Wie würdest du reagieren, falls bei der Abschlussfeier einer Schule über Jungs geschimpft wird und dein Junge ist dabei?
Stand: 28.07.2024, 13:03 Uhr
Von: Charlotte Borst
Eklat am Schulende: Beim Abschlussfest der Grundschule Hochbrück hat sich die Rektorin über einige Viertklässler beschwert. Die Eltern haben daraufhin das Fest verlassen.
Hochbrück – Die Abschiedsfeier ist der Höhepunkt der Schulzeit. Und spätestens, wenn sich die Wege trennen, löst sich aller Ärger in Wohlgefallen auf. Nicht so an der Grundschule Hochbrück, hier endete die Abschlussfeier für die vierte Klasse am Donnerstag (25. Juli) mit einem Eklat.
Rektorin der Grundschule Hochbrück: Abschiedsrede schlägt in Schimpftirade umEs ist eine kleine Schule, mit insgesamt nur vier Klassen. Auf dem Pausenhof hatten sich Schüler, Lehrer und Eltern versammelt, Lieder wurden gesungen und Tänze aufgeführt. Dann aber sei die Ansprache von Rektorin Edeltraud Feirer in eine Schimpftirade umgeschlagen. Die Kinder verließen weinend den Pausenhof, schildern zwei Mütter. Rektorin Edeltraud Feirer habe von einem „schwierigen Jahr“ und den „allerschlimmsten Jungen“ gesprochen, sagt Betty Sommerer, sie habe die Jungen der vierten Klasse vor der versammelten Schulfamilie „blamiert“ und „gedemütigt“.
Kinder verließen weinend den Pausenhof – „Sie hat die Jungen niedergemacht“„Erst hat sie die Mädchen gelobt und dann die Jungen niedergemacht“, schildert auch Aysel Akdag, Mutter eines Viertklässlers: „Sie hat den Jungen vorgeworfen, sie hätten den Unterricht gestört und nicht zugehört.“ Auch die Toiletten hätten sie verstopft. Daraufhin habe Akdag der Rektorin zugerufen: „Hören Sie auf damit, das hier ist eine Abschlussfeier, das gehört nicht hierher.“ Weil Feirer nicht eingelenkt habe, seien Eltern aufgestanden und hätten zu ihren Söhnen gesagt. „Das musst du dir nicht anhören.“ Nicht nur die 22 Viertklässler und deren Eltern, sondern auch die Kinder der anderen Klassen, hätten weinend die Feier verlassen.
Die Rektorin teilt auf Nachfrage der Redaktion schriftlich mit: „Bei den Buben mussten aus unserer Sicht die täglichen Regelverstöße benannt werden. Auch zahlreiche Sachbeschädigungen im Schulhaus zeugen von den Grenzüberschreitungen. Die in der Presse oft aufgeführte Respektlosigkeit in der Schule gegenüber Mitschülern und Erwachsenen können wir bei einigen Schülern der vierten Klasse leider nur bestätigen.“ Sie habe keine Namen genannt und deutlich gesagt, dass es nicht jeden Buben im gleichen Maße betreffe. Das vorbildliche Verhalten der Mädchen habe sie gelobt.
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
4 Antworten
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Also mein Mitleid für die Bengel hält sich in Grenzen 😉
Man weiß ja, wie sich schon kleine Jungs aufführen in der Schule - aber wenn sie dann einmal hart „angefaßt“ werden, heulen sie plötzlich los und wollen unter Mama‘s Rockzipfel *schneuz*
Finde die Eltern besonders lächerlich -> Wenn eine Rektorin Probleme anspricht - würde ich als Mutter zuerst einmal nachdenken, ob mein Rotzlöffel vielleicht doch etwas gemacht hat - denn sonst würde sie es wohl kaum machen.
Ob das auf die Abschiedsfeier gehört - darüber läßt sich streiten 😉 - aber WO soll sie es sonst machen - die meisten Eltern kommen ja meistens nicht mehr in die Sprechstunden od. auf Elternabende
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Sie hat recht, heutzutage ist Respektlosigkeit weit verbreitet, gerade bei manchen Schülern / Kindern von daher richtig, dass sie genau mit dem Finger auf diese zeigt. Immerhin haben sie das selber zu Verschulden. Wer Scheisse baut, kann auch dafür gerade stehen, als ob alles ein Kavaliersdelikt sei 😡
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Im Gymnasium Dorfen gab's auch so einen Skandal : Der Direktor weigerte sich, den Abiturienten die Zeugnisse auszuhändigen, Welt.de. 4.7.2024.
Einige Schulleiter wissen nicht mehr, was sich gehört.
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Ich kenne die Schüler ja nicht einzeln persönlich, aber der Abistreich wird in der Regel "von der ganzen Oberstufe" mitorganisiert, wobei klar anzunehmen ist dass speziell einzelne Individuen übertrieben haben.
Ist dem Rektor aber auch nicht zuzumuten jetzt bei jeder einzelnen Übergabe zu sagen "du ja, du nein". Wer in einer Gruppe agiert, muss auch damit rechnen dass sowas nach hinten los geht.
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Ich unterschreibe die Aussage, dass das nicht zu einer Abschlussfeier gehört.
Dennoch relativiere ich es weil - angeblich - auch mitgeteilt worden ist dass das nicht ALLE betrifft (sondern ich übersetze mal frei, dass es ein Satz war wie "Leider haben es einige Buben nicht hinbekommen sich ordentlich zu verhalten")
Mir tut es primär Leid für die Rektorin, dass sie meinte das anbringen zu müssen - denn das lässt tief über die Zustände der Schule und das Verhalten der Schüler blicken.
Wir reden hier von täglichen Problemen und SACHBESCHÄDIGUNGEN an der Grundschule. In er 4. Klasse ist man halt jetzt auch nicht mehr 5 Jahre alt, wo man sich den Konsequenzen seines Tuns nicht bewusst wäre.
Da ich selbst viele Lehrkräfte im direkten Umfeld habe und die Erzählungen ihrer Schulen widergespiegelt bekomme, tut mir die Rektorin hier im Verhältnis mehr Leid als die "Kinderchen". Es ist eine abgrundtiefe Hilflosigkeit so etwas vor versammelter Mannschaft zu bringen.
Wir sollten hier aber nicht unter den Tisch fallen lassen, dass die Abiturienten den Direktor direkt im Vorfeld persönlich angegriffen haben. Zusätzlich haben sie in der Schule "randaliert" und der verwendete Rasierschaum für den Abi-Streich hat zu diversen Sachbeschädigungen geführt. Die geköpfte Pappfigur des Rektors hat das Übrige getan.
Die Zeugnisse wurden ausgehändigt, aber halt nicht vom Rektor. Und das ist bei einer quasi-Leichen Darstellung der Person auch absolut verständlich.