Sind wir die Sklaven unserer Triebe?
Ich denke schon, dass wir die Sklaven unserer Triebe sind. Daraus folgt, dass wir nicht frei sind, da Sklaven nicht frei sind. Wir können also nur frei sein wenn wir bewusst auf unsere Triebe verzichten. Freiheit bedeutet also: der bewusste Verzicht auf eine Handlung, welche einen Trieb befriedigt. Zum Beispiel: Bewusst auf diese Tafel Schokolade verzichten, weil ich heute schon genug Zucker zu mir genommen habe und es deshalb nicht gesund ist. Würdet ihr dieser Definition von Freiheit zustimmen ?
5 Antworten
Dinge sind antriebslos. Tiere haben Triebe. Menschen haben Zwecke.
Triebe, wie Tiere, müssen gemeistert werden, aus der Perspektive der Menschheit, denn Triebe sind das, was die Evolution dem unintelligenten Leben mit auf den Weg gab, um zu überleben, ohne zu überlegen.
Menschen können überlegen, und den Sinn der Triebe kritisieren, sich also fragen, ob es sinnvoll ist in Zukunft den Sexualtrieb stärker zu empfinden, oder, ob es sinnvoll ist, in Zukunft den Esstrieb zu drosseln.
Das bedeutet, wir können vor der Wirkung eines Triebes das tun, was geeignet ist, diesen Trieb zu wecken, zu dämpfen, zu befriedigen, zu befeuern.
Weil wir die Folgen dieser Taten vorausplanen können, also wissen, dass wir zunehmen werden, wenn wir unseren Esstrieb befeuern, indem wir ihm nachgeben, und uns aufs Essen konzentrieren, so können wir die Triebe benutzen wie Werkzeuge.
Manche ja, manche nein.
Es gibt viele Triebe. Und "Sklave" ist sowieso nur eine Analogie.
Leider muss ich dem zustimmen, das merke ich vorallem bei mir selber in anderen Bereichen. Essen geht bei mir voll in Ordnung bin kein Mensch der durchgehend Zucker zu sich nehmen muss aber was den Konsum von Internet angeht in Bezug auf Zeit verschwenden muss ich mich wieder in den Griff bekommen.
der vergleich hingt finde ich wenn ich lust auf Schoki habe dann esse ich welche.
dann aber nicht mehr
Nee würde ich nicht so ganz zustimmen.
Man hat ja auch biologische Bedürfnisse nach Essen, Trinken und Schlafen die ich auch befriedigen muss. Bin ich jetzt also nicht frei, weil ich diese biologischen Bedürfnisse habe ?
Puh ist er wirklich frei und nicht Gefangener des Konzepts der Meditation oder Gefangener seiner Idee völlig frei sein zu wollen ?
Finde deine These ganz gut mit: Man kann niemals durchgehend frei sein, eben wegen diesen Bedürfnissen. Ist auch eine recht biologische/psychologische Sichtweise der Dinge. Ich finde du hast schon Recht man kann schon ein Gefangener seiner eigenen Bedürfnissbefriedigungsgier sein. Zum Beispiel seiner Gier nach Geltung und Selbstdarstellung oder welches Bedürfnis auch immer.
Ich würde aber auch sagen, dadurch dass ich diese Triebe auf gesellschaftlicher Ebene ausleben kann, bin ich frei. Nehmen wir eine Gesellschaft in der der Trieb der Sexualität völlig unterdrückt wird-nur zur Fortpflanzungszwecken geduldet. Dann würde ich sagen, bin ich nicht frei. Oder eine Gesellschaft in der ich mich nicht frei entfalten darf- aus welchen Gründen auch immer.
Oder eine Gesellschaft in der das Essen von Süßigkeiten Sünde ist, ich aber das Verlangen nach Zucker habe.
Wäre ich dann frei, wenn diese Bedürfnisse unterdrückt werden ?
Ich weiß nicht ob ich dir helfen konnte, aber wenigstens mal eine bessere Frage auf gutefrage.net. Danke dafür
Zum Mönch: sehr gute frage... spontan würde ich sagen, dass es darauf ankommt ob er die Meditation bloß als Mittel zur Freiheit sieht oder ob er die Meditation wirklich aus Selbstzweck ausführt.
"Ich würde aber auch sagen, dadurch dass ich diese Triebe auf gesellschaftlicher Ebene ausleben kann, bin ich frei" -> ich denke genau darauf kommt es an. Wenn ich diese Triebe ausleben KANN, mich aber trotzdem bewusst dagegen entscheide, erst dann bin ich frei für diese eine Handlung weil ich mich gegen den Drang entschieden habe meine Bedürfnisse zu befriedigen. Natürlich ist man nicht frei, wenn man gar nicht erst die Wahl hat.
Definitiv ! Ich denke bei dieser Frage gibt es kein richtig oder falsch. Mich interessiert wie andere Menschen darüber denken
Hast du eigentlich Erich Fromm gelesen ? Frage mich das so wenn ich deine Texte lese :D Wenn nicht, solltest du das auf jeden Fall mal tun :D
Also für mich ist es tatsächlich Freiheit diese Bedürfnisse ausleben zu können, weil ich sie als mein Eigen erlebe. Wichtig ist da für mich aber nicht in Maßlosigkeit zu verfallen.
Nein kenne ihn gar nicht aber schaue ich mir mal an, Danke.
Ich würde sagen man kann niemals durchgehend frei sein eben wegen den biologischen Bedürfnissen wie Essen, Trinken und Schlafen. Man kann nur für bestimmte Momente frei sein. Ein Mönch der beispielsweise 3 Tage lang durchgehend meditiert ohne trinken, schlafen und essen ist für diese 3 Tage frei.