Macht hochprozentiger Alkohol schneller abhängig?

4 Antworten

Klar, die Sorge ist immer berechtigt. Wenn er sonst gar nichts trinkt und kippt sich jetzt ordentlich Hochprozentiges rein, kann es auch zu einer Alkoholvergiftung kommen.

Verbring doch mal ein paar Stunden mit ihm. Danach kannst du dir vielleicht ein besseres Bild machen.


Divanikima 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 18:06

Ja, das mach ich schon. Er kann halt mit seiner Trauer nicht umgehen. Ist innerlich sehr verzweifelt. Ich glaube er trinkt gewohnheitsmäßig sowieso immer Bier oder Wein...

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5Leonarda  11.07.2024, 19:23
@Divanikima

Wenn er gewohnheitsmäßig sowieso immer Bier und Wein trinkt, würde ich beinahe vermuten, dass er mit dem Leben an sich nicht umgehen kann und hat jetzt einen willkommenen Grund auf stärkere Mittel zuzugreifen.

OK, das klingt jetzt total böse, aber es gibt bestimmt Menschen, auf die das zutrifft. Hoffen wir, dass das in diesem Fall nicht so ist.

Trauer tut immer weh und wenn jemand gestorben ist, dann ist das immer so .... endgültig. Man sieht diese Person nicht mehr, nie mehr! Ausser es gibt die Auferstehung.

Vielleicht kannst du diesen Freund ja in körperliche Bewegung einbinden, spazieren gehen, radfahren, mit dem Boot auf einen See fahren. Oder lieber nicht mit dem Boot raus....., was willst du machen, wenn er sich ins Wasser fallen läßt?

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Divanikima 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 21:58
@5Leonarda

naja, ganz so gefährdet sehe ich ihn nicht, da er auch noch Kinder hat für die er gerne da ist. Außerdem hat er viele Freunde und Bekannte. All das gibt ihm schon einen gewissen Halt. Ich glaube er hat ein Trauma, was sich jetzt mit dem Tod seiner Frau noch mal verstärkt hat. Ich bin fast jeden Tag für ihn da, wenn er mich braucht. Er öffnet sich Stück für Stück und vertraut mir immer mehr an. So hoffe ich, dass er den Alkohol nicht zum Betäuben braucht...

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5Leonarda  13.07.2024, 10:50
@Divanikima

Insgesamt würde ich zu der Situation dann sagen: Laß nicht zu, dass er sich zu stark an dich bindet, wenn du kein Interesse an einer Partnerschaft mit ihm hast....

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Man kann auch ohne Hochprozentiges in eine Sucht abrutschen. Mein Vater hat damals auch "nur" mit Bier angefangen. Als er später dann Quartalssäufer war, kam auch Hochprozentiges dazu.

Aber ungeachtet dessen ist Deine Sorge meiner Ansicht nach mehr als berechtigt! Leider kannst Du jedoch nichts dagegen tun. Dein Freund muß selbst einsehen, daß er Hilfe braucht. Und um dahin zu kommen, bedarf es meist eines hohen Leidensdrucks!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Co-Abhängiger eines alkoholkranken Vaters

Divanikima 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 08:35

Ja, ich hoffe, dass ihm der ganz tiefe Abrutsch erspart bleibt und er vorher verzichtet.

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Waldi2007  11.07.2024, 08:53
@Divanikima

Das verstehe ich gut. Ich hoffte das ja auch bei meinem Vater. Zunächst leider vergeblich. Als er dann endlich doch noch zur Vernunft kam, war dieser ganz tiefe Abrutsch schon verdammt nah! Diesen ganz tiefen Fall wünsche ich Deinem Freund natürlich nicht - aber ich möchte Dir auch nicht unnötige Hoffnungen machen, das empfände ich als unfair.

Mir hat damals AlAnon sehr geholfen - vor allem deshalb, weil dort Menschen waren, die mir zuhörten. Menschen, die genau das gleiche durchgemacht hatten (oder noch durchmachten) wie ich! Das tat gut! Und ich habe dort viel gelernt!

Vermittle Deinem Freund, daß Du für ihn da bist, wenn er Dich braucht - aber nur unter folgenden Bedingungen:

  • Er hat nüchtern zu sein, wenn Ihr Euch trefft und während Eurer Treffen auch nüchtern zu bleiben. WICHTIG!
  • Du gibst ihm kein Alibi, wenn er z.B. nach durchzechter Nacht nicht arbeiten kann und entschuldigst keine seiner Handlungen.
  • Du leihst ihm kein Geld - er würde sich höchstwahrscheinlich doch nur Alk davon kaufen
  • In alkoholisiertem Zustand existiert er für Dich nicht!

Ich weiß, das klingt hart, aber es ist notwendig! Ohne Leidensdruck wird er kaum zur Einsicht kommen!

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Divanikima 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 10:28
@Waldi2007

Ich glaube er gehört zu den Menschen die rel. viel Alkohol vertragen, so dass er nicht alkoholisiert wirkt. Aber ich merke das trotzdem, wenn er am Abend vorher z.B. was getrunken hat... hab ihm schon gesagt, dass ich das nicht mag. Je nachdem werde ich wohl noch konsequenter werden müssen. Danke für deine Hinweise. Das ist sehr wertvoll. Noch ist er zum Glück nicht in dem Zustand, der WIRKLICH Sorgen macht. Aber wehret den Anfängen!

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Trinkt er zum Spaß oder aufgrund von Sorgen, Ängste, Probleme etc.....

Wenn er wegen Problemen trinkt ist die Abhängigkeitsgefahr höher.


Waldi2007  11.07.2024, 08:34

Steht doch in der Frage: Er hatte einen Todesfall - womöglich verstarb ein Mensch, der ihm sehr nahestand!

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Divanikima 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 08:34

Er trinkt normal zum Essen Wein...ist ein Gourmet. Aber jetzt den Schnaps finde ich grenzwertig, weil er ja evt. auch merkt, dass er sich davon in einen entspannteren Zustand bringen kann. Er kommt nämlich mit dem Verlust seiner Frau nicht klar.

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Waldi2007  11.07.2024, 09:46
@Divanikima

Dann ging meine Vermutung ja leider in die richtige Richtung...

Mt dem Alk ist es wie mit allen Drogen: Erst nimmt man das Zeug, um sich gut zu fühlen (bis hierhin noch relativ OK). Das Problem ist aber das Folgestadium, wo man das Zeug nimmt, um sich nicht schlecht zu fühlen! Und die Grenzen hierbei sind fließend...

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Es kommt auf die Menge des Gesamtalkohols an und wie oft und aus welchen Gründen konsumiert wird. Ich kenne sehr viele Alkoholiker die immer nur Wein oder Bier konsumiert haben. Im Grunde ist es egal ob man sich 3 Bier oder ein 200ml Glas Wodka runterballert, die Menge des Alkohols ist ungefähr gleich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung