Abitur =/= Studierfähig, also Aufnahmetests?
Normalerweise soll das Abitur die Bildung vermitteln, um genügend Grundkenntnisse zum studieren jeden Faches zu haben (Allgemeine Studierfähigkeit/Hochschulreife).
Gerade aber in MINT Fächern wird dieser Standard aus sich der Unis schon lange nicht mehr erreicht. Sollten Unis Aufnahmetests einführen, um sicherzustellen, dass auch wirklich nur geeignete Studenten mit ausreichenden Kenntnissen ein Studium beginnen? Die Menge an Studienabbrechern gerade im MINT Bereich kostet der Gesellschaft Geld und den Menschen selbst Lebenszeit.
3 Antworten
Statt Aufnahmetests an Unis braucht es eine Reform des Abiturs, um echte Studierfähigkeit sicherzustellen und die hohe Abbrecherquote zu senken. Ich studiere selber ein MINT Fach, und es ist Normalität, dass 50 % der Studierenden nach dem 1. Semester abbrechen oder mehr als 70 % bei einer Klausur durchfallen.
Viele zerbrechen an dem Studium, weil sie im Abitur gepennt oder das System gedribbelt haben und trotzdem durchgekommen sind. Schade um die Zeit und Studienplätze, denn diese Leute verstopfen das (bereits überstudierte) System.
Danke! Den richtigen Durchblick! Zu meiner Zeit galt in BW ein Abi noch was. Ich bekam für mein Jura-Studium noch zusätzlich einen Bonus von 0,2 bei der Bewerbung, trotz meines guten Abis! Eine 2 war zu meiner Zeit noch eine echte 2, nach der kolossalen Noteninflation der letzten Jahrzehnte wäre das heute nicht mal mehr eine 4! Und das Niveau der Erst- und Zweitsemester, aber auch der höheren, beklagen Profs und Dozenten schon lange und sind darüber entsetzt, weil darunter der gesamte Ablauf und allgemein das Niveau erheblich leiden!
Ja, Aufnahmetests sehe ich als generell sinnvoll an, nicht nur für MINT-Fächer.
Um zu wissen ob jemand studierfähig ist (was Abi lange nicht beweist)
Das Abitur qualifiziert u.a. auch für Ausbildungen. Außerdem ist das Abitur eben eine allgemeine Hochschulreife - diese belegt lange nicht, dass man für ein bestimmtes Fach die passenden Skills mitbringt.
was Abi lange nicht beweist
Eben das ist das Problem. Aber das heißt, dass was am Abitur gemacht werden muss, nicht dass man irgendwas Neues erfinden muss um die Fehler des Abiturs zu kompensieren.
Man kann aber keinen einheitlichen Test für alle Studiengänge machen. Das funktioniert nicht. Klar das Abi muss geändert werden aber das Studienplatz System ebenso
Außerdem ist das Abitur eben eine allgemeine Hochschulreife
Ganz genau: Die Schulbildung soll die allgemeine Grundlage legen und die spezialisierte Ausbildung kommt danach im Betrieb oder im Studium.
Also ist es absolut der Sinn der Sache, dass das Abitur für das Studieren im Allgemeinen qualifiziert.
Es ist die Aufgabe der normalen Schule, die allgemeine Bildungsgrundlage zu legen, auf der anschließend jeder seine spezialisierte Ausbildung aufbaut.
Du fängst doch auch nicht an, bei der Mittleren Reife zu sortieren dass jemand sich zwar für eine Lehre als Bankkaufmann qualifiziert hat, aber nicht zum Krankenpfleger...
Sondern genau so, wie die Mittlere Reife für jede betriebliche Ausbildung quailfizieren soll, soll das Abitur für jedes Studium qualifizieren.
Ein Studium dient sowohl der fachlichen als auch persönlichen Entwicklung. Ein Aufnahmetest, der bereits vor Studienbeginn Interessierte aussiebt, würde vielen diese Möglichkeit nehmen und letztlich dazu führen, dass noch weniger Studierende dieses Fach überhaupt aufnehmen und abschließen.
Denn wer kann sich auf solche Tests vorbereiten? Schüler aus Akademikerfamilien und oberen sozialen Schichten. Letztlich würden so Schieflagen im Bildungssystem verstärkt, nicht abgemildert - und das wollen auch die Hochschulen nicht.
Und wozu genau macht man dann noch Abitur?