Meinung des Tages: Stellt die "Gen-Z" zu unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt?

Überdurchschnittliches Gehalt, eine fast freundschaftliche Arbeitsatmosphäre und im besten Falle die Vier-Tage-Woche; die sogenannte "Gen-Z" hat ihre ganz eigenen Vorstellung von Arbeitswelt und -leben. Doch müsste die Gen-Z mehr Kompromisse in Bezug auf den Arbeitsmarkt eingehen?

Die Gen-Z erobert die Arbeitswelt

Ja, die Gen-Z tickt in vielerlei komplett Hinsicht anders. Vor allem - so möchte man meinen - aber, wenn es um das Thema Arbeit und Arbeitsmoral geht; in Kontrast ihrer Vorgängergeneration legt die Gen-Z, also Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren worden sind, beispielsweise weitaus weniger Wert darauf, die Karriereleiter hochzuklettern. Was bei der Jobsuche primär zählt, sind vor allem eine gute Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten sowie eine großzügige Home-Office-Regelung.

Zu diesem Ergebnis kommt u.a. eine Studie der Hochschule Mainz aus dem Jahr 2022. Im Zuge der Studie wurden Bachelor-Studierende gefragt, die bereits etwas Arbeitserfahrung mitbringen. Knapp 77% war eine ausgewogene Work-Life-Balance bei der Wahl des Arbeitgebers am wichtigsten. Nur etwas mehr als 50% gaben an, dass ein Unternehmen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten müsse.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch Studien, die von Xing in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut Forsa in Auftrag gegeben wurden. Deutlich wird ferner, dass junge Beschäftigte unter 30 Jahren weitaus weniger Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber verspüren; eine Arbeitsstelle wird als etwas Kurzfristiges, temporär Begrenztes angesehen. Laut Arbeitsmarktexperte Julian Stahl sei "diese Generation [ . ] nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben".

Gerade seitens älterer Generationen wird Vertretern der Gen-Z jedoch häufig vorgeworfen, völlig unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt zu stellen...

Kritik an der Gen-Z:

Für Frank Darstein, Betreiber eines Hotels, ist Work-Life-Balance "nichts anderes als Egoismus". Darstein, der sein Leben lang viel gearbeitet hat, versteht die Einstellung vieler junger Menschen nicht. Er denkt, die junge Generation müsse, um den Lebensstandard in Deutschland zu halten, genauso viel und hart wie ihre Eltern arbeiten gehen. Er beklagt zudem eine grundsätzliche Schieflage: Viele junge Menschen zeigen wenig Bereitschaft, nachts, an Wochenenden oder an Feiertagen arbeiten zu gehen.

Forderungen nach mehr Work-Life-Balance oder Vier-Tage-Woche sind für ihn Teil des Problems und seiner Ansicht nach für zahlreiche Unternehmen in der Praxis schlichtweg nicht umsetzbar.

Ein ähnlich negatives Bild zeichnet ein britischer Unternehmer in einem Interview mit dem Telegraph: James McNeil hat im Zuge seiner Tätigkeit eine Vielzahl an Bewerbungsgesprächen mit Gen-Z'lern geführt; dabei kritisiert er ins besondere, dass viele Bewerber nicht einmal in der Lage wären, ein Vorstellungsgespräch zu führen: Viele Bewerber "kamen entweder gar nicht, zu spät oder völlig unvorbereitet", so McNeil.

Darüber hinaus bemängelt er die Arbeitsmoral mancher Mitarbeiter, die bereits am ersten Tag ihre Arbeit komplett verweigerten und eine häufig negative Grundeinstellung mitbringen würden. McNeil attestiert den Digital Natives der Gen-Z eine lobenswerte Technikaffinität, dafür aber immense Defizite in puncto Lebenskompetenzen.

Ist die Kritik an der Gen-Z berechtigt?

Viele Menschen der Gen-Z machen sich hinsichtlich des Fachkräftemangels wenig Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Tidi von Tiedemann, Geschäftsführer einer Produktionsfirma, kann die Kritik an der Gen-Z nicht nachvollziehen. Er bietet in seiner Firma flexible Arbeitsmodelle und sogar die Vier-Tage-Woche an und bescheinigt den jungen Mitarbeitern dadurch weitaus mehr Motivation. Wichtig sei es, so Tiedemann, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die angenehm und produktiv zugleich seien.

Man müsse jungen Menschen durchaus Zugeständnisse machen, so dass sie nicht das Gefühl kriegen, ausschließlich billige Arbeitskraft zu sein. Wer als Arbeitgeber nicht über Benefits nachdenke, wird ein Gros dieser Generation bei einer Stellenausschreibung höchstwahrscheinlich gar nicht erst erreichen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?
  • Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?
  • Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?
  • Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?
  • Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?
  • Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/generation-z-berufswelt-101.html

https://www.merkur.de/welt/leuten-gen-ist-ein-alptraum-unternehmer-flucht-ueber-verhalten-von-jungen-93006065.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/generation-z-arbeitsmarkt-100.html

Leben, Arbeit, Beruf, Schule, Job, Geld, Deutschland, Berufswahl, Politik, Jugendliche, Flexibilität, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Social Media, Arbeitsmarkt, Berufswelt, Generation, Home Office, Jugend, Loyalität, Moral, Universität, work-life balance, Generation Z, Meinung des Tages
Meine Eltern lassen mich kaum raus, was soll ich tun?

Also ich bin 15 Jahre alt und werde in etwas weniger als 2 monaten 16.

Ich mache gerade meinen Realsbschluss, mathe und englisch sind nicht meine stärken. Das sind die einzigsten fächer wo ich nh schlechte note habe und der rest ist im 2er/3er bereich.

Meine Eltern ist garnicht bewusst wie sehr mich das eigentlich stresst und belastet. Die machen mir sowieso ganze zeit druck wegen den prüfungen und weil ich in den beiden fächern sehr schlecht bin. Ich habe auch 2 mal die woche Mathe nachhilfe für 2 stunden, dann muss ich auch noch mein buch lesen für deutsch, dann muss ich noch für andere arbeiten lernen.

Heißt unter der woche darf ich nicht mit Freunden raus gehen.

Ich bin gerade auch in einer kennlernphase, was natürlich auch heißt das ich mit ihm gerne zeitverbringen möchte, was ich dann am wochenende immer mache.

Gestern hab ich mich mit ihm getroffen, heute sehen wir uns nicht weil er heute keine zeit hat, aber wir wollen uns morgen treffen.

Meine mutter sagt, ich darf morgen nicht raus gehen weil sie auch arbeiten muss am nächsten morgen und um 5 uhr morgends aufstehen muss und sie keine lust hat bis 22 uhr auf mich zu warten.

Ich meinte, das ich fast 16 bin und es normal ist das ich in meinem alter mehr raus gehen möchte und das all meine freunde sich auch unter der woche mit freunden treffen würden, aber nur halt ich wieder. Meine mutter antwortet nur damit "die sind ja auch alle 16 und du bist aber keine 16 und das ist mir egal“.

Ich hab dafür kein verständnis, unter der woche bin ich nur zuhause und darf nichts mit freunden machen. Dann freu ich mich aufs wochenende (Freitag,samstag,sonntag) , was mit freunden zu machen, aber sonntags darf ich auch nicht.

So ansich am wochenende darf ich länger draußen bleiben, da nehme ich den bus zurück immer um 22:31 und bin dann bei mir zuhause ca um 22:45/50 so um den dreh. Länger darf ich nicht.

Also es sind 5 min fahrt und 5-8 min nachhause laufen

Sonntags oder unter der woche würde ich halt nicht so lang bleiben, kann ich auch verstehen wegen schule. Da würde ich halt den bus zurück um 21:31 nehmen und wäre dann um 21:45/50 zuhause. Aber das darf ich auch nicht, letzten sonntag durfte ich mal raus gehen aber musste die bahn zurück um 21:09 nehmen.Meine Mutter meinte nur, wenn ich morgen raus gehen will, dann muss ich aber um 20 uhr schon zuhause sein, das ist doch viel zu früh

Ich kann sowas garnicht mehr jeden tag zuhause zu sein , ich merke sowas belastet mich halt wirklich und das ich das garnicht mag.

Ich meine ich werde in weniger als 2 monaten 16 und es macht doch keinen großen unterschied.

Was soll ich tun? und wie sieht ihr das ganze und was ist eure meinung?

Schule, Erziehung, Beziehung, Jugendliche, Eltern, Eltern überreden, Familienprobleme, Jugend, Meinung
Warum verschweigt die Politik uns die Fakten über die Armutsgefahr in der Zukunft?

Die jetzige Generation hat nur Nachteile verglichen zur Generation der Babyboomer die jetzt in Rente geht.

7 Millionen Rentner bis 2030 insgesamt.

Die junge Generation wird in den Sozialstaat und Einkommensteuer zahlen wie verrückt um die Renten der Babyboomer zu finanzieren.

Diese Leute haben die goldene Jahre genossen.

  • Viel Kaufkraft
  • Immobilien zu verfügbaren Preisen
  • Tarifbindung zu 80% und super Löhne kassiert bevor die Agenda Schröder und das Neoliberalismus eingetreten sind
  • Super Altersvorsorge Versicherungen mit 5% feste Zinsen gesichert bekommen

Während wir folgende Probleme haben werden

  • Eigentumswohnung oder Haus wird tiefer und tiefer zu Luxus werden
  • Es besteht die Gefahr dass Mieten Luxus wird
  • Auto fahren ist schon Luxus geworden und die Spritpreise sind sehr hoch. E Autos kosten im Schnitt 40.000€ bei 6% Zins und ein netto Medianlohn von 2300€ bei laufenden Lebenshaltungskosten
  • Das Altersvorsorgesystem unserer Generation ist geprägt von gierige Versicherungensfirmen mit enorme Kosten
  • Der Staat wird uns mit noch höhere Sozialabgaben erpressen um die Renten dieser Leute zu finanzieren und für uns gibt's vllt nichts mehr in 40 Jahren
  • Löhne stagnieren real seit 2008 und die Tarifbindung ist gesunken zu 41%
  • Durchschnittsverdiener zahlen schon fast den Spitzensteuersatz

Das sind Symptome der Armutsgefahr unserer Generation. 1990 vorwärts...

Warum sagt die Politik nichts dazu und warum nichts reales unternommen.

Steuerrechtsreformen, bessere Bedingungen für die Ökonomie und Kapitalbildung. Mehr Sozialpartnerschaften zwischen Gewerkschaften und Verbänden.

Mehr Besteuerung für die da oben. Mehr Einzahler in den öffentlichen Kassen.

Leben, Arbeit, Beruf, Finanzen, Schule, Geld, Geschichte, Gehalt, Wirtschaft, Rente, Deutschland, Politik, Jugendliche, Recht, Klimawandel, Psychologie, Generation, Jugend, Generation Z
Warum argumentieren viele junge Menschen heute damit?

Viele junge Menschen sagen sie wollen ihre Gesundheit nicht kaputt machen und deswegen bestimmte Berufe nicht ausüben und auch nicht unter widrigen Arbeitsbedingungen arbeiten.

Schaut man sich an wie viele dieser Menschen regelmäßig Alkohol, Cannabis, Nikotin, Mengen an Zucker, Energydrinks, Fastfood, Junkfood etc. konsumieren, finde ich das widersprüchlich.

Natürlich sollte man mit der Zeit gehen können, seine Gesundheit achten, genießen dürfen, Zeit für dich haben, Selbstfürsorge betreiben, Zeit für due Familie haben etc.

Ich finde es in Teilen aber übertrieben und wirklich nur auf eine max. Komfortzone ausgerichtet und umstrukturiert bis lustlos und motivationslos.

Zu mir: Mitte 20, Männlich.

Was meint ihr / Was meinen Sie dazu?

Ich möchte hier darauf hinweisen, dass ich nicht geschrieben oder gemeint habe, dass andere Generationen gesünder gegessen und getrunken oder weniger Drogen konsumiert haben.

Ich bitte dementsprechend darum die Frage gescheit zu lesen und auf die Frage zu antworten, nicht auf Dinge die Sie vielleicht persönlich mit einem vermeintlich übergeordneten Thema verbinden.

Sehe ich auch so 68%
Sehe ich anders 30%
Sehe ich ähnlich 3%
Sport, Freizeit, Urlaub, Arbeit, Studium, Schule, Zukunft, Geschichte, Leistung, Alter, Menschen, Politik, Jugendliche, Schüler, Psychologie, Erwachsene, Gegenwart, Gesellschaft, Jugend, Toleranz, Vergangenheit, Wandel, Werte und Normen, Wertschätzung, Zeitgeist
Wie cringe findet ihr die folgende fiktive Unterhaltung zwischen 3 Freunden?

**Alex:** Hey, hast du das neue Video von dem Lostgamer gesehen? Er hat wieder so eine grottlig verlassene Fabrik erforscht!

**Ben:** Oh, ja, same! Der Typ ist einfach nicht zu stoppen. Aber manchmal denk ich mir, ist das nicht ein bisschen too much? YOLO und so, klar, aber manchmal wirkt er echt lost.

**Charlie:** Digga, du nimmst das viel zu ernst. Der hat einfach nur Spaß. Außerdem, wer würde nicht gerne solche Abenteuer erleben?

**Alex:** Ehrlich gesagt, ich finde das auch mega. Ist mal was anderes als der übliche Content. Slayt er damit nicht total?

**Ben:** Stimmt schon. Manchmal denke ich mir, darf er so? Aber am Ende des Tages ist er ein echter Sigmachad in dem, was er macht.

**Charlie:** Ihr habt vielleicht recht. Aber wenn wir schon bei verrückten Dingen sind, habt ihr von diesem neuen Snack gehört? Der Lavasnack?

**Alex:** Haha, klingt wie aus einem Sci-Fi-Film. Aber ich bin neugierig. Gulp, was kommt als Nächstes? Eiscreme, die bingchilling heißt?

**Ben:** Side Eye, Alex. Seit wann bist du so skeptisch gegenüber neuen Snacks? Kerl*in, das ist genau dein Ding!

**Charlie:** NPC hier möchte einfach sicherstellen, dass er nicht der Erste ist, der's probiert und dann auf die Nase fällt.

**Ben:** Ach, Digga, komm schon. Leben am Rand bedeutet auch mal was Neues auszuprobieren. Wie wär's, wenn wir das am Wochenende angehen?

**Charlie:** Ich bin dabei! Wie sagt man so schön? YOLO!

**Alex:** Same! Aber wenn es schiefgeht, sage ich euch jetzt schon: Ihr seid so lost!

Liebe, Deutsch, Film, Schule, Sprache, Name, Freunde, Jugendliche, Unterhaltung, deutsche Sprache, Freundeskreis, Gespräch, Jugend, Jungs, Literatur, Outing, unangenehm, Jugendwort, Peinliche Stille, Peinliche momente, Jugendwörter, seltsam, Cringe
Ist es gefährlich bis null Uhr zu arbeiten?

Hallo liebes Forum,

ich arbeite aktuell in einem REWE-Markt in einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz nebenbei an der Kasse, immer Spätschicht bedeutet von 18-22 Uhr. Länger hat dieser Markt auch nicht geöffnet.

Jetzt bin ich (allein) nach Stuttgart umgezogen und würde mich gerne dort hin versetzen lassen. Der Marktleiter dort war sehr nett und hat sich direkt auf ein Gespräch eingelassen. Er meinte, dass sein Markt bis 0 Uhr geöffnet hat und fragte, ob eventuell (nicht immer aber manchmal) auch mal diese Schicht von mir übernommen werden könnte.

Prinzipiell habe ich da nix gegen. Würde dann mein Auto statt der S-Bahn nehmen, damit ich nachts in jedem Fall nach Hause komme.

Meine Eltern allerdings sind skeptisch, sie meinen es wäre doch gefährlich nachts so spät an der Kasse zu sitzen.

Meiner Ansicht nach ist diese Angst unbegründet. Der Markt ist selbstverständlich rund um die Uhr videoüberwacht, die Autos stehen in einer Tiefgarage und man arbeitet natürlich immer mindestens zu zweit. Zudem schätze ich Stuttgart als sehr zivilisiert ein, da ist z.B. Ludwigshafen oder Berlin m.E. gefährlicher.

Natürlich kann ich das selbst entscheiden, bin ja volljährig. Möchte aber natürlich meine Eltern auch nicht mit mulmigem Gefühl da stehen lassen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Mit welchen Argumenten würdet ihr meine Eltern überreden?

Gesundheit, Arbeit, gefährlich, Job, Angst, Menschen, schlafen, Stuttgart, Jugendliche, Eltern, Einzelhandel, Eltern überreden, Großstadt, Jugend, Kasse, Spätschicht
Wer hat da in der Familie versagt (Schulangst)?

Ein zehnjähriges Kind wird mehr oder weniger "arglos" auf eine weiterführende Schule angemeldet, was auch die Oma und weitere Verwandte wissen. Es ist denen durchweg bekannt, dass der Rektor aufgrund einer "alten Sache im kleinen Ort" ein Problem mit der Familie bzw. insbesondere mit der Oma hat, durch das schon früher Kinder der Familie von ihm zu Unrecht schlecht behandelt und gemobbt wurden.

Keiner sagt was, obwohl es alle wissen, auch nicht die Oma, die den Enkel täglich sieht - und das, obwohl ein angeheirateter Verwandter dick mit dem Rektor befreundet ist, der immer auf besonders nett macht, auch dem Kind gegenüber.

Es wird zum Fiasko, das Kind wird genauso gequält wie die Cousins und Cousinen. Es leidet unter Schulangst, will nicht mehr in die Schule gehen. Der Rektor schlägt den Jungen, legt ihm Steine in den Weg, stachelt Kollegen an, ihn gezielt fertig zu machen. Das Ziel besteht darin, dass er handgreiflich wird und einem Lehrer auf die Backe schlägt, damit man ihn von der Schule werfen kann - aber der Bub reagiert einfach nicht. Der Opa und der Onkel sehen das Kind leiden und wollen helfen, scheitern aber am Rektor selbst, der mit beiden "ein Problem hat" und sie zwar einlädt, aber für dumm verkauft. Auch die Oma bremst die beiden aus, mit dem Rektor sollen sich nicht anlegen (sie redet im Vornamen von ihm, sie kennen sich seit der Jugend gut).

Der angeheiratete Verwandte erfährt auch über die Oma alles, was passiert. Er hätte als hochrangiger Beamter mit einigem Einfluss die Möglichkeit, mit einem Anruf oder abendlichen Besuch bei seinem Duzfreund (den er sowieso alle paar Tage sieht und trifft) Klarschiff zu machen, aber er tut es nicht, er sieht nur zu und lacht weiter freundlich und kommt zum Kaffee zu Besuch.

Die Jahre vergehen, der Rektor geht in Pension, das Kind entwickelt sich gut, wird offen und selbstbewusst, hat gute Lehrer, eine normale Jugend, schließt die Schule mit sehr guten Noten ab.

Als der Junge nach Schule und Lehre erwachsen ist, kann der angeheiratete Verwandte ihm zuerst jahrelang nicht in die Augen schauen, beim beruflichen Erfolg gratuliert er ihm aber und "hat es schon immer gewusst".

XXX

Wer hat da eigentlich versagt?

Die Oma, die geschwiegen hat und es genau wusste?

Der angeheiratete Verwandte, der alles wusste und es hätte richten können?

Hätte man vorher sagen müssen, dass der Rektor nicht gut auf die Familie zu sprechen ist und u.a. der Cousin schon gequält wurde?

Was hätte er angeheiratete Verwandte, der Duzfreund des Rektors, tun können bzw. ethisch müssen?

Was ist da schief gelaufen?

Kinder, Mobbing, Schule, Familie, Angst, Verwandtschaft, Oma, Opa, Eltern, Psychologie, Familienprobleme, Großeltern, Jugend, Schulangst, Schulprobleme

Meistgelesene Fragen zum Thema Jugend