Frage an Christen: Kann man sich ohne "Umkehr" bekehren, bzw. bringt es dann was?
Also wenn man Jesus Christus als seinen Retter und Erlöser angenommen hat, aber die Umkehr einfach nicht hinhaut und man immer wieder die gleichen Sünden begeht (ich komme vom Alkohol schwer weg)...
14 Stimmen
17 Antworten
Wenn du Jesus als deinen Herrn bekennst und ihm deine Sünden offenbarst, bist du gerettet.
1. Johannes 1,9: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen so ist er Treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. (Schlachter 2000)
Apostelgeschichte 2,30: Da sprach Petrus zu ihnen: Tut buße und jeder lasse sich Taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Lukas 6,37: Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.
Sprüche 28,13: Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
Psalm 86,5: Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen.
Psalm 32,5: Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.
Bei weiteren Fragen gerne Melden. Ich hoffe ich konnte helfen
Alkoholismus ist eine Krankheit, genauer eine Suchterkrankung, keine Sünde.
Außerdem: Wenn du erst vor Gott okay bist, wenn du nicht mehr sündigst, wozu dann die Gnade?
In der Gnade ist deine Sünde erlöst. Unsere Aufgabe als Christen für unser ganzes Leben ist, diese Gnade zur Vollendung kommen zu lassen, einwilligen, dass der Hl. Geist mich heiligen darf. Deshalb darf ich nicht einfach weiter sündigen, aber mich mit meiner Sünde Gott überlassen, immer mehr. Auch meine künftigen Sünden sind bereits erlöst. Ich muss mich nicht selbst erlösen, indem ich meine, ich müsste nur fester glauben. Damit würde mein Glaube zum eigenen Werk. Auch der Glaube selbst ist ein Werk seiner Gnade.
Solange du an den protestantischen Sola-Prinzipien festhältst, wird das nichts; da wirst du immer wieder diese Art von Fragen stellen.
"Jesus als seinen Herrn und Retter anzunehmen" ist nur der Anfang — und das auch nicht mal zwingend. In der Katholischen Kirche — und noch viel deutlicher in der Orthodoxen Kirche — spricht man davon, sein Leben Gott zu übereignen, nicht als einzelne Entscheidung, sondern als Prozess der Heiligung, die "Vergöttlichung des Menschen" durch die Gnade und den Willen Gottes, Einswerden mit Gott, durch seine Kraft und Gnade, nicht aus eigener Kraft.
Die Sünden die ein normal entwickelter Mensch macht sind lügen, weil das entwicklungsbedingt so drin ist, und Masturbation, weil das entwicklungsbedingt so drin ist. Das sind Dinge, die wird ein normal entwickelter Mensch nicht ablegen können. Ich spreche von normal entwickelt, weil das Lügen ein teil der Selbstfindung ist und der Stellung im Sozialgefüge. Der Mensch muss auslooten wo er in der Gesellschaft steht. Die Rede ist hier von Floskeln und aus der Situation retten, nicht das gezielte Lügen. Und Masturbation ist ein Teil der psychosexuellen Entwicklung und gehört zu den angeborenen Neigungen. Wenn man das unterdrück kommt es zu psychischen Störungen, was ärztlich und wissenschaftlich bewiesen ist. Siehe auch psychosexuelle Entwicklung des Menschen. Man kann es googeln.
Jetzt ist die Frage, wenn ein Mensch normal entwickelt ist, von was soll er umkehren. Ja, man kann schlechte Gedanken haben, vielleicht rechtsradikal sein, man kann aggressiv sein oder lieblos. Von all dem kann man eine Umkehr haben. Allerdings sind das vielleicht nicht ganz die Dinge die dir da vorschweben.
Der Mensch, egal wie fromm, ist immer auf irgend eine Weise sündig. Egal wie sehr er sich anstrengt. Wäre er das nicht wäre dieser Mensch so perfekt wie Jesus. Und das ist kein Mensch und das kann sich auch kein Mensch anmaßen. Jesus ist für die Sünden gestorben. Damit der Mensch, trotz Sünden, eine Chance hat durch den Glauben gerettet zu werden. Das reicht aus um gerettet zu werden, aber es hindert auch nicht dran, weiter nach dem Perfekten zu streben. Aber in der Bibel steht auch, das man nicht durch Taten oder Worte in den Himmel kommt, sondern nur durch unverdiente Güte.
Ich finde es echt heftig, dass hier alle über irgendwelche religiösen Aspekte daherreden und das Offensichtliche leider außer Acht lassen!
Lieber Reddington98,
vom Alkohol wegzukommen ist wirklich unendlich schwer. Er ist verführerisch, wohlschmeckend und leider in Deutschland überall und an jeder Straßenecke zu bekommen. Seine katastrophalen Auswirkungen vertuscht er durch gute Laune, gute Gefühle und seiner gesellschaftlichen allgemeinen Akzeptanz.
Seine im Vergleich zu anderen Drogen sehr geringe Dosierung vertuscht, wie gefährlich er sein kann.
Es ist sehr gut, dass Du bereits erkannt hast, dass Dein Alkoholkonsum problematisch ist. Zu dieser Erkenntnis gelangen manche Menschen noch nicht einmal, wenn sie bereits eine Leberzirrhose haben.
Wenn Dir der Glaube helfen kann, vom Alkohol wegzukommen, dann ist das eine sehr gute Sache! Wenn es Dir aber dennoch nicht gelingt, dann musst Du unbedingt Hilfe von Institutionen annehmen. Geh - wenn Du es noch nicht tust - zu den anonymen Alkoholikern oder zu einer Beratungsstelle. Da wirst Du auf offene und tolerante Ohren stoßen, die Dir helfen werden.
Es ist auf gar keinen Fall ein Zeichen der Schwäche oder des Versagens, aktiv seine eigenen Laster anzugehen. Du brauchst Dich dessen nicht zu schämen. Bitte gib Dich nicht auf und such Dir in Deiner Umgebung professionelle Unterstützung.
Die zweite Antwortmöglichkeit ist Murks, denn das würde das Erlösungsopfer Jesu Christi gründlich missverstehen. Jesus hat die Schuld der Welt gesühnt, die seit der Ursünde in der Welt war und die - weil ungesühnt - den Himmel verschlossen hielt. Die Gerechten waren seit dem Sündenfall nämlich in einem Wartezustand, den man auch "Limbus patri" nennt. Jesus war das reine Opferlamm, das allein im Stande war, diese Schuld der Auflehnung des Menschen gegen Gott (Adam und Eva) vollkommen zu sühnen und den Himmel den Menschen zu öffnen. Deshalb heißt es auch im Glaubensbekenntnis "gekreuzigt, gestorben und begraben, hinab gestiegen in das Reich des Todes (Aufenthalt der Gerechten)".
Weiterhin hat Jesus Christus uns das Tor der immerwährenden Vergebung geöffnet, indem er auch für unsere persönlichen Sünden gelitten hat und gestorben ist. Er hat somit unsere Sünden getragen und gesühnt. Deshalb sind wir erlöste Menschen. Aber: Wir müssen die Erlösung auch annehmen, indem wir die vergebende Liebe Gottes auch annehmen und täglich neu suchen. und wollen. Die Vergebung geschieht nicht automatisch nach jeder Sünde, sondern durch unsere Mitwirkung. Diese Mitwirkung besteht im Erkennen, im Bereuen der Sünde, im Bekenntnis, durch den guten Vorsatz und Wiedergutmachung. Ein drauflos-Sündigen ist die Sünde der Vermessenheit, weil man auf die Barmherzigkeit Gottes hin sündigt im Sinne von "man kann alles machen, Jesus vergibt das schon".
Das Problem mit Gewohnheitssünden kann man nur lösen, indem man diese Schwäche täglich vor Gott ausspricht und ihm diese Sache übergibt. In unserer Schwachheit liegt Seine Stärke, wo die Sünde groß ist, ist die Gnade übermächtig. Das heißt, wichtig ist das Wollen, das Bemühen, das tägliche Gebet um Hilfe und Starkmut. Der Mensch ist versucht, bei den ständigen Niederlagen den Kampf aufzugeben. Ein perfekter Plan des Widersachers ist diese Versuchung. Tue das, was du kannst und das andere überlass Gott. Fange mit kleinen Übungen an "ich will heute ..... Stunden durchhalten" und dann "ich will heute nichts trinken", dann "ich will ein Wochenende lang nichts trinken" usw. Und überlege auch, woher diese Neigung zum Trinken kommt, aus Einsamkeit, Mangel an Zuwendung? Gott weiß das, Er kennt dich durch und durch.