Gelangweilt vom eigenen Leben?
Jeder Tag verläuft ziemlich gleich: langweilig. Ich bin Schüler, 16 Jahre alt und ziemlich introvertiert, was bewirkt, dass ich keine wirklichen Freunde hab, selbst wenn ich wollte, könnte ich nur alleine Dinge unternehmen. Aber selbst wenn, würde sich mir die Frage stellen: was unternehmen? Die meisten in meinen Alter besaufen sich, rauchen Sisha oder tun andere -für mich langweilige- Dinge.
Ich bin einfach komplett antriebslos, langweile mich an Schultag, sowie am Wochenende. Es gibt einfach nichts, worauf ich mich freuen könnte. Einzig vereinzelt Filme und Serien können mich kurzfristig unterhalten, wobei die meisten schon "ausgeguckt" sind. Auch meine Aktivität in einem Sportverein lenken mich kurzfristig vom öden Alltag ab, jedoch verliere ich auch dort langsam die Lust, da ich auch nicht der beste Fußballer bin.
Obwohl ich gute Noten in der Schule hab, wüsste ich nicht, wie sich in Zukunft da was ändern sollte, an der stetig präsenten langweile.
Ich denke, jeder, der das hier liest, kann sich denken, dass bei mir langweile einen großen Platz ein meinen Leben einnimmt- warum sollte ich sonst ein so einem Portal wie diesem, mir so viele Zeit nehmen, einen Text zu schreiben, ohne zu wissen, ob es überhaupt eine Antwort gibt..
Letztlich hoffe ich natürlich auf Antworten, auf Ratschläge, was man machen könnte, damit es doch 'besser wird'. Vielleicht war hier jemand schon mal ein einer ähnlichen Situation, bei dem sich aber alles zum guten gewendet hat?
Vielen dank, für alle Antworten im Vorraus (falls es welche gibt).
10 Antworten
Wie wäre es, wenn du mal probierst ein Instrument zu spielen? In Vereinen trifft man dann auch viele Leute, ohne Verein hat man zumindest keine langeweile und man hat später was davon.
Magst du Tiere? Dann könntest du im Tierheim mal anfragen, ob du nicht mit einem Hund spazieren gehen kannst oder irgendwie anders helfen.
Gibt es AG´s an deiner Schule? Da könntest du eine besuchen.
Wie wäre es mit einem Nebenjob? Da lernt man auch Leute kennen, hat was zu tun und man bekommt Geld dafür.
Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein -aber vielleicht hilft dir ja was davon
Du musst dir gute freunde finden. Dann könnt ihr zusammen sachen unternehmen und so weiter. Vielleicht auch ein haustier ? Hund?
Und das wichtigste: such dir ne freundin
Viel spass
Hermann Hesse
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Das ist bei Introvertierten oft so, dass sie nicht genügend Höhepunkte im Leben haben. Weil sie sich viel zu sehr von der Masse isolieren. Geht/ging mir auch so.
Aber dennoch bin ich mit meinem Leben zufrieden. Ich schaffe mir selbst Höhepunkte.
Zum Beispiel bei der Arbeit sehe ich es als persönliche Herausforderung an, meine Arbeit bestmöglich zu schaffen. Zurzeit habe ich sehr viel davon, da meine Kollegin dauerkrank ist. Ich muss also die Arbeit für zwei bewältigen. Ich frage mich zwar jeden Tag, wie ich das wieder geschafft habe. Aber dennoch schaffe ich es immer wieder.
Wenn du denkst, dass du beim Fußball nicht gut genug bist, suche dir einen anderen Sport. Einen, der dich ausfüllt und befriedigt.
Du brauchst Erfolgserlebnisse.
Rilke:
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Alles Gute für Dich, bleib stark, die ZEIT ist auf Deiner Seite!
LG,Skyberlin