Beschneidung von Mädchen sinnlos?
Traditionell werden in manchen Ländern Mädchen beschnitten. Mal davon abgesehen, dass dies nicht so recht nachvollziehbar ist, woher kommt diese Tradition, bzw. wo hat sie ihren Ursprung ?
Eine in unsere Nachbarschaft lebende Familie fand keinen Arzt bei uns, der ihre Tochter beschneiden wollte. So wurde die Tochter ins Heimatland der Eltern verschickt, damit sie dort beschnitten werden konnte.
Handelt es sich hierbei um bildungsfremde Menschen, oder wie ist das zu erklären ?
Es gibt Arten der Beschneidung die für die Frau lebenslang schlimme Folgen hat.
Warum lassen sie es dennoch machen, bzw. bei ihren Töchtern, obwohl sie selber seit ihrer Beschneidung Probleme haben ?
Offenbar hilft Aufklärung nichts gegen solche Beschneidungen.
8 Antworten
Tatsächlich schätzt man, dass auf der ganzen Welt etwa 250 Millionen, also 1/4 Milliarde Frauen beschnitten sind. Das reicht von dem Entfernen der Klitorisvorhaut (welche vergleichbar mit der männlichen Beschneidung ist), bis zu schlimmsten Verstümmelungen. Gründe dafür sind Schönheitsideale in den entsprechenden Kulturen, kulturelle Gründe oder Hygienevorstellungen. Die weibliche Beschneidung ist nicht nur in Afrika, sondern auch in Malaysia, Indonesien und anderen asiatischen Ländern verbreitet. Es ist richtig, dass Mütter das ihren Töchtet trotz schlimmer eigener Traumata trotzdem antun. Das liegt zum einen am kulturellen Druck, zum anderen aber auch daran, dass traumatische Erfahrung oft weitergegeben werden. Viele die als Kinder geschlagen wurden, tun dies ihren eigenen Kindern auch an, usw.
Jegliche Beschneidung von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen, außer vielleicht bei Haaren und Fingernägeln, ist sinnlos!
Dieses Unwesen bei Jungen ist leider in Deutschland gesetzlich geschützt § 1361 d BGB, während es bei Mädchen ein Straftat gem. § 226 a StGB darstellt.
Man könne eine Verfassungswidrigkeit unterstellen, wenn aufgrund der Beschränkung der Vorschrift auf rein weibliche Genitalien und dem damit verbundenen Ausschluss männlicher Genitalien unterstellt.
Die Diskussionen in diesem Zusammenhang kurz vor Einführung von § 266a StGB erfolgte Legalisierung der Beschneidung männlicher Kindes in § 1631d BGB stattgefunden haben, dürften nicht ausgestanden sein.
Aufgrund der Gleichberechtigung sollte für Mädchen auch das gelten, was für Jungs gilt. Wenn bei einem Mädchen die Klitorisvorhaut entfernt wird, macht das keinen großen Schaden, genauso wie es kaum einen Schaden macht, wenn die Vorhaut bei einem Jungen entfernt wird.
Doch welchen Sinn sollen solche Beschneidungen haben ? Religiöse, traditionelle ?
Es gibt verschiedene Arten der Beschneidung die nichts anderes sind, als Genitalverstümmelung und Körperverletzung.
Dass die Beschneidung bei Jungen nicht strafbar ist, könnte daran liegen, dass viele Juden und Türken bei uns leben, bei denen Beschneidung religiöse Gründe hat. Da hätte der deutsche Staat nicht die Courage, das zu verbieten.
Einerseits ist die Beschneidung Körperverletzung die strafbar ist, andererseits spielt das offenbar keine Rolle, wenn Religionen Druck ausüben. Da wird bei uns mit zweierlei Mass gemessen.
Man macht einfach Gesetze und ist dann aus der Sache raus.
Um die Frauen davon abzuhalten, selbst auch Spaß am Sex zu haben.
So soll Untreue verhindert werden und damit die Gefahr, "Kuckuckskinder" versorgen zu müssen 😐
... Gibt wahrscheinlich auch noch mehr dämliche Begründungen
In der Tradition ist es so, dass unbeschnittene Frauen nicht geheiratet werden. Wenn sie beschnitten sind ist gewährleistet, dass sie Jungfrauen sind und ihrem Mann auch nicht fremd gehen werden.
Ganz einfach weil sie keine Lust mehr verspüren können. Es ist schrecklich, viele Mädchen sterben an den Folgen, da unsauber gearbeitet wird also irgend eine Alte aus dem Stamm das macht. Blutvergiftungen oder verbluten sind dann eben oft die Folgen davon.
Es hat also gar nichts mit einer religiösen Sitte zu tun und ist überhaupt nicht vergleichbar mit der Beschneidung des Mannes. Was oft auch aus hygienischen Gründen in heissen Ländern getan wird.
Frauen die beschnitten wurden leiden beim Geschlechtsverkehr und verspüren keine eigenen sexuellen Gelüste. Sie wurden verstümmelt und ihrer Sexualität beraubt.
Das mag so stimmen. Ich sprach von bestialischen Beschneidungen, wo zum Glück Frauen aufstanden. Voran das Model das zur Uno-Abgeordneten wurde und versucht ihren Landsfrauen zu helfen.
Sie selber wurde beschnitten, zwei Schwestern von ihr starben. Sie überlebte, hätte als ca 14 Jährige mit einem ungefähr 50 jährigen Mann verheiratet werden sollen und floh dann durch die Wüste zu ihrer Oma. Diese brachte sie zu Verwandten nach England wo sie als Magd dienen musste.
Auch dort rannte sie weg und schlug sich als Putzhilfe bei einer Fastfoodkette durch. Wo sie durch ihre natürliche Schönheit von einem Starmodefotographen angesprochen wurde und mit Hindernissen, weil sie illegal in England war zum Topmodel wurde.
Sie eröffnete dann der Reporterin die einen Bericht über ihre unglaubliche Karriere machen wollte, dass ihr Hintergrund durch viel krassere Ereignisse geprägt ist und wie ihr Leidensweg darin aussieht.
Und so wurde sie zum Sprachrohr für all die stumm leidenden Frauen die ein ähnliches Schicksal haben. Das war richtig und gut wurde die Welt aufmerksam.
Es geht dabei nicht um hygienische Eingriffe sondern um die Kastration einer Frau die zugenäht wurde und erst der Ehemann sie wieder aufschneiden wird um sich an ihr befriedigen zu können. Die Frauen können zum Teil kaum mehr Wasser lösen und werden ihr Leben lang nie einen Orgasmus haben aber den Geschlechtsakt zu erdulden wann immer ihr Mann will.
Dies mit der Beschneidung eines Mannes nur im Ansatz vergleichen zu wollen ist als ob ich jemandem der alle Zähne ausgerissen bekam sage, oh ja ich musste auch schon mal einen Zahn flicken lassen und das war echt unangenehm.
Klar ist, dass man das Problem leider nicht von heute auf morgen lösen kann. Wichtig ist aber, dass es nicht unter den Teppich gekehrt wird und man betroffene Frauen fördert um eben für die Zukunft auf einem langsamen, langen Weg dem entgegen wirken zu können.
Ich spende selten in Krisensituationen, dann spenden sehr viele Leute. Aber ich habe fünf Projekte die ich monatlich mit jeweils 50.-- unterstütze. Sie sind sorgfältig von mir ausgewählt und eines davon ist eben diese betroffenen Frauen die sich organisierten, in ihrem Aufklärungsversuch zu unterstützen.
Jegliche Beschneidung ist sinnlos (Ausnahme medizinisch notwendige) und bewusste Körperverletzung. Genitalverstümmelung bei Frauen/Mädchen ist aus meiner Sicht der Folter zuzuordnen.
Warum man das tut? Tradition, Angst, Irrglaube, Machtausübung.
Beim Jungen wird die Vorhaut (zum Teil) entfernt. Das kann in Ausnahmefällen bei einer konservativ nicht heilbaren Phimose medizinisch notwendig sein. In der Regel geschieht es aber wegen der elterlichen Religionszugehörigkeit. Dieser Zugehörigkeitritus wird kleinen Jungen einfach aufgezwungen.
Bei Mädchen ist es ein ungleich brutaleres patriarchalisches Machtinstrument. Es geht bis zur Entfernung der Klitoris mit Zunähen, sodass oftmals das bloße Uriniren schon Schmerzen bereitet, geschweige denn man noch Freude am Sex hätte, für den sie nämlich dann regelrecht wieder ausgeschnitten werden muss. Widerlich und menschenverachtend.
Es gibt für beides ausführliche Wikipedia-Artikel.
Da könnte evtl. Aufklärung helfen, wenn die Bildungsvoraussetzungen gegeben sind. Worin siehst du einen großen Unterschied, wenn die Vorhaut bei einem Jungen entfernt wird, oder die Klitorisvorhaut bei einem Mädchen ? Das sind kleinere Formen der Beschneidung
Der Hinweis mit den hygienischen Gründen kann man nicht gelten lassen. Unter der Vorhaut des Jungen bildet sich genauso Smegma wie unter der Kllitorisvorhaut. Also trifft das in heissen Ländern auch auf Mädchen/Frauen zu.
Diese brutalen Geschlechtsverstümmelungen bei Mädchen sind nicht akzeptabel.
Wie aber willst du bildungsfremden Menschen das beibringen ? Die beharren darauf. Selbst die Mütter die so beschnitten wurden und dauernd leiden, muten das auch deren Töchtern zu.