Kann man auch Speisestärke verwenden, um Alkohol herzustellen?
Ich habe ein „Problem“. Als ich das erste mal 1 Liter Wasser mit 100 Gramm Zucker und einer Tüte Hefe vergoren habe, waren nach 5 Stunden schon die Flasche voll mit Druck. Jetzt habe ich 250g Gramm. Liegt es daran, dass jetzt kein Druck mehr kommt? Zumindest kein starker? Am Anfang hatte ich braunen Zucker verwendet, jetzt Puderzucker. Macht das einen Unterschied? Ich habe noch etwas Stärke hinzugefügt, weil ich gehört habe, das man das auch verwendet, aber wofür genau Stärke?
1 Antwort
Hast Du 250g Zucker auf 1Liter Wasser angesetzt? Diese hohe Konzentration ist zuviel für die Hefezellen, das killt sie. Setze Wasser zu, damit Du auf dieselbe Konzentration wie beim letzten mal kommst. Mit Glück sind noch ein paar Hefezellen übrig, und die Gärung beginnt.
Stärke wird nicht funktionieren. Hefe braucht Zucker. Sonst müßte man Getreide nicht erst mälzen, um Bier herzustellen. Oder Reis mit einem speziellen Pilz behandeln, um dann Sake zu machen.
100g auf 1l hat ja beim letzten Mal bei Dir funktioniert. Dann würde ich das mal als guten Wert annehmen. Ich mache Fruchtwein selbst, und ich starte mit noch geringerer Konzentration, und füge langsam Zucker bzw. Honig zu, um mich an das Gärende ranzutasten.
Achso ok. Die Gärung fand erst gestern um 18 Uhr statt, also da hab ich angefangen alles zu vermischen. Ist noch gerettet oder? Hatte eine halbe 2 Liter Flasche, jetzt ist sie fast voll, so 3/4. insgesamt sind da 250g Zucker, Apfelsaft und Honig und Wasser drinne. Gerade hab ich aber nur Wasser nachgefüllt. Jetzt bildet sich langsam wieder Schaum. Ist noch gut gegangen?
Schaum ist gut. Die Hefe ist aktiv. Gärverschluß hast Du drauf?
hab keins. Drehe immer den Deckel auf, um Druck rauszulassen. Allerdings hab ich jetzt nochmal neue Hefe dazu getan, weil wenig kam, und ich habe die ganze Lösung 3 Stunden offen an der Luft gelassen, damit sich die Hefe vermehrt. Jetzt riecht es leicht nach Essig, aber immernoch nach Apfelsaft mit Honig. Ist das schlimm? Es ist etwas anderes als Essig, aber was ähnliches, das rieche ich
Du solltest Dich noch mal grundsätzlich mit der Weinherstellung beschäftigen. Die alkoholische Gärung muss immer unter Sauerstoffabschluss stattfinden, sonst verstoffwechselt die Hefe den Alkohol weiter zu Essig. Wenn die Gärung stürmisch ist, also viel CO2 entsteht, reicht auch ein Tuch. Danach muss aber unbedingt ein Gärverschluss drauf.
Übeigens laden offen gärende Gefässe eine bestimmte Art von Fliegen ein, die nicht umsonst auch Essigfliegen genannt werden.
Wenn Du noch Info zur Weinherstellung suchst, lies Dich mal durch diese Website:
Fruchtweinkeller | Craft Wine selber Herstellen
Der Betreiber ist Mikrobiologe und weiß sehr viel über die kleinen Helfer, die den Alkohol produzieren. Ich habe viel von dieser Seite gelernt. Seitdem gelingen meine eigenen Weine hervorragend.
Also ein paar hefezellen habe ich noch, weil etwas Luft rauskam
Achso ok. Jetzt verstehe ich. Was ist eine gute konzentration?