Wieder Kontakt aufbauen mit Vater?

3 Antworten

1. Der hat dich als Kind gehen lassen anstatt trocken zu werden, warum sollte das als erwachsener anders sein? Deine Mutter wird ihn ungefähr tausendmal gebeten haben, für dich aufzuhören aber so funktioniert sucht nicht.

2. Kaum jemand wird reich und erfolgreich, aber das bedeutet nicht, dass man nur zuhause sitzt. Die Entscheidung, ob du mit ihm sprichst, bleibt aber deine.

Ich PERSÖNLICH denke, die einzige Möglichkeit ist es ihn mit Geld aus dem Loch dort "rauszukaufen". Wenn ihr anders denkt bitte sagen.

Hat nie funktioniert, wird nie funktionieren. Wenn es so einfach wäre, gäbe es keine wohlhabenden Süchtigen. Sucht braucht einen persönlichen tiefpunkt. Einen punkt, wo dem Süchtigen die Vorstellung von einem Leben ohne Alkohol mehr Angst macht als ein Leben mit. Geld erzeugt diese Angst nicht. Was sie erzeugt ist sehr persönlich verschieden. Für ungefähr 50.000 Menschen in Deutschland im Jahr war es nichtmal der sich abzeichnende Tod. Die sind lieber gestorben als ohne zu sein.

Realistisch ist 3: du siehst hilflos zu, wie er langsam immer weiter abbaut, bis er irgendwann einen frühen Tod stirbt.

Das ist gerade ziemlich hart und gnadenlos, ja. Das tut mir leid. Aber die Hoffnung, du könntest ihn vor sich selbst retten, muss sterben. Das ist die Hoffnung, die Angehörige in etwas führt, was sich coabhängigkeit nennt. Das hat nicht ohne Grund auch das Wort Abhängigkeit mit drin, man kommt nur sehr schwer wieder raus. Und es macht einem das Leben zur Hölle.

Mit Geld wirst du ihn da sicher nicht raus holen. Er braucht ne Therapie das wird er nur machen wenn er sich darüber im Klaren ist was Sache ist. Daher würde ich dir empfehlen mal mit ihm zu treffen und zu reden.


TysonFury3333 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 22:50

Wie gesagt als ich ihn getroffen habe, habe ich ihm gesagt das er damit aufhören sollte. Außerdem denke ich, dass Geld sehr viel anrichten kann. Er wohnt ihm Problemviertel in einer kleinen Wohnung, trifft sich morgens mit den "freunden" die auch im Block wohnen um zu trinken. Ich denke, wenn ich ihn da raushole, kann ich ihn von seinen schlechten Umgebung wegbringen und ihn dann auch in eine Therapie schicken.

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palusa  13.06.2024, 06:13
@TysonFury3333

Er ist nicht süchtig, weil er so lebt. Er lebt so, weil er süchtig ist. Das gehört leider zum normalen sozialen Abstieg. Ein Symptom der sucht zu beseitigen wird die Sucht nicht beenden.

Er hatte mal ein anderes Leben. Mit dir und deiner Mutter. Der Alkohol war ihm schon einmal wichtig genug, dass er es aufgegeben hat.

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Alkohol ist eine Sucht. Damit kann er nicht einfach aufhören. Er ist ja in diesem Sinne Alkoholkrank. Warscheinlich ist da irgendetwas was seine Seele nur unter Betäubung vergessen lässt. Vielleicht hat er falsche Entscheidungen getroffen die im zu schaffen machen.

Wenn Du das Gefühl hast er liebt Dich; und Du auch ihn liebst dann halte zu ihm Kontakt. Zumindest soweit es Dir auch gut tut.

Mit Geld wirst Du zwar kurzfristig helfen, aber er braucht vielleicht eher mal Gesellschaft? Vielleicht schafft ihr es gemeinsame,positive Erinnerungen zu schaffen. Das hilft euch Beiden und bringt in sein Leben etwas Schwung.

Du bist jetzt 20, da fällt es leicht über andere zu urteilen. Auch Du wirst noch einige Fehler machen. Urteile nicht zu hart über andere, irgendwann schaut jeder mal zurück und erkennt die Fehler. Nur oft ist es dann zu spät sie komplett zu korrigieren.

Trefft euch,redet miteinander und wer weiß,vielleicht kannst Du aus seinen Fehlern lernen...