Spirituosen besser vertragen?

Support

Hallo MichaelWag,

aus Deinen Beiträgen geht hervor, dass Du über den Konsum von Substanzen nachdenkst, die gerade für Jugendliche sehr gefährlich sein können. Auch der Konsum von sogenannten weichen Drogen wie Alkohol oder Cannabis kann in jungen Jahren zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen, ebenso kann sich schnell eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Wir möchten Dich bitten, Dich selbst einmal unter folgendem Link über mögliche gesundheitliche Folgen von Drogenkonsum zu informieren: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/warnzeichen/alkohol-undoder-drogenkonsum/folgen/

Wenn Du das Gefühl hast, dass Du schon eine Sucht entwickelt hast oder es private Probleme gibt, über die Du reden möchtest und wobei Du Hilfe benötigst, so findest Du hier einige Anlaufstellen zur anonymen Beratung:

https://www.kmdd.de/adressen-und-links-zur-sucht--und-drogenberatung-deutschland.htm


Alles Gute!

Viele GrüßeWalter, Support38 von gutefrage

2 Antworten

Hallo Michael!

Genau das hab ich früher auch gewollt: Endlich so viel vertragen wie die anderen.

Und das ist aus mir geworden:

Mit 14, 15 konnte ich nur 2 3 Bier trinken, bis ich kotzen mußte. Also hab ich geübt. 

Mit 16 17 waren es 5 6 Bier. Mehr ging anfangs nicht, ohne zu kotzen. Später ging nicht mehr, weil ich es nicht bezahlen konnte. Aber ich wurde nie mehr so besoffen, wie ich sein wollte. Mir ging’s dann psychisch immer schlimmer. 

Später konnte ich’s mir wieder leisten und mir ging’s wieder „besser“. 

Bis ich mit 19 meinen ersten epileptischen Anfall hatte. Die Ärzte fanden heraus, daß ich an zwei Stellen im Gehirn totes Gewebe habe und man sowas nicht operieren kann. Also werde ich für den Rest meines Lebens auf Medikamente angewiesen sein, damit ich hoffentlich keinen weiteren Anfall mehr haben werde. 

Ach ja, das tote Gewebe kommt davon, daß ich in meiner Jugend so viel gesoffen habe. 

Da also „mein Leben eh vorbei war“ hab ich weitergesoffen. 

Kurz danach mußte ich meinen Führerschein zum ersten mal abgeben. Über 2 Promille. Dann „war’s ja eh egal“, also noch mehr gesoffen. 

Dann ein Lichtblick: ein guter Job. Endlich kein Grund mehr zu saufen. 

Ich war im Außendienst tätig und bekam dann auf einem Autobahnrastplatz meinen nächsten epileptischen Anfall. 

Die Folgen: Job weg, Führerschein weg. Also hab ich wieder angefangen. Und nach einer Zeit hab ich einen Kasten Bier an Abend gesoffen. 

Das wurde mir dann von der Flüssigkeit her zu viel und ich bin auf Vodka-Bull umgestiegen. 

Das war „gut“, denn anfangs reichte eine halbe Flasche. 

Und es kam, wie es kommen mußte: das 3. mal der Führerschein weg. 

Es wurde immer mehr, um „alles zu vergessen“. Mir ging’s mehr schlechter. Keine Freunde mehr, die Familie wendet sich ab. Wenn Beziehung, dann nur ganz kurz, weil ich zu viel gesoffen hab. 

Dann hab ich mich doch dazu durchgerungen, eine Therapie zu machen. Seitdem bin ich trocken. Aber seitdem habe ich ein viel größeres Problem: weil ich abends meine aufgestauten Probleme vom Tag nicht mehr weggesoffen hab, habe ich ein extremes psychisches Problem, eine Angst-und-Panik-Erkrankung. Deshalb muß ich noch mehr Medikamente nehmen, was aber nicht wirklich hilft. Mein Arzt sagt, daß es mir viel schlimmer gehen würde, wenn ich sie nicht nehmen würde. 

In zwei Jobs habe ich wegen dem Druck von oben Panikattacken bekommen, wo ich sogar ins Krankenhaus gebracht werden mußte. 

Nach dem zweiten Fall sagte mein Arzt, daß ich nicht mehr weiterarbeiten darf, es ist zu gefährlich für Kollegen, im Straßenverkehr, für mich. 

Deshalb bin ich seit über 10 Jahren berufsunfähig, bin Rentner, seitdem ich 39 bin. 

Als junger Mensch denkt man, daß es doch toll ist, Rentner zu sein, nicht mehr arbeiten zu müssen, einfach faul auf der Couch liegen. 

Aber die Freunde, die ich wiedergewonnen habe, weil ich trocken geworden bin, haben dann nur gesagt, daß ich „zu faul zum Arbeiten“ bin, und haben sich dann ganz abgewendet. 

Ich bin seit fast 10 Jahren ganz alleine. Eltern und Großeltern gestorben, keine Kinder, keine Freundin. Ich habe niemanden, mit dem ich mal über Probleme reden kann, mit dem ich mich mal treffen und lachen kann. 

Und das alles NUR, weil ich als Jugendlicher mehr vertragen wollte. 

Also, Michael, BITTE nimm Dir die Schilderung meines beschissenen Lebens zu Herzen und versuche nicht, mehr zu vertragen!

Es muß nicht so schlimm kommen, wie bei mir. Aber wenn Du eher versuchst, „nicht so viel zu vertragen“, dann ist das ein absolut guter Anfang, daß es nicht so schlimm kommt. 

Ich wünsch Dir alles Gute,

Markus

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

MAD1989  25.08.2024, 18:18

Wow, Respekt für deinen Offenheit und danke, dass du damit andere versuchst vor der "Volksdroge" zu bewahren!

maximark  25.08.2024, 22:40
@MAD1989

Ich hoffe, daß das viele lesen! sehr viele.

Und wenn ich auch nur EINEN davor bewahren kann, bin ich glücklich!

1 ganze Flasche ist am tag schon zuviel und wenn man was nicht verträgt Finger weg