Ist das ein Versuch, die Berichterstattung der US-Presse wenigstens ein klein wenig gleichschalten zu können?
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Die Regierung von Präsident Donald Trump kündigt an, vier US-Medienorganisationen aus den ihnen zugewiesenen Büroräumen im Pentagon entfernen zu wollen.
Der Grund hierfür sei, Platz für andere Medienvertreter schaffen zu wollen.
Betroffen von der Entscheidung sind die New York Times, National Public Radio (NPR), NBC News sowie die Online-Zeitung Politico. In einem Memo über ein „New Annual Media Rotation Program“ heißt es, dass die Medienvertreter ihre Räume bis zum 14. Februar räumen müssten. An ihrer Stelle würden die New York Post, One America News Network, Breitbart News Network und HuffPost News die Büroräume erhalten.
Wie der stellvertretende Assistent des US-Verteidigungsministers für öffentliche Angelegenheiten, John Ullyot, erläuterte, bleiben die vier Medienorganisationen dennoch weiterhin vollwertige Mitglieder des Pentagon-Pressekorps. Jedes Jahr soll nun ein Medienunternehmen aus dem Bereich Print, Online, TV oder Radio sein Büro räumen, damit ein neues Medium einziehen kann und damit die Möglichkeit erhält, als ansässiges Mitglied des Pentagon-Pressekorps zu berichten.
Quelle: FAZ Liveticker https://tickaroo.com/e/FHOtcUSAYOc8D8m5 vom 1.2.2025
3 Antworten
wenigstens ein klein wenig gleichschalten
Ich denke, das "klein wenig" kannst Du streichen. Hat er ja auch im Vorfeld oft genug gesagt, dass er Presse nur mag, wenn sie ihm zustimmt.
es ist eher ein Versuch die Gleichschaltung zu reduzieren.
Die sich zum Beispiel durch die enge verquickung von Pentagon und Medien ergibt.
Von da aus werden dann die Schlagzeilen über Nachrichtenverteiler, wie Reuters und DPA weiterverteilt.
Das das US Militär am Drehbuch von Hollywoodfilmen mitschreibt, ist inzwischen kein Geheimnis mehr.
Allerdings sollte man "Gleichschaltung" nicht wörtlich nehmen. Denn es ist keine 100% Gleichschaltung, sondern eher Einflussnahme, Druck, Lobbyismus, die Selbstzensur, vorauseilenden Gehorsam und somit eine tendenzielle "Gleichschaltung" bewirkt.
Beispiel: Während des Irakkriegs waren fast alle Leitmedien in den USA fest auf der Seite der der Bush Administration. Folter wurde relativiert und als notwendig hingestellt usw. Das war auch schon in früheren Kriegen so.
Im Israelisch-Palästinensichen Konflikt gibt es auch wieder eine starke Tendenz zur pro israelischen Berichterstattung. Inzwischen von vielen Organisationen nachgewiesene israelische Kriegsverbrechen und über 40.000 getötete Palästinenser, vorwiegend Kinder, werden, wenn überhaupt, nur beiläufig erwähnt, während über die Opfer des Hamas Massakers ausgiebig berichtet wird und es wird so getan, als wäre das Hamas Massaker der Anfang
Im Ukraine Konflikt war es ähnlich. Fast nichts über das ukrainische "Anti Terror Operation" mit ca 1 Mio Flüchtlingen nach Russland. Statt dessen wurden hier fast 1:1 die Deutungen des "Ukraine Chrisis Center" übernommen.
Also, Trump meinte, er will die Medien wieder vielschichtiger machen, weniger Zensieren usw. Vielleicht ist das ein Schritt in diese Richtung.
Wer sich nicht in die Karten schauen lassen will hält großen Abstand zu Presse - sie könnte ihn entlarven.
Das stimmt. In dem Fall aber wird ja unterschieden zwischen Presseorganen, zu denen man engen Kontakt sucht (mit Büros im Pentagon) and anderen, die man dort offenbar — mindestens zeitweise — nicht haben möchte (und daher gezielt auszutauschbar halten möchte). Mir erscheint das als ein ganz und gar nicht übliches Verfahren, so dass ich ihm misstraue.