Ist Nestle wirklich so schlimm?

8 Antworten

Gegenfrage: Was hat Kritik an einem Unternehmen mit Neid zu tun?

Nestlé hat in der Vergangenheit einige unethische Entscheide getroffen, zb agressive Säuglings-Milchpulverwerbungen - diese hatte tatsächlich negative Folgen für die Säuglingsgesundheit (verschmutztes Wasser zum anrühren, zu wenig Pulver weil teuer und/oder die Eltern die Aufschriften auf den Packungen nicht lesen können). Wie der aktuelle Stand ist, weiss ich nicht.

Ich habe persönlich ein grosses Problem mit Privatisierungen von Wasser und dem privaten Kauf von Quellen. Meiner Ansicht nach sollten Quellen in der öffentlichen Hand bleiben und allenfalls ein Nutzungsrecht verpachtet werden, welches im Notfall gekündigt werden kann. Trinkwasser sollte zum Selbstkostenpreis gehandelt werden und nicht gewinnorientiert sein.

Ansonsten hat Nestlé in der Kosmetikbranche Tierversuche und ist ein grosser Player im internationalen Palmölhandel - da kann man durchaus Kritik üben.

Bei was ich dir aber Recht gebe: Grosse Unternehmen können meist effizienter und somit deutlich Ressourcenschonender wirtschaften, als Kleinunternehmer.

Ich boykottirere Nestlé nicht, aber da ich sehr lange mit jemandem zusammen war, der dies tat, habe ich mir die Nestlé-Produkte entwöhnt und bin so oder so vorwiegend Bio-Konsumentin (Nestlé hat gar keinen Fokus auf bio) - die Produkte sind schlicht nicht in meinem Sichtfeld.
Bis auf eine Ausnahme: After Eight.


Yoinx123 
Beitragsersteller
 09.09.2024, 19:34

Das mit dem Milchpulver habe ich gerade während dieser Diskussion etwas recherchiert. Ja tatsächlich. Aber ich wundere mich, das so eine große Nachfrage nach Milchpulver für Babies vorhanden ist. Früher gab es das Zeug ja auch nicht. Eigentlich stillt eine Frau doch und später isst das Kind das, was die anderen auch essen.
Oder wären vielleicht ohne Babynahrung noch viel mehr Kinder gestorben ?
Ich Kauf doch nicht irgendwas, was garnicht nötig tut .

Nestle hat erwiesenermaßen schlimme Betrugsmaschen abgezogen, z.B. in China Tapetenkleister als Milchpulver verkauft, und sich damit als seriöses Unternehmen ein für alle mal disqualifiziert.


Brunnenwasser  09.09.2024, 17:12

Was war das für ein Skandal in China ? Mir ist nur das Melamin im Milchpulver bekannt, aber da spielte Nestle keine Rolle. Gegoogelt habe ich schon.

Yoinx123 
Beitragsersteller
 09.09.2024, 19:38

Ja, mit dem Milchpulver für Babys ist was dran. Also vielen lieben Dank fürs mitmachen erstmal. Ich wundere mich über die Große Nachfrage nach Babynahrung. Hat’s ja früher auch nicht gegeben. Erst stillen und dann normales Essen fürs Kind. Wieso kaufen Frauen das für ihr Kind ? Oder wären ohne Milchpulver noch mehr Kinder gestorben, weil das stillen nicht reicht oder nicht jede Frau stillen kann ?
Ein normaler Mensch kauft ja kein unnötiges Zeug.

Naja, ich denke auch, dass man nicht nur Nestle auf die Finger schauen muss, sondern ebenso anderen Großkonzernen.

Im Geschäft mit Grundwasser mischen auch andere mit, wie der Coca Cola Konzern. Meiner Meinung nach ist hier vor allem die Politik gefragt, ob in Deutschland oder Peru. Irgendjemand würde das Geschäft machen, wenn die Politik das in der Form zulässt.

Nestle ist vielleicht der größte der Global Player im Lebensmittelbereich, aber nicht der einzige.

Ein schwieriges Thema jedenfalls.

Bild zum Beitrag

https://www.oxfam.de/blog/ueberzeugung-klaren-worten-augenmass

https://www.fluter.de/grundwasser-privatisierung-cola-lueneburg

 - (Deutschland, Wasser, Getränke)

Yoinx123 
Beitragsersteller
 10.09.2024, 12:28

Vielen lieben Dank. Wie du schon durchblicken lässt, die Politiker, die es erlauben sollten mehr zur Verantwortung gezogen werden und nicht nur die Firmen.

Wenn es mir erlaubt wurde, was wollt ihr ?

In Lüneburg gibts warscheinlich auch genug Wasser . Außerdem ist es ja zum trinken gedacht und nicht zur Reinigung oder sonst was für Zwecke .

Ein Unternehmen, das sich mit Hilfe von Korruption in den Besitz von Trinkwasserquellen bringt und damit der Bevölkerung den Zugang zu sauberem Trinkwasser entzieht, muss man als asozial bezeichnen.

Auch in den Vogesen wird von Nestlé Wasser gezapft und damit der Grundwasserspiegel bedenklich gesenkt. Es wird vielleicht noch 10 Jahre dauern, bis es dort nichts mehr zu holen gibt und auch dort die Bevölkerung auf dem Trockenen sitzen wird.

Wer so mit den Ressourcen der Umwelt haust, hat es verdient, sang- und klanglos von der Bildfläche zu verschwinden.