Warum darf man erst ab 16 in der Schweiz mit über 3 Jahre älter Sex haben?

Ich meine die meisten 14 bis 15 Jährigen zum Beispiel sind stärker und grösser als zum Beispiel eine 25 Jährige Frau. Wenn es Junge und Mann oder Mädchen und Frau ist verstehe ich es, sonst nicht.

Answer 1

[Libertinaerer]

Warum darf man erst ab 16 in der Schweiz mit über 3 Jahre älter Sex haben?

1. Tradition. Da gibt es kein "so und nicht anders". In Deutschland und Österreich ist das Grenzalter zw. Kindheit und der Welt der Erwachsenen traditionell 14. Deswegen wurde das später auch die rechtliche Grenze. "Grund": War schon immer so, man war es gewohnt und es hat funktioniert. Und da die heutige Sexual- und Sozialwissenschaft das deckt, ändert es auch niemand (bzw. dürfte man auch gar nicht mehr). Was zur etwas anderen Tradition in der Schweiz geführt hat, kann ich leider nicht sagen - interessiert mich aber auch. ;-) Üblicherweise hängt der Grund im weitesten Sinne mit religiöser Tradition zusammen.
2. Das Schutzalter liegt in (fast) ganz Europa zw. 14 und 16. Rechtliche Grenzen sind, zumal wenn sie in Fragen individueller Entwicklung stupide am Alter festgemacht werden, immer mit individueller Ungerechtigkeit verbunden. Das ist sozusagen "rechtlicher Kollateralschaden". In Maßen wird das noch versucht abzufangen - die 3 Jahre Toleranz sind dafür ein Beispiel (zu einem weiteren komme ich in Punkt 5).
3. Das Schutzalter markiert NICHT die Grenze, ab der man Sex haben darf, sondern das Alter, in der man das RECHT bekommt selbst über Sex zu bestimmen. In älterer Formulierung nennt man das "Sexualmündigkeit" (A & CH), in modernerer Formulierung "Recht auf sexuelle Selbstbestimmung" (D). So oder so, die Fähigkeit auf sexuelle Selbstbestimmung ist nicht angeboren sondern muss erlernt werden - zumal sich die kindliche (vorpubertäre) Sexualität von der erwachsenen (postpubertären) Sexualität grundlegend unterscheidet. Deswegen dürfen sexuell Mündige mit sexuell Unmündigen grundsätzlich keinen Sex haben. Kinder können willentlich aber nicht wissentlich zustimmen (so die fürsorgliche Befürchtung), und dieses Wissen sollen sie miteinander erlernen, ungestört von Älteren und deren andersgelagerter Eigeninteressen.
4. U16 dürfen in der Schweiz Sex haben, mit wem sie wollen - sofern der/die Partner:in nicht mehr als 3 Jahre jünger ist. Es gibt keine Grenze "nach oben", sondern nur "nach unten". D.h., wenn eine 15-Jährige mit einem 25-Jährigen Sex hat, dann darf sie das. Der 25-Jährige hingegen darf nicht. Ist also SEIN Risiko, wenn er es dennoch macht.
5. Die Schweiz hat nicht nur eine 3-Jahres-Toleranz, sondern auch eine unbekanntere, deutlich weitreichendere Toleranzregel (die D & A gut zu Gesicht stünde): Werden die 3 Jahre gerissen, so kann dennoch bei besonderen Umständen von Strafe abgesehen werden, wenn die ältere Person beim ersten Sexualkontakt noch keine 21 war. Das bezieht sich in erster Linie auf Liebespaare und ist nicht nur ein hohles Gesetz, sondern es wird auch praktisch tatsächlich so gehandhabt. Generell sehen die Gesetzgeber (und eben auch die in CH, D & A) einen Unterschied bei Jugendlichen zw. "spontanem Gelegenheitssex mit Unbekannten" und "Sex innerhalb einer Liebesbeziehung". Das kann man als Rechtslaie ggf. nicht immer leicht erkennen, aber inhaltlich findet man solche Extraregeln in vielen Gesetzen Ältere und Sex mit Jugendlichen betreffend.
6. Dass da überhaupt ein Unterschied gemacht wird, liegt wiederum an unserer Tradition. Genauer gesagt unserer sexualfeindlich christlichen Tradition: "Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller) Viele der christlich tradierten Verbote hat man in den letzten 60 Jahren auf die Müllhalde der Rechtsgeschichte gekippt, aber das ist sozusagen Kern christlicher Sexualmoral. Der hält sich etwas länger ...

Answer 2

[Goodnight]

Weile um den Schutz von Jugendlichen geht. Mit der körperlichen Kraft hat das nichts zu tun. Sehr wohl aber mit der Unerfahrenheit und Verletzlichkeit von Jugendlichen.

Wenn man mit 18 nicht fähig ist Partner für Sex im gleichen Alter zu finden, hat man sicher einen an der Klatsche.

Comments

[anonymprivat04]

In welchem Sinne verletzlich? Dann sind sie halt unerfahren, was dann?