Ist es nicht irgendwie komisch, dass unsere Eltern im Laufe des Lebens "abgelöst" werden?

7 Antworten

Das ist mal echt ne gute Frage und ja, finde ich auch ok dass du über sowas nachdenkst, das bestätigt ja nur euer gutes Verhältnis 😊

Ich bin Eltern und ja. Es ist nicht einfach wenn die Kinder flügge werden

Bis jetzt ist nur ein Kind ausgezogen und ich hoffe die anderen bleiben mir noch weng erhalten 😀 nein, ich bin nicht egoistisch, aber ich stells mir einfach langweilig vor wenn das Haus so leer ist.

Mein Großer hat ja immer als erstes durch gemacht und ich hatte schon viel Pipi in den Augen

Die erste Geburt.. der erste Kiga Tag die Einschulung, die Abschlussfeier, das erste mal Schullandheim, das erste Mal ausgehen, das erste Mal Mädels treffen.......der erste der Erwachsen wurde und der erste der ausgezogen ist.

Durch all das bin ich mir gewachsen, hab gelernt los zu lassen, auch wenn es schwer fällt :)

Aber, ich bin auch froh dass meine Jungs ihre Wege gehen, denn so weiß ich, ich hab doch nich alles verkehrt gemacht.

Und sie sind zu Hause ja auch immer willkommen und wenn sie mal heiraten sollten. Möchte ich nie das meine Kinder mal sagen "meine Mama hat dies immer so gemacht" "meine Mama....meine Mama"

Nein. Sie sollen ihr Partnerinnen an erster stelle haben. Die Mama ist, so traurig es ist. Irgendwann auch nicht mehr da und ich bin froh wenn meine Kinder ihr Glück finden und gefunden haben.

Bzw ich war ja auch mal Kind und ich muss sagen. Das meine beste Freundin wirklich quasi meine Eltern ersetzt hat. Bzw meine Familie. Sie ist Familie, zu meinen Eltern hab ich keinen Kontakt.

Aber du brauchst dir nicht soviele Gedanken machen. Es ist gut so wie es ist. Und ihr versteht euch super - schätze dich glücklich und geh deinen Weg, deine Eltern werden stolz sein


Inkognito-Nutzer   07.08.2024, 14:38

Danke, ich hab Pipi in den Augen🥹

Es fällt mir momentan sehr schwer meinen Weg zu gehen, ich bin wie in einer Übergangsphase und ich weiß nicht so richtig, was ich selbst will, ich habe Zukunftsängste die irgendwie zeitgleich Bindungsangst und Verlustangst in sich vereinen.

Aktuell bin ich wieder in einer Kennenlernphase mit jemandem, die mir viel abverlangt, weil ich gern einen Partner hätte und mich gleichzeitig nicht bereit fühle. Ich mag keine Veränderungen.

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Maleficent666  07.08.2024, 16:15
@Inkognito-Beitragsersteller

Veränderungen sind auch so mein Problem

Aber wenn man sich denen nicht stellt, dann steht man sich ja immer nur im Wege

Und wenn ein zukünftiger Partner dir jetzt schon viel abverlangt, ist es nicht das Richtige ;)

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Wieso "ersetzen"? Du kannst doch mit deinem Partner zusammenleben und trotzdem noch ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern haben.

Was mir als Vater sehr viel gegeben hat, ist dieser Auszug aus einem Text von Khalil Gibran. Ich denke, er beschreibt sehr gut ein geglücktes Verhältnis zwischen Eltern und Kindern einschl. des nötigen Loslassens:

Eure Kinder

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.

Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht

des Lebens nach sich selber.

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,

Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.

 

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,

aber nicht eure Gedanken,

Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,

aber nicht ihren Seelen,

Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,

das ihr nicht besuchen könnt,

nicht einmal in euren Träumen.

 

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,

aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.

Denn das Leben läuft nicht rückwärts

noch verweilt es im Gestern.

 


Prinzessle  07.08.2024, 14:10

Kahil sagt es treffend.

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Nein, das ist normal und auch gesund. Sie sind ja nicht weg, weg. Sondern man trifft sich und hilft einander auch, wenn Not am Mann ist.

Selber bin ich froh, laufen alle Kinder froh und munter durch ihr eigenes Leben. Wir kennen ihre Freunde, die uns auch mögen, so wie wir sie. Und das ist auch umgekehrt so. Unsere Kinder kennen unsere Freunde ebenso.

Es ist also eher eine Erweiterung, wenn man sich gut versteht und einander auch den eigenen Freiraum lässt. Sich nicht überall einmischt etc.

Denn jeder hat auch sein eigenes Leben und Umfeld mit gleichaltrigen Menschen, mit denen man die Dinge unternimmt, die zum Teil auch auf das Alter zugeschnitten sind und Spass machen.

Ich könnte mit meinem 96 Jahre alten Vater auch auf keine Kletterpartie gehen, obwohl er früher ein sehr, sehr guter Alpinist war.

Von daher sollte man Querfeld aufgestellt sein und sich nicht einfach auf etwas fixieren. Liebe gönnt und verlangt nichts retour.

Ich denke immer:

meine Eltern waren auch mal jung, unwissend und leben auch zum 1. Mal und wir auch. Im Endeffekt begleiten sie uns solange bis wir sie nicht mehr brauchen.

Und das ist das Leben!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Eltern werden nicht ersetzt, wie Objekte, sondern eher ergänzt. Nur weil neue Leute kommen, verschwinden die alten ja nicht automatisch.

LG