Wie werde ich solche Glaubenssätze los?

5 Antworten

Das was dir widerfahren ist, ist das menschenunwürdigste, was einer Frau passieren kann und ein solches Trauma hinterlässt tiefe Spuren für eine gefühlte Ewigkeit. Ich weiß nicht, wie sich diese Aussage für dich anfühlt, sie kommt von einem Mann. Vielleicht gibt es in eurem Ort eine Beratungsstelle, ähnlich wie bei uns, die sich speziell an junge Frauen wendet, die eine posttraumatische Belastungsstörung haben durch körperliche und sexuelle Gewalt manchmal auch in Kombination. In unserem Ort heißt diese "Frauen helfen Frauen". Eine solche Beratungsstellt kann dich dann auch gezielt an eine Therapeutin vermitteln, die sich auf diese Themen spezialisiert hat. Ich möchte die Qualität der vergangenen Therapeutin / des Therapeuten nicht minder reden, die Frage ist nur, wie geschult war sie / er in diesem Thema. In einer solchen Beratungsstelle kannst du auch Kontakte knüpfen mit Frauen, die auch Opfer von Gewalt, sexueller Gewalt waren.

In deiner Frage hast du erwähnt, dass es einen Mann gibt, der Interesse an dir zeigt. Wenn auch auf deiner Seite eine gefühlsmäßige Sympathie ihm gegenüber ist, dann zeige sie ihm. Rede mit ihm offen über dein Erlebtes und die daraus entstandenen Traumata. Bei den eventuellen Reaktionen gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder begleitet er dich auf dem Weg aus den Traumata herauszukommen, oder die Situation wächst ihm über den Kopf und er bricht das Ganze ab. Ich denke für dich ist es wichtig, dass du deinen Weg findest, solltest du schon einen gefunden haben verlasse diesen nicht und biete dem Mann an, dass ihr diesen Weg gemeinsam geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin über 60 Jahre und habe Erfahrungen gesammelt.

Du hast das eben nicht verarbeitet. Hast du dein ehemaligen Freund angezeigt? Es ist nunmal normal wenn man in einer Beziehung ist das Sex dazugehört. Nur weil ein Mann Sex mit dir haben möchte, heißt es nicht, dass er dich nur deswegen will. Wenn er dir auch normal schreibt , ihr normales unternimmt und er ab und zu mal oder abends etwas schreibt, ist es nicht schlimm. Entweder du vertraust ihn und sagst, dass du es langsamer angehen willst, weil die diesbezüglich schlechte Erfahrung gesammelt hast. Direkt das zu erzählen, würde ich erstmal nicht, weil das sehr intimes ist und du nicht weißt wie er darauf reagiert oder ggf damit überfordert ist. Würde das erst sagen, wenn du ihn wirklich gut kennst

In Therapie gewesen zu sein, bedeutet leider nicht, dass die Therapie erfolgreich war.

Sag ihm, dass du keinen Sex mit ihm willst. Wenn du möchtest kannst du ihm auch erzählen warum. Gib dir und euch Zeit, das wird schon. Irgendwann wirst du über deinen Schatten springen und es richtig geniesen können. Mach nichts wozu du nicht bereit bist


Minimalistin735 
Beitragsersteller
 14.08.2023, 22:02

Das Ding ist eigentlich will ich ja auch sex. Aber ich will auch, dass er mich als Person gerne hat und nicht auf meinen Körper reduziert. Und ich würde gerne mit ihm über meine Ängste etc sprechen, habe ich auch schon teilweise und er reagiert immer überfordert. Am Ende fühle ich mich immer zurückgewiesen..

1
eingew  14.08.2023, 22:09
@Minimalistin735

Ich fürchte das ist normal. Du musst bedenken, dass die meisten Menschen nicht ansatzweise mit Erfahrungen konfrontiert wurden, die deiner nahe kommen. Sowas zu erleben verändert den Blick auf das Leben. Und Menschen, die das nicht durchmachen mussten, haben oft Schwierigkeiten, das zu begreifen, werden sprachlos und ja, auch überfordert. Das ist die natürliche Reaktion, wenn man damit konfrontiert wird und nie zuvor damit umgehen musste.

Er will dir sicherlich helfen, weiß aber nicht wie. Im Zweifel braucht er selbst Zeit, um herauszufinden, wie das geht. Seid offen und ehrlich zueinander, soweit ihr könnt und wollt, und habt Geduld.

0

Mit ihm sprechen. Über all das. Ich weiß, es ist schwer. Aber es wird Situationen geben, in denen du unerwartet reagierst, weil irgendwas getriggert wurde. Er muss das dann einsortieren können. Achte darauf, dabei nicht zu sehr ins Detail zu gehen, wenn du nicht stabil genug bist, die Erinnerungen auch wieder weg zu schieben.

Grenzen setzen ist ne Sache von Übung. Nie vergessen, jemand, dem du als Person wichtig bist (und nicht du als gehorsames Wesen) wird auf von dir gesetzte Grenzen nicht negativ reagieren. Es ist der person schließlich wichtig, dass es dir gut geht, und dazu müssen deine Grenzen gewahrt bleiben. Und dann einfach üben. Es wird leichter. Und es hat zumindest mir Sicherheit gegeben, weil ich dadurch mehr Kontrolle bekam.