Geistes- vs. Naturwissenschaften
Naturwissenschaftler erhalten oft die besser bezahlten Jobs und wirtschaftlich relevanteren Jobs, ihre Studiengänge gelten als härter, ihre Forschung als bedeutsamer für den menschlichen Fortschritt. Sie werden öfter als intelligenter wahrgenommen. Beim Wort "Wissenschaftler" oder "Forscher" kommen einem zuerst solche Absolventen in den Sinn. Man bräuchte mehr von ihnen.
Geisteswissenschaftler hingegen gelten als Exoten, landen oft nur im Hamsterrad der Hochschulforschung, machen etwas, das mit ihrem Abschluss kaum etwas zutun hat oder Berufe, die als schlechter bezahlt und wirtschaftlich weniger relevant gelten. Ihre Forschung ist meistens nur für Fachkreise und wenig anwendbar. Ihre Studiengänge werden bisweilen als Laberei abgetan und gelten als deutlich einfacher. Sie gelten zwar als intellektuell, aber irgendwie auch weltfremd. Es gäbe zu viele, deren Arbeitskraft woanders besser genutzt sei.
Wie steht ihr zu dieser Gegenüberstellung? Ist die Gesellschaft den Naturwissenschaften positiver eingestellt? Zurecht? Oder zeigt sich die Lebendigkeit einer Gesellschaft in ihren Geisteswissenschaftlichen Bemühungen?
3 Antworten
Zurecht
Auch wenn ich durch mein Studium eher naturwissenschaftlich verwurzelt bin, würde ich den Geisteswissenschaften grundsätzlich einen gewissen Vorrang einräumen – vorausgesetzt, sie würden häufiger zu sinnvollen Ergebnissen führen. Leider sehe ich das in letzter Zeit kaum noch.
Stattdessen sieht im Gegensatz dazu die Bilanz der Naturwissenschaften deutlich praktischer aus: Hochleistungscomputer, das Internet, Digitalisierung, Satelliten, Gentechnik und erneuerbare Energien.
Sehr gut da Naturwissenschaftler Schlauer, nützlicher und relevanter sind.