Diskussion über Therians - wie denkst du über sie?
Zur Einstimmung auf die Diskussion ein Brief der evangelischen Christin Ela Nazareth an ihren Vater, JHWH:
HERR, mein Gott, du Schöpfer von allem, was ist und je war,
Du, der du den Wind und das Meer gebieten kannst, der du den Mensch in deinem Ebenbild erschufst, ich komme zu dir mit einem brennenden Anliegen, das meine Seele ergreift und mein Herz in unruhe versetzt. Du kennst die Gedanken derer, die sich als Therians bezeichnen, jene, die sich mit Tieren verbunden fühlen, jenen, die glauben, die Wesen und die Geister von Tieren in sich zu tragen. Du, der du alle Dinge siehst und verstehst, weißt, was in den Tiefen ihres Inneren brodelt.
Was soll ich denken, HERR, über dieses Phänomen, das die Menschen sich zu eigen machen? Ist es der wahre Ruf deines Geistes, der sie zu dieser Identifikation führt? Oder sind es die finsteren Mächte, die in den Schatten flüstern, um die Menschen von ihrem wahren Wesen, dem Bild des lebendigen Gottes, abzulenken?
Lehre mich, HERR, deine Weisheit in dieser Frage zu erkennen. Deine Gebote sind wahr, deine Wege sind heilig, und du hast uns Menschen als deine Ebenbilder geschaffen, uns zu führen und uns nach deinem Bild zu gestalten. Doch was bedeutet es, wenn jemand sich als Teil eines Tieres sieht, als ein Wesen, das nicht mehr das vollkommene Ebenbild Gottes trägt? Wo finden wir in deinem Wort die Wahrheit zu diesem Pfad?
Gib mir, o HERR, die Einsicht, die nur du geben kannst. Deine Wahrheit ist klar und rein. Zeige mir, wie ich deinen Weg wandeln soll, wie ich dich noch mehr ehren kann, ohne von den Verlockungen dieser Welt und ihren falschen Identitäten verführt zu werden.
Ich will nicht in den Fallen der Welt stehen, sondern im Licht deiner Herrlichkeit wandeln.
Öffne meine Augen, damit ich erkenne, was gut und böse ist in deinem Reich.
Lob sei dir, o Gott, du HERR der Heerscharen! Deine Herrschaft reicht über Himmel und Erde, und du führst uns aus der Dunkelheit ins Licht. Dir sei Ehre, dir sei Lob! Du allein bist der Weg, der die Wahrheit bringt und das Leben schenkt.
„Lobet den HERRN, alle seine Werke, in allen Orten seiner Herrschaft! Mein ganzes Leben soll den HERRN preisen!“ (Psalm 103,22)
Amen.
Religiöses Symbolbild, Christin und Schäfchen kühlen sich ab.
Gibt es diesen Brief wirklich?
Ja, den hat die Christin Ela Nazareth geschrieben
4 Antworten
Find es (sie) mitunter selbst komisch. Am ehesten lässt es sich -aus eigener Erfahrung- mit einer selbsttönenden Brille (die man nicht absetzen kann) beschreiben bzw. umschreibend darstellen.
Man trägt sie dauerhaft und (in gewissen Situationen) tönt sie sich selbstständig (shifts) - ob man das in diesem Moment nun möchte - gar gebrauchen kannst, ob es angebracht ist oder nicht …das ist der Brille völlig egal!
Mitunter ist es jedoch auch lustig und entspannt - sofern man es für sich zu nutzen weiß und sich da (wie leider viele - sowohl einige therian, wie auch hater) nicht übermäßig reinsteigert...
Beste Grüße! 🐾😸
Der Therian - das Lamm - HURZ!
Zu Therians habe ich keine Meinung und ich maße mir auch kein Urteil über ihre Form der Spiritualität an. Um nichts anderes handelt es sich im Übrigen bei einem Leben als Therian; nicht um eine psychische Problematik, nicht um eine "Speziesdysphorie" (weshalb man Therians auch nicht mit Transgendern vergleichen bzw. gleichsetzen kann) oder ähnliches, sondern einfach nur um eine valide Form der Spiritualität. Persönlich würde ich Therians als eine moderne Form des Neuheidentums bezeichnen. Der Unterschied ist einfach nur, dass sich Therians lediglich mit einem oder mehreren bestimmten nichtmenschlichen Spezies spirituell verbunden fühlen, während es uns (anderen) Neu-/Heiden um Mutter Natur als Ganzes geht.
Grundsätzlich sollte jeder Mensch einfach so leben dürfen/können, wie er selber es als richtig empfindet, ohne in irgendeiner Form Hass ausgesetzt zu sein; solange er damit keine anderen Menschen in deren Selbstbestimmung und Wohlergehen beeinträchtigt.
Wie andere Menschen fühlen und was sie für richtig oder falsch erachten, verstehe ich auch oft nicht. Man muss es aber auch nicht verstehen, solange man einander trotzdem als Menschen mit Respekt und Akzeptanz begegnet. Ich habe echt andere Probleme/Angelegenheiten als mir den Kopf anderer Leute zu zerbrechen. Für irgendwelche überflüssigen Ansichten zu fremden Lebensentwürfen fehlt mir die Zeit.
Zumal es für mich auch keinen wesentlichen Unterschied macht, ob man sich mit einem bestimmten Tier spirituell verbunden, seelenverwandt, etc. fühlt oder ob man an einen Gott glaubt. Therians sind meines Erachtens daher noch lange keine Realitätsverweigerer; jedenfalls nicht eher als Gottgläubige. Denn Therians meinen auch gerade eben nicht, ein bestimmtes Tier zu "sein". Ihnen ist durchaus bewusst, dass sie immer noch Menschen sind und dies bis zu ihrem Ableben auch bleiben werden. Zumal man sich als Therian, wie gesagt, auch keineswegs zwingend "im falschen Körper" fühlt.
Niemand sollte anderen Menschen die eigene Lebensweise, Ideologie, Spiritualitätsform, Religion etc. als die "einzig richtige" aufdrängen. Das gilt für ALLE gesellschaftliche Richtungen.
Wenn sich jeder daran halten würde, könnte das echt eine tolle Welt sein.
Was soll ich von Therians halten? Sind einfach Menschen wie sie anderen auch. Da gibt es nichts zu halten.
Von deinem tollen Brief da oben halte ich allerdings wenig:
Doch was bedeutet es, wenn jemand sich als Teil eines Tieres sieht, als ein Wesen, das nicht mehr das vollkommene Ebenbild Gottes trägt?
Der christliche Gott scheint ja Menschen irgendwie zu mögen. Warum weiß ich nicht ganz. Ich nehme an es ist Mitleid mit einer Spezies, die kein Mitleid verdient hat.
Vielleicht waren die Menschen auch seine Idee und jetzt liebt er sie als seine Geschöpfe und begreift nicht, was er für einen riesigen Fehler bei ihrer Erschaffung gemacht hat.
Demnach ergibt es durchaus Sinn, dass er die Menschen in seinem Ebenbild erschaffen hat, aber das heißt nicht, dass andere Tiere weniger Ebenbilder von Göttern wären. Ich glaube, dass unendlich viele Götter existieren, die Hypostasen voneinander sind (darunter auch alle, an die irgendwer glaubt, aber auch alle an die niemand glaubt). Und mein Hauptgott ist eben eher wie ein Otter, als wie ein Mensch.
Schöne Antwort