Wieso verkaufen viele arabische und tuerkische Restaurants Alkohol, obwohl das im Islam verboten ist?
2 Antworten
Das Alkohol-Verbot im Islam ist bei weitem nicht so eindeutig, wie es von strenggläubiigen Muslimen interpretiert wird. Das Thema wird im Koran mehrfach angesprochen, schaut man sich diese Textstellen nach dem Zeitpunkt ihrer Entstehung an - und nicht nach ihrer Abfolge im Koran, dessen Suren nach der Länge geordnet sind - so beginnt es mit der Empfehlung, nicht berauscht am Gebet teilzunehmen, und endet mit dem Verbot von (Palm-)Wein (Sure5, Vers 90).
Da hier nur der Wein erwähnt wird, interpretieren es manche Muslime so, daß andere alkoholische Getränke zulässig sind.
Der Verzehr mag ja für die gläubigen Muslime verboten sein, der Verkauf ist aber nicht illegal.
Da aber auch andere Personen in arabische und türkische Restaurants gehen, wird dieses Angebot eben gemacht. Das heißt ja nicht, dass jeder, der dort essen geht, auch alkoholische Getränke trinken muss. Diese Entscheidung kann und muss jeder für sich treffen.
Das kann ich nur bestätigen. Als ich vor Jahren in JFK auf meinen Abflug wartete, kam ich ins Gespräch mit einer Gruppe von Saudi-Arabern, die auf ihren Flug in die Heimat warteten, und sich systematisch vollaufen ließen. Auf Befragen erklärten sie mir, daß sie ihre Räusche auf dem Flug ausschlafen und bis zur Landung wieder nüchtern sein würden.
Der Verzehr mag ja für die gläubigen Muslime verboten sein,
so eng sehen das auch gläubige Muslime oft nicht. Ein Freund von mir war mal längere Zeit als Ingieur in Saudi Arabien beschäftigt, wo ein strenges Alkoholverbot für jeden gilt. Aber im Nachbarland Katar konnte man Alk trinken, nur nichts rüber nach Saudi Arabien nehmen. Er sagte, dass jeden Freitag - oder vielleicht Donnerstag - die Autoschlangen nach Katar unglaublich lang waren. Und die ersten Bars gab es direkt hinter der Grenze. Und die ersten Alkoholleichen ebenfalls.