Coming-Out planen und durchführen?

10 Antworten

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Die Frage ist doch ob du das überhaupt musst?

Funktioniert das Leben nicht auch ohne in dem Fall? Du wirst ja sicher bei Freunden und auf der Arbeit geoutet sein? Vielleicht reicht dir das ja?

Würde dir das coming out mit 30 irgendwas vereinfachen bei deinen Eltern? Sonst lass es sein. Das Leben ist zu kurz um sich damit auch noch zu beschäftigen. Ich bin letztendlich zB auch nur sehr selektiv das ganze angehangen, weil ich wusste das es in manchen Bereichen einfach net gut ausgehen würde und mir war der Kontakt wichtiger, als auf Biegen und Brechen irgendwas zu machen, nur damit ich es gesagt habe und dafür gibt's Ärger und Funkstille.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

PhilippMainz 
Beitragsersteller
 18.06.2019, 16:30

Naja, sie versuchen seit Jahren mir Frauen einzureden und wundern sich, dass ich keine will. Aber auf diese Ursache kommen sie wohl nicht.

Das hab ich Gott sei dank schon hinter mir. Geh hin setz dich zu ihnen und sags ihnen. Erwarte krasse Reaktionen, Unglauben, Gebet sowas. Das wird Zeit brauchen. Ich kenne deine Eltern nicht, aber bei meinen wars in etwa so. Die werden sich dann die Tage drauf Hilfe suchen, in Büchern, beim Pfarrer usw. Aber da führt kein Weg dran vorbei! Ich schätze du liebst deine Eltern und wirst geliebt und DASS wird am Ende den Ausschlag geben. Ich Drücke dir fest die Daumen und wenn du magst schick ich ein kleines "Hey Gott, hör mal...." nach oben. ;)


PhilippMainz 
Beitragsersteller
 16.06.2019, 23:13

Danke! Ja mach das, denn Gott ist ja sicher auch für Andersartige da! :-)

Wie führt man als Einzelkind eines stockkatholischen Elternhauses mit Anfang 30 am Besten ein Coming-Out durch?

Gar nicht. Man stellt einfach irgendwann seinen Freund der Familie vor...

Es gibt eigentlich keine Notwendigkeit für ein Coming Out, es sei denn, du willst deine Eltern langsam darauf vorbereiten. Aber mit 30 sollten sie dir die Freiheit gegeben haben, dein eigenes Leben zu leben.


M1603  18.06.2019, 11:03

Wenn man seinen gleichgeschlechtlichen Partner der Familie vorstellt, mit ihm/ihr in der Öffentlichkeit Händchen hält oder sich küsst, etc., dann ist das alles Coming-Out; am Ende jedoch das unkomplizierteste und direkteste. So outen sich alle Heteros auch mehrmals jeden Tag.

Ich bin zwar nicht lesbisch, aber wäre ich an deiner Stelle würde ich die drauf hinweisen das du mit denen über was Wichtiges sprechen musst.

Ich würde es denen schildern seit wann du weißt das du homosexuell bist und ggf es mit dem anderen Geschlecht es versucht hast aber du dich nicht wohl fühlst. Mach ihnen klar das es dein Leben ist und dir es wichtig ist das du glücklich bist.

Ich weiß nicht wie lange du das denen schon verheimlichst, aber sag ihnen das du auf den richtigen Moment gewartet hast aber den es eigentlich nicht gibt. Das du ehrlich zu ihnen sein willst.

So würde ich es tun, aber wie gesagt bin nicht homosexuell.

Ich wünsche dir viel Kraft und Glück

Ich gehe mal nicht davon aus du lebst bei deinen Eltern - von daher, wenn es hart auf hart kommt...

Bei mir war das ganze...ziemlich schnell und vllt ungewollt.

Ich habe angefangen diverse Themen anzusprechen, z.B. wie verwerflich es doch ist das im Land X gerade wieder die Todesstrafe für Homosexuelle Menschen durchgebracht wurde. Halt immer die aktuellsten Sachen ansprechen. Wenn du merkst dass deine Eltern dort relativ abgeneigt sind, macht es vllt nicht ganz so viel Sinn.

Bei mir hat genau so das Outing auch beim muslimischen Vater funktioniert. Es hat Zeit gebraucht, bis wieder alles "normal" war, aber dennoch hat es funktioniert.