wegen religion und eltern eltern kein sex?
7 Antworten
Ich finde, das ist nicht nur ein persönliches Problem, sondern ein kollektives Problem und Thema, zu dessen Lösung du mit deinem Verhalten beiträgst.
Wenn sich Hunderte oder Tausende Frauen und Mädchen für eine liberalere Familienpolitik entscheiden und die dabei aufkommenden Konflikt in Kauf nehmen, wird sich da sicher etwas ändern.
Bis es mal so weit ist, musst du den dornigen Weg gehen und die Balance zwischen Selbstliebe und deiner Liebe zu den Eltern immer wieder neu suchen.
Kein deutscher Frauernarzt würde übrigend dem Ansinnen deiner Mutter nachkommen und ihr gegen deinen Willen Details aus deinem Intimleben verraten.
Ich wünsche dir viel Kraft für deinen einmaligen Weg...
Jungfräulichkeit wird oft völlig überbewertet. In ferner Vergangenheit war eine jungfräuliche Braut die Gewähr dafür, dass der frischgebackene Ehemann nicht versehentlich die Nachkommen eines Konkurrenten großzieht bzw. eine ledige Mutter ohne Versorger mittellos zurückbleibt. Daher haben praktisch alle Religionsstifter den vorehelichen Verkehr zur "Sünde" erklärt und entsprechend sanktioniert -was ja auch durchaus gut gemeint und mangels Alternativen der einzig mögliche Weg war. Daher hat diese Praxis und das Ideal der Enthaltung bis zur Ehe auch Eingang in viele Kulturen gefunden.Leider gibt es immer noch Kulturen, welche diese (und andere - ich sag nur "Ernährungsvorschriften") gut gemeinten jahrhundertealten Regeln bitterernst nehmen ohne diese in den Kontext der heutigen Zeit zu setzen - bis hin zum ("Ehren-")Mord... .
Aus Sicht eines Religionsstifters ist Sex ja nur eine unerwünschte Ablenkung vom Wesentlichen (nämlich zu beten, missionieren usw.) und daher zähneknirschend zur Vermehrung (der Gläubigen) geduldet. Dies ist auch der Grund warum Verhütung, Abtreibung usw. meist ebenfalls verboten ist. Da man die Menschen in den Betten meist häufiger "Oh Gott!" rufen hört, als in der Kirche, lässt sich dieses Konkurrenz-denken gut nachvollziehen ;-)
Dank Geburtenkontrolle, Safer Sex und Vaterschaftstest sind die eigentlichen Beweggründe für die Forderung nach Jungfräulichkeit längst obsolet. Jetzt geht es nur noch um den obskuren Begriff der "Ehre" - wobei meiner Meinung nach der wichtigste Beweggrund die Angst vor dem Vergleich ist ("Was ist, wenn meine Frau/mein Mann mit einem meiner Vorgänger mehr Spaß hatte...?").
Interessant ist, dass dieses Ideal dann allerdings oft mit allerlei Doppeldeutigkeiten umgangen wird. So ist es manchen Muslimen gestattet eine Zeitehe einzugehen - d.h. ein Mann kann eine Frau (Prostituierte) für eine Stunde "heiraten" und verstößt so nicht gegen heilige Gebote. Viele Gläubige - auch in der christlich-amerikanischen "Purity-Bewegung" haben einfach bis zur Ehe ausschliesslich Oral- und Analverkehr und bleiben so "rein" und "jungfräulich" bis zur Ehe... . Sex ist ja auch etwas, was den Partner nicht "abnutzt" oder "entweiht" - warum also das ganze Bohei?
Ob man also sein modernes Leben nach den Buchstaben uralter Schriften und Gebräuche richtet und ein schlechtes Gewissen haben muss, weil man nicht mehr lebt wie vor tausend und mehr Jahren, muss jeder für sich entscheiden bzw. sich überlegen, ob er sich von anderen Menschen (Pfarrer, Imam, Rabbi oder sonstwem) sein Leben diktieren lassen möchte.
Deine Eltern sorgen in den ersten rund 20 Jahren Deines Lebens für Dich - aber für das Glück der folgenden 60/70 Jahre bist DU ALLEIN verantwortlich. Irgendwann musst Du dich zwischen Liebe und Pflicht (z.B. den Eltern zu gehorchen) entscheiden. Kein Mensch kann Dir garantieren, dass Du mit Deinem ersten Freund auf ewig glücklich wirst - aber wer es nicht versucht wird sich auf ewig die Frage stellen, ob man mit ihm nicht doch glücklich geworden wäre. Vielleicht ist auch erst der zweite oder dritte Mensch, auf den Du dich einlässt, "der Richtige" - meist kann man das erst nach ein paar Jahren beurteilen, wenn die erste Verliebtheit abgeklungen ist und man sich dem Alltag gemeinsam stellen muss. Blöd, wenn man dann schon verheiratet ist und eine Trennung kompliziert wird... . Rein rechtlich darfst Du ab 14 Sex haben und sobald Du 18 bist, kannst Du alleine entscheidest wen Du heiratest, wo Du wohnst - und wer z.B. Deine Kinder sehen darf. Meiner Erfahrung nach kann man ohne Eltern prima zurechtkommen - aber ohne einen Partner, den man liebt, sehr viel schwerer!
Ein Frauenarzt kann übrigens NICHT feststellen, ob Du bereits Sex hattest oder bereits so geboren wurdest bzw. Dein Hymen auf andere Art und Weise (Selbstbefriedigung, Sport...) beschädigt wurde. Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch gegenüber Deinen Eltern - d.h. ein Arzt dürfte Deiner Mutter NICHT gegen Deine Willen etwas über den Zustand Deines Jungfernhäutchens mitteilen!
Sollten Deine Eltern weiter an solch bronzezeitlichen Traditionen und Moralvorstellung festhalten, so kannst Du Dich ggf. an das Jugendamt wenden - dann wird man es Deinen Eltern gerne nochmal erklären... .
Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein begrüßen es, wenn die Frau/der Mann auch noch andere Erfahrungen hatte, denn sonst fragen sich viele erst später, wie es denn mit einem anderen Partner wäre und gehen irgendwann fremd... . Da Sex auch ein wichtiger Faktor in einer Beziehung ist (auch wenn einige Moralapostel und Fantasie-Romantiker dies immer wieder bestreiten), sollte man sich auch im Bett verstehen. Hier den Partner erst zu heiraten und dann herauszufinden, ob man die gleichen Vorstellungen von gutem Sex hat, ist als würde man an der Schiessbude versuchen einen Treffer zu landen - blind und mit nur einem Schuss. Viel Glück dabei... .
Die Vorstellungen einer romantischen Hochzeitsnacht zweier Jungfrauen ist in der Praxis dann auch weit weniger romantisch als verkrampft, bemüht und peinlich - dann lieber eine(n) Partner(in) mit Erfahrung.
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
Du bist mit 14 sexual- und religionsmündig geworden.
D.h., seit über 2 Jahren bestimmst DU, und nur Du allein, a) ob und mit wem Du Sex hast, und b) ob Du eine Religion ausüben möchtest, bzw. wenn, dann in welcher Form.
Deine Eltern haben in beiden Bereichen genau null zu sagen. Es ist dein RECHT.
Und ein Frauenarzt würde deine Mutter freundlich aber hochkant rausschmeißen. Er hat eine Schweigepflicht und würde sich strafbar machen, wenn er deiner Mutter etwas gegen deinen Willen sagen würde.
Klar, Heimlichkeit verhindert unnötigen Stress mit den Eltern, schafft aber auch Stress. Da musst Du dann halt den für dich passenden Weg finden.
Aber wenn's hart auf hart kommt, stehen Jugendsmt und Familiengericht auf deiner Seite, und erklären notfalls deinen Eltern ihre Grenzen.
Kein Frauenarzt schaut für deine Mama nach ob du noch Jungfrau bist oder nicht.
Außerdem bezweifle ich sehr das der Frauenarzt das sehen kann.
Es ist dein Leben und dein Körper. Mach wie du es willst und erzähle es deiner Mutter einfach nicht.
Ich finde es aber ehrlich so schrecklich das es Eltern gibt die eine Religion über das eigene Kind und dessen Wünsche stellen.
Solche Menschen brauchen meiner Meinung nach keine Kinder kriegen.
Dann musst du dich entgegensetzen und dich durchsetzen, es ist dein körper und du kannst damit machen was du willst und niemand und nichts sollte dich daran hindern das zu tuhen was du mit deinem körper machen willst.