Frage an in Einzelhaushalt lebende Personen bzw. Personen, für die tägliches Kochen keine Selbstverständlichkeit ist:
Wie viel "Mühe" gibst du dir beim kochen / wie hoch ist dein Anspruch, dass es geschmacklich an der zubereiteten Speise nichts mehr zu verbessern gibt, wenn du
1) ... nur für dich selbst kochst
2) ... für dich und andere Personen kochst
Ich persönlich gebe mir sehr viel mehr Mühe, wenn ich nicht nur für mich, sondern auch für andere Personen koche.
In diesem Falll wird abgeschmeckt, nachgewürzt, verfeinert etc... quasi verkünstelt, bis mMn nichts mehr geht.
Bei der Zubereitung von Speisen die nur ich esse, ist der Anspruch an den Geschmack manchmal (nicht ausschließlich) nicht sehr viel höher als "passt scho" - und dann wird gegessen.
Welche unterschiedlichen Erklärungen gibt es dafür, dass der Anspruch an den Geschmack höher ist, wenn man nicht exklusiv für sich kocht, sondern auch für andere?
Ich glaube es steht ausser Frage, dass die allermeisten Menschen sich immer für eine Speise entscheiden, die "wow, lecker" und nicht "passt scho" schmeckt - wenn beide zur Auswahl stehen würden
3 Antworten
Ich hab mal Koch gelernt auch wenn ich den Beruf nichtmehr ausübe. Für mich selbst koche ich nicht. Jetzt lebe ich allerdings mit meiner Freundin und ihrem Sohn zusammen und koche für die. Ich hab oft hohe Ansprüche an mich s3lbst aber selbst wenn ich denen nicht gerecht werde ist es in den Augen der beiden "Superlecker" und da ihr Sohn manchmal Essen mit zur Arbeit nimmt hab ich auch da Fans. 😁
Jedenfalls kann ich mich echt nicht mit "Passt schon" zufrieden geben wenn ich andere versorge.
Ich habe das Kochen aufgegeben. Mir fehlt die Lebensenergie dazu. Kaufe mir Essen bei Nordsee und ähnlichen Läden.
Hallo,
wenn ich nur für mich selber koche, dann mache ich das meistens einfach und pragmatisch. Das Ziel besteht primär darin satt zu werden. Und das bei einer abwechslungsreichen sowie ausgewogenen Ernährung. Es gibt quasi immer eine Stärkebeilage, Gemüse/Salat und etwas mit Protein. Vor- oder Nachspiele gibt es nicht. Eventuell mal ein Stück Schokolade.
Wenn ich dann mal für andere koche, betreibe ich mehr Aufwand. Das schliesst dann auch eventuelle Dekoration und schönes Anrichten ein. Das ist es mir dann auch wert um anderen eine Freude zu machen.
Nicht, dass ich es mir nicht wert bin, doch im Alltag fehlt mir für so etwas die Zeit und Passion. So bleiben dafür dann auch die anderen Momente eine Besonderheit.
LG
Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.
Korrekt
kann man dann nicht daraus ableiten, dass man sich selbst weniger wert ist,
Ja und Nein. Es ist nicht so, dass ich dann die "eingesparte" Zeit jemand anderem widme. Ich lese dann ein Buch, gehe Spazieren, mache Sport, Game eine Runde. Also auch alles Dinge für mich. Ich teile meine Zeit einfach anders ein
Hier noch eine Kolumne dazu (Seite 32/33)
https://issuu.com/m-magazin/docs/migros-magazin-29-2024-d-os?viewMode=magazine&mode=embed
Ja ok.
Wenn du die Zeit für Aktivitäten nutzt, die eine größere Bereicherung für dich darstellen als die perfekte Mahlzeit, dann ist das schlüssig.
Danke für den Link
Gerne
Und so schätzt man dann eine "aufwändigere" Mahlzeit umso mehr
Schön, dass du meine Frage verstehst.
Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.
Wenn man es schafft, sich für andere die Zeit zu nehmen und für sich selbst nicht, kann man dann nicht daraus ableiten, dass man sich selbst weniger wert ist, weil man sich die Zeit dafür einfach nicht nimmt?