Alkohol gegen Nervosität?
Hallo,
ich muss in wenigen Wochen einen etwas längeren Vortrag vor einem äußerst großen Publikum halten. Vor so vielen Menschen habe ich noch nie gesprochen und ich gehe davon aus, dass ich dementsprechend äußerst nervös sein werde. Normalerweise habe ich freies Sprechen, selbstbewusstes Auftreten etc. drauf und bin auch nicht aufgeregt, aber ich habe eben noch nie vor mehr als 100 Leuten gesprochen und ich denke, dass ich bei diesem Vortrag dann nervös sein werde wie nix.
Beruhigungsmedikamente etc. sind bei mir aus Erfahrung in solchen Situationen wirkungslos. Deswegen eine Frage: Alkohol entspannt doch. Wenn ich kurz vor meinem Auftritt "einen Kurzen" ziehen würde, würde mir das dann helfen, entspannter, ruhiger und gelassener zu sein? Oder muss ich da aufgrund der Nervosität und der Stresshormone weiß Gott was für Nebenwirkungen erwarten? :D
Danke für eure Antworten und nachträglich noch ein frohes Neues! :)
8 Antworten
Definitv lass die Finger davon. Alkohol gehört zu den Drogen und verändert die Gefühlswelt. Fängst Du damit an kann das schnell in eine Sucht ausarten ohne dass Du es bewusst wahrnimmst. Da rauszukommen geht nur mit argen Schmerzen, egal wie lange sie dauerte und sie bleibt ein Leben lang.
Wenn Du noch nie vor so vielen Menschen gesprochen hast dann beschäftige Dich doch lieber mit der Frage was Dich nervös machen sollte. Vor weniger Menschen zu sprechen bist Du doch offensichtich gewohnt. Auf ein paar mehr oder weniger kommt es unter dem Strich nicht an. Es kommt darauf an, ob das was Du zu sagen hast was taugt.
Ein guter Trick ist es sich vorzustellen da sitzen lauter nackte Menschen. Und schon macht sich das ganz anders in der Wahrnehmung.
Es kann auch sinnvoll sein mal im Netz zum Beispiel bei der Teleakademie nachzusehen wie andere sowas machen. Gerade in so einem Angebot findest Du viele verschiedene Menschen denen Du zusehen kannst. Und Du wirst feststellen, manche davon halten ihren Vortrag und gut ist. Es scheint sie wenig zu interessieren ob da Menschen sitzen oder nicht. Was durchaus ein guter Trick ist muss nur ein Vortrag gehalten werden um sich vor irgendwelcher Nervosität zu schützen.
Es ist übrigens in der Regel so, dass all jene Menschen, die da rumsitzen, tatsächlich zuhören WOLLEN. Sie sind also gutwillig an Dir interessiert. Deshalb stellt sich durchaus die Frage wo ein Grund für Nervosität sein sollte.
Und weißt Du was? Ich kam aus heiterstem Himmel vollkommen unerwartet das erste Mal in diese Situation. Dann gab es auch noch eine unangenehme Störung die absolut nicht vorhersehbar war. Die hat mich dann dermaßen aufgeregt dass es mir sowas von egal war wie viele Menschen da sitzen mit welchen Titeln, dass ich meine Position schlicht nutzte um das abzustellen auf friedvolle Art. Hinterher hieß es, ich sei wie ein Profi gewesen und hätte das bestimmt nicht zum ersten Mal gemacht. Mein Fazit heute: Zu viele Gedanken über ungelegte Eier sind ungesund. Putze lieber die Wohnung, räume auf und um und fang von vorne an. Das holt Dich auf den Boden und entspannt das Gehirn. Ansonsten gibt es auf youtube das Sonnengeflecht. Das ist schnell zu lernen und auch in einer solchen Situation äußerst hilfreich.
Hallo dawala,
irgendwie haben sich unsere Antworten überschnitten. Ich finde es gut, dass Sie hier über Ihre eigene Erfahrung berichten und freue mich, dass wir in vielen Dingen einer Meinung sind.
Sie haben Recht, die Titel und der Rang eines Menschen sind egal, denn er sitzt im Publikum, um etwas zu hören, über das er sich noch nicht so gut auskennt...
Herzliche Grüße CNB
Wenn, dann nur einen Piccolo oder ein kleines Bier, und dann nur, wenn das Trinken öffentlich möglich ist (z.B. der Vortrag ist am Abend und die Zuhörer trinken ebenfalls Alkohol). Sollte der Vortrag vormittags sein, würde ich auf Alkohol verzichten. Stell dir vor, jemand riecht eine Schnapsfahne. Alternativ würde ich dann Schokolade essen. Hat auch eine beruhigende Wirkung und dein Körper hat genügend Zucker zur Versorgung der grauen Zellen zur Verfügung. Auf Kaffee würde ich verzichten, der verstärkt evtl. die Nervosität (persönliche Erfahrung).
Das macht keinen sonderlich professionellen Eindruck, alleine aus diesem Grund würde ich das lassen.
Aber du mußt auch damit rechnen, dass du den Alkohol anders verträgst als sonst.
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Hast Du schon mal etwas von Selbsterfüllende Prophezeiungen gehört?
Wenn Du dir noch weiter einredest, dass Du ganz schrecklich nervös sein wirst, wird dass bestimmt auch passieren.
Denk mal logisch, wenn Du vor 60, 80, 90 oder 100 Leuten reden kannst, wo ist das Problem dann für mehr als 100Leuten zu reden?
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Helfen bei der Kontrolle deiner Ängste wird dir nicht der Alkohol, helfen wird dir, wenn Du lernst deine Ängste zu kontrollieren.
Hallo Cratz3r,
Alkohol könnte Sie verleiten, demnächst vor jedem Vortrag zu trinken...
Sie schreiben, Sie haben normalerweise "freies Sprechen, selbstbewusstes Auftreten etc. drauf und bin auch nicht aufgeregt"
Also haben Sie jede Menge Erfolge vorzuweisen! Halten Sie sich an dieser Erinnerung fest. Eine mittlere Nervosiät ist gut, denn es animiert Sie zu Höchstleistungen.
Es ist schwierig, Ihnen hier auf die Schnelle den perfekten Rat zu geben.
Wenn Sie noch Zeit und Gelegenheit haben, erlernen Sie jetzt ein Entspannungsverfahren, das leicht anzuwenden ist, z.B. Atementspannung oder "progressive Muskelentspannung nach Jacobsen" .
Vielleicht hilft es Ihnen auch, wenn Sie sich klarmachen, was genau Sie an dem Vortrag stört und schauen, ob Sie es auch anders betrachten können. Okay, 100 Leute sind eine Menge, da können einem schon die Knie weich werden ;-)
Aber: Wow! Sie haben etwas zu sagen und es gibt 100 Leute, die kommen um zu hören, was Sie als Experte zu sagen haben, toll! :-)
Wenn es Sie tröstet: Das Publikum kann sich nicht jedes Detail merken und am Ende verbleibt häufig nur der Eindruck, den Sie hinterlassen und nicht, ob Sie alle Fakten erwähnt haben. Und selbstbewußtes Auftreten haben Sie doch drauf!
Viel Erfolg und viel Glück!
Christine Naber-Blaess
Hallo, keinen Alkohol. Versuch`s nochmal mit Beruhigungsmittel und Atemübungen vor dem Vortrag. Du kannst Dir auch eine Kette umhängen oder ein Armband umlegen und Dich daran "festhalten". Versuch Dir eine Person heraus zu suchen und die dann direkt anzusprechen.