Kann ich (w/17) zu meiner befreundeten Familie ziehen? Bin ich berechtigt mir Hilfe zu suchen?
Ich (w/fast 17) habe ein Problem mit meinem „zu Hause“.
Seit dem ich denken kann streiten sich meine Eltern sehr laut und nahezu jeden Abend. Sie tun dies auch immer vor mir. Ich leide schon seit längerem sehr stark darunter (SVV, Depression usw.), vor allem da mein Vater auch oft Alkohol trinkt und dann unberechenbar ist.
Er macht mich und meine Mutter psychisch fertig und ist hat sie auch schon geschlagen. (Bei mir war es kurz davor).
Seit einigen Monaten gehe ich eigentlich nur noch weg, bin kaum noch zu Hause. Meine Eltern finden dies aber beide schrecklich und machen mich jeden Tag damit extrem runter. Sie sagen mir immer wieder, dass ich nichts bin und mich niemand mag oder unterstützen wird.
Mit meinen beiden Eltern lässt sich nicht reden, mein Vater ist sehr aggressiv und auch meine Mutter hat mittlerweile seine sehr verbal aggressive Art angenommen.
Mir geht es damit wirklich schlecht, meine Kraft ist am Ende und ich weiß nicht mehr weiter. Ich kann nicht mehr.
Ich habe niemanden in meiner Familie, der mir helfen kann. Aber meine Eltern haben eine befreundete Familie, den ich mich anvertraut habe. Mit meinen Eltern reden nützt aber auch nichts (haben wir bereits versucht, meine Eltern sind aber nicht einsichtig und sehr nazistisch). Ich brauche wirklich Hilfe, eine Wohngruppe kommt für mich jedoch nicht in Frage. Außerdem habe ich immer Angst keine Berechtigung dazu zu haben, Hilfe zu suchen. Aber ich halte es nicht mehr aus.
Besteht die Möglichkeit, dass ich zu der befreundeten Familie ziehen kann? (Diese würde auch zustimmen)
Ich wäre auch bereit zum Jugendamt zu gehen, aber ich würde sehr gern bei der Familie unterkommen.
Meine Eltern würden aber niemals ihr Einverständnis geben.
5 Antworten
Ohne das deine Eltern zustimmen nicht.
Wenn du dich ans Jugendamt wendest und um Inobhutnahme bittest ist das Jugendamt im Prinzip verpflichtet das auch umzusetzen.
Sehr wahrscheinlich würdest du dann in eine Wohngruppe oder eine betreute WG kommen.
Du kannst beim Jugendamt nachfragen ob es eine Möglichkeit gibt das dich diese Familie als Pflegefamilie aufnimmt. Ganz ausgeschlossen ist es nicht wird aber sehr selten möglich sein.
Ein Elternteil dieser Familie müsste dann auch eine Schulung absolvieren um überhaupt offiziell Pflegekinder aufnehmen zu dürfen. Ob sie dich erst nach absolvierter Schulung oder mit Ausnahmegenehmigung auch schon während die Schulung läuft aufnehmen dürfte kann ich dir nicht sagen.
Ein Termin beim Jugendamt kann auf jeden Fall nicht schaden.
Dort wird man dir sagen können was man dir anbieten kann.
Davor das man dir dort sagt daß du nicht berechtigt bist Hilfe zu bekommen davor musst du keine Angst haben. Das wird nicht passieren.
Du hast ein Beratungsrecht beim Jugendamt. Diese sind dazu verpflichtet, dir umfassend über Jugendhilfemaßnahme Auskunft zu erteilen.
Gegen deinen Willen wird das Jugendamt nichts unternehmen. Das schlimmste, was passieren kann ist, dass die Situation so bleibt wie sie jetzt ist.
Natürlch bist du berechtigt dir Hilfe zu suchen. Und du solltest es auch machen. Aber du kannst leider nicht bestimmen wohin du kommst.
Wenn also das Gericht - denn über das muss es laufen, das Jugendamt selber kann da dann nichts entscheiden - sagt eine Wohngruppe ist für dich am besten, so wirst du dich fügen müssen. du kannst selbstverstenlich den Wunsch äußern bei dieser Familie unterzukommen. Und sollten sich deine Eltern doch noch einsichtig zeigen und dies auch befürworten, so steht dem auch nicht viel im Wege.
Also so tief bin ich auch nicht in der Materie drin. Aber wenn du weg musst dann heißt das ja quasi das Aufenthaltsbestimmungsrecht, teilweise oder auch ganz das Sorgerecht wird ihnen entzogen. Heißt also dann auch sie könnte es nicht verhindern. Da müssten sie schon sehr gute Gründe haben. Und nur: die Familie mögen wir nicht" ist KEIN Grund
Kannst du. Aber sie können dann trotzdem die Polizei auf dich hetzen, weil sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben.
Du könntest dich an das Jugendamt wenden und deine Situation schildern.
Wenn meine Familie sich jedoch wie zu vermuten lässt nicht einsichtig zeigt. Oder sogar es nicht befürworten, dass ich zu der Familie gehe. Haben sie da Mitspracherecht? Könnten sie das aktiv verhindern?