Ist ein Leben, dass nur noch mit Drogen/ Alkohol erträglich scheint, besser als kein Leben?

23 Antworten

Hallo, Annabella 1105,

Dein Leben hat auf jeden Fall einen Sinn, auch, wenn Dlu ihn vielleicht nicht immer erkennst. Wenn ich Deine Frage hier so lese, dann gibt es da doch positives, um das Dich viele Menschen beneiden. Du hast einen großen Freundeskreis, hast Menschen, die zu Dir halten. Menschen, die Dir die Antwort doch schon geben. Indem sie zu Dir halten, zeigen sie Dir doch, wir lassen Dich nicht alleine, Du bist uns wichtig und gehörst zu unserem Leben.

Und dann gibt es die Annabella, die verzweifelt ist, weil sie das Leben nicht erträgt, die Hilfe unt Unterstützung beim Alkohol und den ganzen anderen Stoffen... - ist ja ein halbes Chemiewerk...... sucht. Die dann ganz kurz vergessen kann, was sie im Leben so quält, die nur auf diese Weise, nicht spüren muss, dass sie nach wirklicher HIlfe und Unterstützung sucht Jetzt weißt Du, was das Wort Sucht bedeutet. Du suchst nach etwas, was Dich stark macht, was Dir Erleichterung verschafft und das Leben ertragen läßt. Was das ist, wird eine große Aufgabe sein, wenn Du den Mut fasst, das Leben wieder an zu nehmen. Du hast erkannt, dass Alkohol Kokain und Co nur die Illusion verschafft, dass alles gut wird. Mache Dich auf den Weg, eigene Schritte ins Leben zurück zu finden, das Leben so zu gestalten, den Bauplan Deiner Umwelt so zu gestalten dass Du ihn aushältst. Deine Freunde werden Dir die Hand reichen und Du solltest diese Hände ergreifen, weil sie Dich in die Realität zurück holen kann.

Wenn Du hier fragst, was sinnvoller ist, eine Welt mit Drogen zu ertragen und eine Illusion zu spüren oder der Tod, dann ist das eigentlich keine wirkliche Alternative... und das weißt Du auch, Eine Alternative ist / wäre.... " Ich gehe durch das Leben, mit meinen Freunden und alles was schwer zu schaffen ist, muss ich nicht alleine schaffen, da hole ich mir eben eine helfende Hand die mich begleitet. Das heißt nicht, dass Du dann ewig glücklich bist, aber zum Leben gehört alles, Kummer, Sorgen, die Aufgabe eigene Probleme zu lösen.... genau so, wie Glück, Liebe und Geborgenheit, Spaß und Freude. Erst alles zusammen machen das Leben bunt.

Fange an, das Leben anzunehmen, Du schaffst das Du bist nicht alleine und die Erfahrung, dass Dir Deine Freunde genau das zeigen, wird Dir den Mut geben, alles neu zu ordnen, zuversichtlich die Kraft aufzubringen, durch Therapie zu erkennen, das man lernen kann, das Leben auch ohne Drogen zu ertragen. Das ist die eigentliche Alternative. Die beiden Varianten, die Du aufgezählt hast, bedeuten beide den Tod, lebendig Begraben zu sein oder tatsächlich Mausetod. Indem Du diese Frage stellst, hast Du Dich schon gegen beide entschieden. Was Du suchst ist eine Möglichkeit ins Leben so zurück zu finden, dass zu Deinem Freundeskreis nicht noch Kumpel Alkohol, Droge 1 oder 2 oder 3 dazu gehört. Mache Dich auf den Weg, es gibt sooooo viele Möglichkeiten, das Leben wieder ertragen zu können, auch, wenn davor so mancher Stein aus dem Weg geräumt werden muss. Verliere nicht den Mut, es gibt so viele verschiedene Therapiekonzepte, die Du wählen kannst. Aber den Weg in eine Sucht- und Drogenberatung, den mußt Du zunächst einmal gehen. NImm doch jemanden nahestenden zur Beratung mit. So lange, wie Du unter Drogen lebst, so lange wirst Du vielleicht auch investieren müssen, bis Du wieder davon los kommst. Aber es lohnt sich und das weißt Du doch auch, Annabella. Vielleicht wirst Du mal einen Schritt vor und einen Schritt wieder zurück gehen, aber wichtig ist die Richtung und das Du mutig Dein Ziel nicht aus den Augen verlierst.

Versuche heraus zu finden, was Dir so schwer in diesem Leben fällt, was das Leben so unterträglich macht, Wenn Du darauf Antworten findest und auch eine Antwort, was sich in Deinem Leben ändern muss, wenn Du erfährst, dass es auch Möglichkeiten für Dich gibt, mit den Widrigkeiten des Lebens klar zu kommen, dann liebe Annabella, wirst Du es schaffen und kannst den falschen Freunden, die Dich nur blenden, den Drogen Lebewohl sagen.

Ich wünsche Dir, dass es Dir gelingt. Bleib bei Deinen Freunden und achte, das sie Dir die Hände reichen.....

Alles Gute.


Anthracis  07.02.2012, 01:38

Schöner Post.

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Hi Annabella,

ich kenne dich nicht und deine Ausführungen über dein soziales Leben sind nicht gerade aussagekräftig genug, um daraus große Schlüsse zu ziehen. Aber für einen Suizid reicht es bei dir nicht. Weißt du, warum? Weil dir BEWUSST ist, dass du beliebt bist! Du weißt, dass deine Gegenwart geschätzt wird. Das macht dich zwar nicht direkt zufrieden aber es reicht aus, damit der Lebenswille stärker ist. Sich einsam zu fühlen, kann zig Ursachen haben, wäre Schwachsinn, das hier alles aufzulisten. Das wäre auch eher dein Job und nicht meiner. Denn das kannst nur du herausfinden, wenn du in dich hineinhören würdest und ehrlich zu dir selbst wärst.

Dein Drogenkonsum scheint Platzhalter zu sein für Halt in deinem Leben, den du nicht hast. Ein ziemlich gefährliches Unterfangen, denn die Spirale führt nach unten! Und auch, wenn du es nicht wahrhaben willst, du fährst mit hinunter, aber du merkst es nicht! Ich könnte dir jetzt sagen, lass es sein, lerne zu leben ohne Rausch aber das übernehmen bestimmt schon genug Leute. Hast du Angst zu scheitern? Nicht vor anderen, sondern vor dir selbst? Ich kenne Situationen, in denen man an sich selbst zusammenbricht, der Alkohol kommt mit Heiligenschein und Engelsflügeln, obwohl er der Teufel ist. Künstliche Erleichterung bringt Hoffnung, dass es besser wird, auch wenn sie kurz ist. Schluss zu machen ist die für dich logische Folgerung aus ewigem Leid. Wenn man nichts mehr spürt, spürt man auch keinen Frust und nichts zu spüren ist besser als Schmerzen in der Seele zu spüren. Aber nichts zu spüren heißt auch, keine Erleichterung zu spüren, keinen Frieden, keine Liebe. Wo nichts ist, kann nichts gefühlt werden. Willst du wirklich nichts mehr fühlen? Denke doch mal an die schönen Momente deines Lebens. Verknüpfe Emotionen in Musik und genieße sie, auch wenn sie weh tun. Fühlen ist ein Geschenk, keine Strafe. Du bist für ein Menschenleben gemacht, denn du hilfst deinen Mitmenschen genau so, wie du jetzt Hilfe erforderst. Und wenn es nur Antworten bei GF auf irgendwelche total dämlichen Fragen sind. Denn Beliebetheit hat immer mindestens einen Grund. Denk mal darüber nach, warum du beliebt bist. Magst du dich selbst nicht oder fühlst du nur Leere? Das erste kannst du lernen, Leere kannst du füllen.

Der Tod ist wie eine Löschung. Du willst dich nicht löschen, du willst dich füllen. Warum? Weil es der bessere Weg ist. Das wirst du erfahren. Denn es wird der Zeitpunkt kommen, an dem du den Weg aus dem Abgrund geschafft hast. Ich bin nicht religiös, ich will dich nicht bekehren. Selbstzweifel, Wut, Ohnmacht - das alles ist mir nicht fremd. Ich habe über lange Zeit gelernt, einen Fick auf die Meinung der anderen zu geben, denn manchmal wollen sie dir nicht helfen, sie wollen dich zerstören! Ich habe lange gebraucht, um zu lernen, mich selbst zu schätzen. Die Lösung liegt nicht im Tod, Tod ist nur Flucht und Flucht ist ein Zeichen von Schwäche! Sie liegt nur bei uns selbst! Die Realität ist nur der Film, in dem du mitspielst. Annabella, lerne der Regisseur deines Films zu sein! Du bestimmst die Realität.

Erkennst du dich in dem Song wieder, Schwester?:


Saijka  07.02.2012, 12:16

Hammer Song besonders der Part von Curse...seine lieder sind sowieso immer ein bisschen tiefsinniger....daumen hoch

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Mir geht es wie Dir. Nach einer Interferon-Therapie hatte ich lange schwere Depressionen. Aber seit etwa 5 Jahre sind sie wieder weg (ohne Medikamente). Und jetzt kommt es plötzlich wieder. Antidepressiva hat bei mir eigentlich gar nicht geholfen, auch nach monatelanger Einnahme verschiedener Sorten. Mein Arzt war auch der Meinung, dass Antid. bei mir nicht Anschlägt; warum auch immer.

Jetzt bin ich auf der Such nach einer Droge, die mich (zumindest stundenweise) meine Ängste und Traurigkeit nimmt. Aber da hab ich noch nicht gefunden. Ich habe also die Droge, die das Lebern erträglicher macht noch nicht gefunden.

Alls ich noch jung war, hatte ich noch viele Freunde, mit den ich oft Hanf konsumiert habe. Damals war das toll und wir haben viel unternommen und gelacht. Dann hat ich 30 Jahre nichts mehr genommen,. Letzten hatte ein Freund einen Joint dabei und hat mir auch was gegeben. Das hat mich aber extrem Paranoid gemacht (grundlos). Am nächsten Tag habe ich es nochmal probiert, aber es bleibt dabei; Hanf macht mit unerträglich paranoid.

Jetzt probier ich mal Methadon aus. Und weil Methadon angeblich aggressiv macht, werde ich auch Heroin besorgen und ausprobieren. Die Suchtgefahr ist mir bewusst, soweit willl ich es nicht kommen lassen.

Zu Deiner ursprünglichen Frage: Die Welt ist absurd und das Lebe ist sinnlos. Jeder der was anderes behauptet steckt in irgend einem religiös angefärbten Trip. Es ist keine Frage von schlechter oder besser, sondern eher eine Frage von Heiterkeit aus Verdrängung oder Leiden durch rationales nachdenken.

Ich denke, wenn ich keine Verwandte hätte, denen ich noch nicht ganz egal bin und wenn ich mich nicht so vor den Tod fürchten würde...

Deine Frage bringt mich in ein moralisches Dilemma. Weder ja noch nein sind richtig. Aber das weißt Du selbst und dieses Dilemma macht Dich vermutlich kaputt. Dilemmata bringen jeden Menschen an den Rand der Erschöpfung, wusstest Du das?

Neben Depressionen und Drogen hast Du daher sogar noch einen Dritten Gesellen der Dir das Leben gerade schwer macht.

Daher bleibt aus pragmatischen Gründen gerade kein Platz für eine andere Antwort als:

JA! Das ist es!

  • Immer eines nach dem anderen.

Ich werd dir keinen Selbstmordanstoß geben... Jedes Leben ist lebenswert, man kann auch von Drogen und Alkohol abkommen, wenn man so eine Unterstützung wie du hast. Das liegt einzig und allein an dir...