite sind die Streifenpolizisten teilweise wirklich schlecht ausgebildet.

Das schrieb ich ja und das gilt in den USA auch für andere, z. B. Handwerkliche, Berufe. Wer es dort schaft einen Nagel halbwegs gerade in einen Balken zu treiben ist mindestens Zimmermann.

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Meandor  04.07.2024, 16:28

Im Film ja. Unter irgendwann spricht Du mal mit dem Forensic Specialist oder dem einzige Detective einer County Police.

Letzterer ist Spurensicherung und Kriminalpolizei in einem, und sein Labor ist eine Besenkammer mit einem Schreibtisch. Die forensische Ausstattung besteht aus einem beschlagnahmten Gaming-PC und einer Forensischen Software, die vor ein paar Jahren für 2.500 $ beschafft wurde, jetzt aber kein Geld für die Lizenzverlängerung mehr da ist.

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Wenn ich das sehe bin ich froh in Österreich zu sein, aber vielleicht ist die Polizei hier auch so, nichts desto trotz, ich hasse Polizisten.

Du solltest nicht so pauschal urteilen.

Wie hier schon gesagt wurde, lässt sich die Ausbildung unserer Polizeibeamten in Deutschland (und Österreich) nicht mit jener in den USA vergleichen.

Im Vergleich zu Deutschland gleicht die Ausbildung der einfachen Polizisten in den USA bedauerlicherweise mitunter eher einem Crash-Kurs.

Ausbildung

In Deutschland müssen Beamte nicht nur eine Sportprüfung bestehen und ein Schießtraining absolvieren, sowie bewaffnete und unbewaffnete Selbstverteidigung erlernen - also praktische Fähigkeiten - sondern auch eine Menge Gesetze pauken.

Gesetze

Eingriffsrechte der Strafverfolgungsbehörden ergeben sich nämlich aus den Polizeigesetzen der Bundesländer - denn in Deutschland ist die Polizei eine Sache der Bundesländer und so hat jedes Bundesland ein eigenes Polizeigesetz.

Zwar gibt es beispielsweise im entsprechenden Berliner Gesetz (dem ASOG) eine Generalklausel, die als Rechtsgrundlage dient, wenn kein anderer Paragraph greift - aber überstrapazieren darf man den § 17 (1) ASOG auch nicht.

Neben den Polizeigesetzen gehören natürlich auch Kenntnisse des Strafgesetzbuchs und anderen Rechtsquellen zu den Grundvoraussetzungen für den Polizeidienst. Anders als in Krimis kann eben nicht alles einfach mit "Gefahr im Verzug" oder "Abwehr einer unmittelbaren Gefahr" begründet werden.

Deeskalation

Darüber hinaus werden auch Deeskalationstechniken und Gesprächsführung unterrichtet - wie man etwa mit Menschen spricht, die sich offenbar in psychischen Ausnahmesituationen (Panik, Persönlichkeitsstörungen) befinden, oder wie man eine Todesnachricht überbringt.

Mentalität

Ziel der deutschen Justiz - wenn die Täter gefasst und verurteilt sind - ist die Resozialisierung der Inhaftierten. Es geht also darum, durch pädagogische und psychologische Begleitung während der Haftzeit, aus den Straftätern wieder Mitglieder der Gesellschaft zu machen.

In den USA gibt es dagegen eine Vergeltungsjustiz - Ziel ist hier die kollektive Rache am Täter, die Bestrafung für das Verbrechen. Die Resozialisierung hat keinen hohen Stellenwert und soll oft eher erzwungen werden (Stichwort "Boot Camps")

Bei diesen unterschiedlichen Rechtsauffassungen ist klar, dass auch die Arbeit der Polizeibeamten in Deutschland und den USA deutlich anders wahrgenommen wird.

In den USA ist Gewaltandwendung durch die Polizei gesellschaftlich akzeptierter und wird als Teil der Dienstausübung angesehen. Das führt aber natürlich auch zur Angst vor Polizisten und Tötungen im Dienst (Stichwort "George Floyd")

In Deutschland ist die "Anwendung unmittelbaren Zwangs" durch physische Gewalt nicht nur streng geregelt, sondern wird gesellschaftlich weit weniger geduldet.und schnell als unverhältnismäßige, willkürliche "Polizeigewalt" bewertet.

Fazit

Ausbildung und gesellschaftliche Stellung unterscheiden sich erheblich. Würde hier ein Polizeibeamter nach US-amerikanischem Vorbild den "Cowboy" bzw. "Sheriff" spielen, wäre er ganz schnell vom Dienst auf der Straße befreit und dürfte sich mit internen Untersuchungen und Disziplinarverfahren herumschlagen.