Wieso lehrt die westliche Kirche so gynozentrisch?

4 Antworten

Hallo FreshMilk99,

mein persönlicher Eindruck war eher ein anderer: Antisexualität, wobei Sexualität eine Notwendigkeit zur Fortpflanzung war. Schon von Adam und Eva - hier ist Adam als erstes genannt - wurde die Frau als sündig tituliert, ihre auch sexuelle Erotik gedämpft.

Als Hintergrund vermute ich eine menschliche Archaik, die den Frauen gegenüber in Bezug auf Fortpflanzung - in der Folge in Sexualität - einen Vorteil gegenüber den Männern verschafft. Eine Dämpfung dessen - auch in religionistischer Weise - wäre ein Versuch, ein Gleichgewicht herzustellen. Ob das gelungen sei, sei fraglich.

Mit Jesu kam eine ganz andere Thematik auf den Tisch: Gott sei Liebe. Dabei ist bei Jesu schon zu erkennen, dass Liebe etwas damit zu tun hat, was Menschen geben und schenken.

Heute lässt sich die Liebe abstrakt und aus Aussagen, die nicht aus der Welt stammen, modellmäßig ableiten und auf die Menschen anwenden. Somit haben die Menschen die Wahl, zu lieben oder nicht zu lieben. Liebe oder ihr Gegenteil wird dann zu einer Lebenseinstellung - kurz: Attitude. Auch das zuletzt Gesagte lässt sich aus Überlieferungen von Jesu ableiten.

In der Wirkung der Liebe schaffen liebende Menschen Einheit sowie gleichermaßen für alle Fülle und größtmöglichen Freiraum, erhalten dies oder zumindest achten es.

Es muss uns nicht wundern, dass in einer patriarchalischen Gesellschaft die Frau mit deren intensiven Erotik weiter unterdrückt wurde. Es muss uns auch nicht wundern, wenn mit der Liebe der Freiraum einer gegenseitigen Achtung der Menschen, im Umgang so, dass sich die Menschen etwas Geben und Schenken, wo es keinen Eigennutz oder eine Befriedigung eigener Bedürfnisse unter Instrumentalisierung oder sogar Missbrauch von anderen Menschen gibt.

Das wirkt sich auf Sexualität und sexuelle Erotik insbesondere aus, wo dies der wohl größte Ausdruck von Einheit in großer Nähe zueinander betrachtet werden kann.

Sexualität wird der Pflicht zum Schaffen von Nachkommen entbunden. Dafür treten Fülle und Freiraum - Selbstlosigkeit gegenüber der Archaik - in den Vordergrund. Damit ist auch assoziierbar, dass Frauen keine Objekte zur Fortpflanzung und somit zur Sexualität sind (kein Begehren) - und das gilt auch gegenüber Männern in gleicher Weise. Wo es Begehren gab, tritt jetzt Leidenschaft und Romantik, die etwas Gemeinsames ist, auf. die Bühne.

In unserer Gesellschaft sind wir im Aufbruch in eine Ära, wo z.B. weibliche Erotik immer prominenter und weit verbreitet ist, so sie auch kein Indikator für sexuelle Bereitschaft mehr darstellt. Das Patriarchat wackelt, Hiearchien verschwinden, bewusste Verantwortung an Stelle von bewussten Herrschen tritt in den Vordergrund.

Es geschieht nicht von selbst, wir müssen es alle tief aus unserer Seele wollen. Und da sind wir wieder bei Jesu Message.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

NIX hat es damit zu tun!

Aber eben mit Menschlichkeit! - Es ist der Versuch, die Bibel menschlich zu machen! - Ich finde das einen guten Versuch - auch wenn er nicht immer gelingt!


FreshMilk99 
Beitragsersteller
 03.04.2023, 00:10

Ist die männliche Sexualität und die polygame Natur des Mannes nicht menschlich oder was?

1

Sieht es die Nicht-Westliche Kirche auf andere Art?

Ist die männliche Sexualität und die polygame Natur des Mannes nicht menschlich oder was?

Was hat das mit der biblischen Vorstellung zu tun? Die männliche Sexualität kann man leben - einfach in einer Ehe.

Gibt es eine polygame Natur des Mannes oder einfach eine patriarchale Sichtweise auf die Sexualität?

Versetze Dich einmal in die Lage einer Frau. Würdest Du da auch für die Vielehe sein?

Ich habe eine Leidenschaft für Biografien. Da begegnet man immer wieder Personen, welche ein Maximum an sexueller Freizügigkeit leben konnten. Glücklich wurden sie damit nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=FUpRZmi0qZI

https://www.youtube.com/watch?v=-y0JB8p5yCM - Sex war mein Leben

https://www.youtube.com/watch?v=YgJ0Kh3qWoo - Sucht nach Sex und Pornos

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1045309320 - Biografie von Tina Weiss - Sex war mein Leben

Das "biblische Patriarchat" hat mit Jesus nichts zu tun, es gehört ins alte Testament.