Freund will nicht passiv sein: Was tun?
Hallo, das Problem plagt unsere Beziehung eigentlich schon seit Beginn. Es ist alles super, und nur der Sex meistens eben nicht.
Wir sind seit ca. 2,5 Jahren zusammen. Zu Beginn war ich eigentlich immer passiv, bis ich mit meinem Freund darüber geredet habe, dass ich (wie er) lieber aktiv bin. Sein Problem war, dass ee auch Schmerzen beim Stuhlgang hatte. Es kostete mich dann noch einige Wochen an Überzeugungsarbeit, bis er dann zum Proktologen gegangen ist (was ja auch nicht unbedingt angenehm ist, dort hinzugehen). Das Ergebnis: Einige Hämorrhoiden. Also, nochmal warten.
Insgesamt verstrichen so ca. 1,5 Jahre seit dem Beginn unserer Beziehung - und ich schätzte es wirklich wert, dass er quasi wegen mir (die Schmerzen waren weniger überzeugend, zumindest schien mir das so) zum Proktologen ging. Und mir fehlte es wirklich in diesee Zeit, auch aktiv zu sein.
Dann: Die Hämorrhoiden waren geheilt und wir wollten es versuchen. Mir war klar, dass das nicht direkt funktioniert wie bei jemandem, der seit 10 Jahren regelmäßig passiv ist. Das heißt also vordehnen und meistens ging es auch nur einige Minuten, aber ich hatte wenigstens das Gefühl, dass es vorangeht und freute mich eigentlich fast immer über kleine Fortschritte, auch wenn es mich gleichzeitig Geduld gekostet hat.
Je öfter es dann über die Monate nicht so richtig klappte, wurde ich frustrierter. Meistens habe ich mir nichts anmerken lassen, vor allem eben deshalb, weil mein Freund das ja ausschließlich gemacht hat, weil ich es will und nicht, weil er es will.
Immer konnte ich meine Frustration allerdings nicht verstecken, es war für mich einfach eine extreme Geduldsprobe, die bis dahin zwei Jahre gedauert hat.
Dann wurde es irgendwann deutlich seltener, und mittlerweile war er seit vier Monaten nicht mehr passiv. Wir reden ziemlich oft darüber und er meint auch, dass ihn mein zugegeben nicht immer sensibelste Ausdruck meiner Frustration verunsichert - verständlicher Weise, aber meine Geduld ist langsam einfach am Ende. Und jetzt: Vier Monate rein gar nichts. Mich macht es fast kaputt, er verspricht (und das Wort "versprechen" hat er in den Mund genommen) Besserung, während jetzt vier Monate gar nichts war.
Der Sex wird insgesamt weniger und langweiliger, auch dadurch, dass ich keine Lust mehr habe, passiv zu sein. Vielleicht nicht sehr erwachsen von mir, aber irgendwie sehe ich es auch nicht ein, nachdem ich wirklich lange darauf warte, ihm seinen Spaß zu gönnen, was ich ohnehin deutlich öfter mache als er. Letzten Endes ist die Lust bei mir, passiv zu sein, gleich null. Die Hintergründe sind da vielleicht auch nicht ganz so wichtig.
Ehrlich gesagt weiß ich einfach nicht weiter, wir wollen nächste Woche heiraten und es passt einfach alles - bis auf das Thema Sex. Und das macht mir zumindest mittel- oder langfristig wirklich Sorgen.
Es ist auch nicht so, dass ich die Beziehung momentan in ernsthafter Gefahr sehr, aber es kratzt einfach enorm an uns beiden.
7 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/nochnefrage/1637401075756_nmmslarge__1530_2195_1146_1146_c1da77d47e7b68b0b549f14ced824776.jpg?v=1637401076000)
Hi, sexuelle Vorlieben hat ein Mensch, oder er hat sie nicht. Und wenn er es schon versucht hat und so wie es aussieht, bestimmte Praktiken nicht mag, respektiere es bitte. Menschen zu Sex zu drängen, den sie nicht wollen, führt nur zu Verkrampfungen, zu Anspannung, es kann schaden! Niemand sollte etwas tun, das er nicht mag, weder Du noch er, so sehe ich es.
Vielleicht geht ihr mal gemeinsam zu einer Sexualberatung? Das empfehle ich, wenn ihr nach langer Zeit selbst keine Lösung finden konntet, die für beide passt, ich würde mit der Hochzeit warten, wenn es grundlegende Probleme beim Sex gibt.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Gentlef/1677616827677_nmmslarge__0_17_500_500_4e0d39ae65ccec9a01357e855fba4ccb.jpg?v=1677616828000)
Es ist sein Körper und er hat zu entscheiden, ob da etwas eindringen darf oder nicht. Wenn es ihm nicht gefällt oder er Schmerzen hat, dann ist passiver Analverkehr eben nichts für ihn. Das musst du akzeptieren. Wenn andere Sexualpraktiken oder aktiver Analverkehr dich auf Dauer nicht befriedigt, wirst du dir einen neuen Partner suchen müssen, mit dem du sexuell auf einer Wellenlänge bist. Das wäre definitiv besser als den Mann zu etwas zu drängen, was er nicht will.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Solenostemon/1458526800216_nmmslarge__0_0_587_587_0a98609347663ea049e310d3034ab010.png?v=1458526800000)
Mein Freund lässt mich auch nicht mehr hinten rein und auch anfassen ist nicht mehr.
Naja es war mit ihm nie so richtig gut wie mit anderen wo der Sex bis zum Schluss richtig Spaß gemacht hat, aber als Partner tut man eben sein Bestes auch wenn man eigentlich eine bessere Leistung abliefern kann wenn der andere auch dabei mitmacht.
Aber eine Beziehung geht man ja nicht nur wegen Sex ein, denn wegen Sex ist das Leben als Single viel besser weil man dort einfacher den Typen austauschen kann wenn es mit ihm keinen Spaß mehr macht, in einer Beziehung ist dies schwieriger.
Du solltest dich fragen was dir in der Beziehung am wichtigsten ist und dementsprechend entscheiden.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich hatte 10 Jahre lang einen Freund, der ebenso wie ich aktiv war, keiner von uns wollte passiv sein. Wir hatten damit kein großes Problem, es gibt auch noch andere Sexualpraktiken die Spaß machen, und man kann sich ja gelegentlich auch noch einen Dritten dazu holen oder sich - natürlich in Absprache - mal mit jemand anderem vergnügen, unter Schwulen sind offene Beziehungen nicht unüblich.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Respektiere ein Nein. Sein Körper, seine Entscheidung. Er möchte nicht. Fertig. Es macht ihm sehr offensichtlich keinen Spaß. Und das ist okay. Er darf nicht wollen.
Hör auf, ihn zu etwas drängen zu wollen, was er relativ offensichtlich nicht möchte. Akzeptiere, dass die passive Rolle eben nicht seine Rolle ist.