Warum ist die Fehlannahme, man bräuchte SSDs überhaupt nicht zu defragmentieren immer noch so verbreitet?
Richtig gelesen, denn auch SSDs leiden unter Dateisystemfragmentierung, weil die Fragmentierung, die Anzahl der benötigten I/O-Operationen (IOPS) erhöht und das unabhängig der Speichertechnik (Rotierende Platte, Festkörperspeicher usw.).
Je nach Arbeitslast gehen so 25 % Leistung oder auch mehr verloren.
Auch eine SSD sollte deshalb zur Leistungsrückgewinnung hin und wieder mal defragmentiert werden. Vor allem bei den heutigen Haltbarkeiten fällt eine Defragmentierung alle ein bis zwei Monate nicht ins Gewicht und ist etwa mit einem großen Spieleupdate vergleichbar.
Und auch innerhalb einer virtuellen Festplatte, wie z. B. bei einer virtuellen Maschine, ist Fragmentierung ein Problem, weil sie auch hier die benötigen I/O-Operationen erhöht, weshalb auch virtuelle Festplatten regelmäßig defragmentiert werden sollten.
Deshalb meine Frage: Warum ist die Fehlannahme, man bräuchte SSDs überhaupt nicht zu defragmentieren immer noch so verbreitet?
QuelleBrian Morin, Does Fragmentation Hurt SSD Performance?. Dbta, 25. August 2015
9 Antworten
Defragmentierung ist nicht wirklich zwingend notwendig, da es bei einer SSD keine Rolle spielt, wo sich die Daten physisch auf dem Datenträger befinden. Eine SSD hat kurze Zugriffszeiten und die Leseköpfe müssen nicht ständig hin und her bewegt werden.
Außerdem wird bei einer modernen SSD der Speicher nicht direkt adressiert, sondern die Speicherzellen fungieren quasi nur als Puffer. Der Controller im Speicherchip entscheidet, wo die Daten wirklich gespeichert werden.
Physisch spielt es keine Rolle, aber logisch, auf Dateisystemebene schon, weil die Fragmente der Reihe nach abgearbeitet werden müssen, da diese nicht in der Master-File-Tabelle, sondern am Ende der jeweiligen Dateifragmente gespeichert sind.
Aber, dass es weniger ins Gewicht fällt würde ich als Grund, dass hier noch kein Umdenken stattgefunden hat, zählen lassen.
Ehrlich, kein Plan ob das wirklich noch ein Ding ist.
Aber der Artikel ist von 2015. Seither hat sich die Firmware für SSDs und wie das Betriebssystem mit dem Speicher umgeht verändert.
Ich mache es nicht, und hab auch sonst nicht davon gehört.
Ja und
Was bedeutet den eine Fragmentierung auf dem Speicher.
Nur dass die Daten nicht zusammenlegen.
Da kein Motor die Drehzahl ändern muss und kein Lesekopf die Position ändern muss das unnötig Zeit kostet, ist es beim SSD kaum ein Unterschied
Nur dass die Daten nicht zusammenlegen.
Nicht nur.
Physisch ist die Fragmentierung auf der SSD praktisch egal. Logisch, auf Dateisystemebene jedoch nicht, weil die Fragmentverweise am Ende jedes Dateifragments gespeichert werden und der Reihe nach abgearbeitet werden müssen, was offensichtlich die Leistung verringert.
Mag sein, aber diesen Zeitverlust merkt nun wirklich keinerlei Borstentier.
Der verlinkte Artikel sagt etwas Anderes. Es ist wohl genügend Verzögerung für 25 % I/O-Leistungsverlust.
SSDs brauchen nicht defragmentiert zu werden. Du wirst keinerlei verbesserung merken. Ausserdem wenn du mal den zb den defragger von windows laufen lässt, bemerkst du, dass die platte überhaupt gar nicht erst defragmentiert wird.
SSDs zu defragmentieren kann sogar eher schädlich sein, da die Zyklen der Speicherzellen abnehmen.
Ausserdem werden unabhängig der Fragmentierung die gleiche anzahl an Operationen benötigt.
Es werden Speicher adressen angesprochen und es juckt nicht ob sie nebeneinander oder auseinander liegen.
Wenn eine M2 NVME nur noch 1GB/s macht interessiert das auch keinen.
Das stimmt so nicht. Bei fragmentierten Dateien muss an Ende eines jeden Fragments der Verweis auf das nächste Fragment verarbeitet werden, weil die nicht in der Master-File-Tabelle gespeichert werden, da diese bei mehreren 100.000 Fragmenten sonst stark aufgebläht werden würde. Daher kommt unter anderem die Verringerung des I/O-Durchsatzes.
ja eine HDD mit 7200RPM schafft ca 100 IOPs
meine Samsung 990 Evo laut datenblatt 700.000 IOPs
die vielleicht verminderte Leistung interessiert einfach keinen.
da diese bei mehreren 100.000 Fragmenten sonst stark aufgebläht werden würde.
Zeige mir ein Praktisches beispiel mit 100.000 Fragmenten
Deine Beispiele sind in der Praxis völlig unbedeutend, ja man kann es messen.
Man kann auch messen ob jemand einen Zuckerwürfel in den Bodensee wirft, das lässt sich nachweisen.
Praktisch gesehen ist es völlig egal es macht keinen unterschied
Naja, 100.000 Fragmente hast du auf das gesamte Dateisystem schnell zusammen.
Aber, dass die Leistungsverringerung nicht so stark ins Gewicht fällt, lasse ich als Grund, dass SSD-Defragmentierung als Optimierung bisher kaum überdacht wurde zählen.
Naja, 100.000 Fragmente hast du auf das gesamte Dateisystem schnell zusammen.
stimmt, nur liest du wohl den gesamten speicher niemals aus.
Ich mache jetzt hier aber auch schluss und gehe nicht weiter drauf ein, muss noch andere sachen erledigen.
Jedoch wird die Master-File-Tabelle bei jedem Dateizugriff aufgerufen und leistungstechnisch ist es besser, die möglichst klein zu halten, damit nicht lange nach dem benötigten Eintrag gesucht werden muss, da die Festplatte, auch SSD, wesentlich langsamer als Arbeitsspeicher oder CPU-Cache ist.
Dennoch danke Deiner Antwort.
? keine ahnung was deine SSD schafft, das hängt vom tatsächlichem aufbau und dem Controller ab, eine M2 NVME ist in der theorie so wahnsinnig schnell, ich kenne noch festplatten mit 400 MB die so schön geknarst haben bei arbeiten, rechner hoch fahren erstmal aufs klo gehen,
theoretisch, Praktisch ist alles dabei, hab schon test von billigsten china teilen gesehen die dümpelten bei 100MB/s rum
Es kommt darauf an, was du ausdrücken möchtest:
MB/ssteht für Megabytes pro Sekunde. Das wird verwendet, um die Datenübertragungsrate in Megabytes (1 Byte = 8 Bits) pro Sekunde anzugeben. Zum Beispiel bei einer Dateiübertragung oder Speicherleistung.
mb/shingegen wäre technisch gesehen Millibit pro Sekunde (1 Bit = 0,125 Byte), was in der Praxis jedoch selten bis nie verwendet wird.
Ähnlich wie bei MB/s und mb/s gilt auch hier:
GB/ssteht für Gigabytes pro Sekunde. Dies wird verwendet, um die Datenübertragungsrate in Gigabytes pro Sekunde anzugeben. Zum Beispiel bei der Geschwindigkeit eines Speichermediums oder der Datenübertragung.
gb/s wäre Milligigabit pro Sekunde, was in der Praxis selten bis nie verwendet wird und daher nicht die gängige Schreibweise ist.Ansonsten gibt es natürlich auch
MBit/s und GBit/s
Das wären dann Bit anstatt Bytes
Ich glaube, man braucht die nicht. Hatte mich da mal bisschen reingelesen und da stand am ende hdd ja, ssd nein.
Die ssd macht das selbst alles so, dass sie ihre Lebenszeit maximiert
Naja, NTFS und sein wahrscheinlich zukünftiger Nachfolger ReFS fragmentieren heute immer noch. Ext4 z. B. vermeidet Fragmentierung wo möglich.
Schmeiß mal den Defragmentierer an und scanne mal auf fragmentierte Dateien. Die gibt's unter Windows leider immer noch. Ich würde mir wünschen, Microsoft würde NTFS und ReFS, exFAT und vielleicht auch dem alten FAT32 eine Fragmentierungsvermeidung ähnlich ext4 spendieren.